Militärstrafgesetz
(MStG)

vom 13. Juni 1927 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 36

Zwei­tes Ka­pi­tel: Be­ding­te und teil­be­ding­te Stra­fen

1. Be­ding­te Stra­fen

 

1 Das Ge­richt schiebt den Voll­zug ei­ner Geld­stra­fe oder ei­ner Frei­heits­s­tra­fe von höchs­tens zwei Jah­ren in der Re­gel auf, wenn ei­ne un­be­ding­te Stra­fe nicht not­wen­dig er­scheint, um den Tä­ter von der Be­ge­hung wei­te­rer Ver­bre­chen oder Ver­ge­hen ab­zu­hal­ten.42

2 Wur­de der Tä­ter in­ner­halb der letz­ten fünf Jah­re vor der Tat zu ei­ner be­ding­ten oder un­be­ding­ten Frei­heits­s­tra­fe von mehr als sechs Mo­na­ten ver­ur­teilt, so ist der Auf­schub nur zu­läs­sig, wenn be­son­ders güns­ti­ge Um­stän­de vor­lie­gen.43

3 Die Ge­wäh­rung des be­ding­ten Straf­voll­zu­ges kann auch ver­wei­gert wer­den, wenn der Tä­ter ei­ne zu­mut­ba­re Scha­den­be­he­bung un­ter­las­sen hat.

4 Ei­ne be­ding­te Stra­fe kann mit ei­ner Bus­se nach Ar­ti­kel 60c ver­bun­den wer­den.44

42 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Än­de­run­gen des Sank­tio­nen­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 1249; BBl 2012 4721).

43 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Än­de­run­gen des Sank­tio­nen­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 1249; BBl 2012 4721).

44 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 19. Ju­ni 2015 (Än­de­run­gen des Sank­tio­nen­rechts), in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2016 1249; BBl 2012 4721).

BGE

103 IA 544 () from 13. Dezember 1977
Regeste: Art. 4 und Art. 31 BV. Zulassung zum kantonalen Patentierungskurs für Bergführer. Übertragung hoheitlicher Befugnisse an eine private Organisation. 1. Der Entscheid über die Zulassung zum kantonalen Bergführerkurs ist hoheitlicher Natur (E. 5a). 2. Wird der Entscheid über die Zulassung einer bestimmten Kategorie von Bewerbern einer privaten Organisation (dem Schweizerischen Alpen-Club) übertragen, so ist der Kanton dafür verantwortlich, dass diese die ihr delegierten Verwaltungsbefugnisse in verfassungskonformer Weise ausübt (E. 5c). 3. Verfassungsrechtliche Überprüfung des Erfordernisses, wonach ein Bewerber militärdiensttauglich bzw. militärdienstpflichtig sein muss. Es ist verfassungswidrig, einem Bewerber die Absolvierung des Bergführerkurses allein deshalb zu verwehren, weil er wegen Dienstverweigerung bestraft und aus der Armee ausgeschlossen worden ist (E. 6).

 

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