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Bundesgesetz
über den Schutz von Marken und Herkunftsangaben
(Markenschutzgesetz, MSchG)

Art. 48b Lebensmittel 57

1 Un­ter die­se Be­stim­mung fal­len Le­bens­mit­tel im Sin­ne des Le­bens­mit­tel­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 199258 (LMG) mit Aus­nah­me der Na­tur­pro­duk­te nach Ar­ti­kel 48a des vor­lie­gen­den Ge­set­zes. Der Bun­des­rat re­gelt die Un­ter­schei­dung im Ein­zel­nen.

2 Die Her­kunft ei­nes Le­bens­mit­tels ent­spricht dem Ort, von dem min­des­tens 80 Pro­zent des Ge­wichts der Roh­stof­fe, aus de­nen sich das Le­bens­mit­tel zu­sam­men­setzt, kom­men. Bei Milch und Milch­pro­duk­ten sind 100 Pro­zent des Ge­wichts des Roh­stof­fes Milch er­for­der­lich.

3 Von der Be­rech­nung nach Ab­satz 2 sind aus­ge­schlos­sen:

a.
Na­tur­pro­duk­te, die we­gen na­tür­li­chen Ge­ge­ben­hei­ten nicht am Her­kunfts­ort pro­du­ziert wer­den kön­nen;
b.
Na­tur­pro­duk­te, die tem­po­rär am Her­kunfts­ort nicht in ge­nü­gen­der Men­ge ver­füg­bar sind.

4 Bei der Be­rech­nung nach Ab­satz 2 müs­sen al­le Roh­stof­fe an­ge­rech­net wer­den, für die der Selbst­ver­sor­gungs­grad der Schweiz min­des­tens 50 Pro­zent be­trägt. Roh­stof­fe, für die der Selbst­ver­sor­gungs­grad 20–49,9 Pro­zent be­trägt, sind nur zur Hälf­te an­zu­rech­nen. Roh­stof­fe, für die der Selbst­ver­sor­gungs­grad we­ni­ger als 20 Pro­zent be­trägt, kön­nen von der Be­rech­nung aus­ge­nom­men wer­den. Der Bun­des­rat re­gelt die Ein­zel­hei­ten.

5 Die Her­kunfts­an­ga­be muss aus­ser­dem dem Ort ent­spre­chen, an dem die Ver­ar­bei­tung statt­ge­fun­den hat, die dem Le­bens­mit­tel sei­ne we­sent­li­chen Ei­gen­schaf­ten ver­lie­hen hat.

57 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2017 (AS 2015 3631; BBl 2009 8533).

58 [AS 1995 1469; 1996 1725An­hang Ziff. 3; 1998 3033An­hang Ziff. 5; 2001 2790An­hang Ziff. 5; 2002 775; 2003 4803An­hang Ziff. 6; 2005 971; 2006 2197An­hang Ziff. 94, 2363Ziff. II; 2008 785; 2011 5227Ziff. I 2.8; 2013 3095An­hang 1 Ziff. 3. AS 2017 249An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: das BG vom 20. Ju­ni 2014 (SR 817.0).