Bundesgesetz
über den Schutz von Marken und Herkunftsangaben
(Markenschutzgesetz, MSchG)

vom 28. August 1992 (Stand am 1. Juli 2023)


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Art. 50b 67

1 Der Bun­des­rat schafft ein Re­gis­ter für geo­gra­fi­sche An­ga­ben für Wa­ren, mit Aus­nah­me von land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen, ver­ar­bei­te­ten land­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen und Wein so­wie wald­wirt­schaft­li­chen Er­zeug­nis­sen und de­ren Ver­ar­bei­tungs­pro­duk­ten.

2 Er re­gelt ins­be­son­de­re:

a.
die Ein­tra­gungs­be­rech­ti­gung;
b.
die Vor­aus­set­zun­gen für die Re­gis­trie­rung, ins­be­son­de­re die An­for­de­run­gen an das Pflich­ten­heft;
c.
das Re­gis­trie­rungs- und das Ein­spra­che­ver­fah­ren;
d.
die Kon­trol­le.

3 Für Ver­fü­gun­gen und Dienst­leis­tun­gen im Zu­sam­men­hang mit dem Re­gis­ter wer­den Ge­büh­ren er­ho­ben.

4 Ein­ge­tra­ge­ne geo­gra­fi­sche An­ga­ben kön­nen nicht zu Gat­tungs­be­zeich­nun­gen wer­den. Gat­tungs­be­zeich­nun­gen dür­fen nicht als geo­gra­fi­sche An­ga­ben ein­ge­tra­gen wer­den.

5 Wer ei­ne ein­ge­tra­ge­ne geo­gra­fi­sche An­ga­be für iden­ti­sche oder ver­gleich­ba­re Wa­ren ver­wen­det, muss das Pflich­ten­heft er­fül­len. Die­se Ver­pflich­tung gilt nicht für die Ver­wen­dung von Mar­ken, die mit ei­ner ins Re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen geo­gra­fi­schen An­ga­be iden­tisch oder die­ser ähn­lich sind und die gut­gläu­big hin­ter­legt oder ein­ge­tra­gen oder an de­nen Rech­te durch gut­gläu­bi­ge Be­nut­zung er­wor­ben wur­den:

a.
vor dem 1. Ja­nu­ar 1996; oder
b.
be­vor der Na­me der ein­ge­tra­ge­nen geo­gra­fi­schen An­ga­be im Ur­sprungs­land ge­schützt wor­den ist, so­fern für die Mar­ke kei­ner der in die­sem Ge­setz vor­ge­se­he­nen Grün­de für Nich­tig­keit oder Ver­fall vor­lie­gen.

6 Wird ei­ne Mar­ke, die ei­ne geo­gra­fi­sche An­ga­be ent­hält, die mit ei­ner zur Ein­tra­gung an­ge­mel­de­ten geo­gra­fi­schen An­ga­be iden­tisch oder die­ser ähn­lich ist, für iden­ti­sche oder ver­gleich­ba­re Wa­ren hin­ter­legt, so wird das Mar­ken­prü­fungs­ver­fah­ren bis zum rechts­kräf­ti­gen Ent­scheid über das Ge­such um Ein­tra­gung der geo­gra­fi­schen An­ga­be sis­tiert.

7 Nach der Ein­tra­gung der geo­gra­fi­schen An­ga­be kann die Mar­ke nur für iden­ti­sche oder ver­gleich­ba­re Wa­ren ein­ge­tra­gen wer­den. Die Wa­ren müs­sen auf die im Pflich­ten­heft um­schrie­be­ne geo­gra­fi­sche Her­kunft ein­ge­schränkt wer­den.

8 Ein­ge­tra­ge­ne geo­gra­fi­sche An­ga­ben sind ins­be­son­de­re ge­schützt ge­gen:

a.
je­de kom­mer­zi­el­le Ver­wen­dung für an­de­re Er­zeug­nis­se, durch die der Ruf ge­schütz­ter Be­zeich­nun­gen aus­ge­nutzt wird;
b.
je­de An­mas­sung, Nach­ma­chung oder Nach­ah­mung.

67 Ur­sprüng­lich Art. 50a(oh­ne Sach­über­schrift). Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 3631; BBl 2009 8533).

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