Militärstrafgesetz
(MStG)

vom 13. Juni 1927 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 49a67

1a. Lan­des­ver­wei­sung.

a. Ob­li­ga­to­ri­sche Lan­des­ver­wei­sung

 

1 Das Ge­richt ver­weist den Aus­län­der, der we­gen ei­ner der fol­gen­den straf­ba­ren Hand­lun­gen ver­ur­teilt wird, un­ab­hän­gig von der Hö­he der Stra­fe für 5–15 Jah­re aus der Schweiz:

a.
vor­sätz­li­che Tö­tung (Art. 115), Mord (Art. 116), Tot­schlag (Art. 117), Ver­lei­tung und Bei­hil­fe zum Selbst­mord (Art. 119);
b.
schwe­re Kör­per­ver­let­zung (Art. 121), An­griff (Art. 128a);
c.
qua­li­fi­zier­te Ver­un­treu­ung (Art. 130 Ziff. 2), qua­li­fi­zier­ter Dieb­stahl (Art. 131 Ziff. 3 und 4), Raub (Art. 132), Sach­be­schä­di­gung mit gros­sem Scha­den (Art. 134 Abs. 3), ge­werbs­mäs­si­ger Be­trug (Art. 135 Abs. 4), qua­li­fi­zier­te Er­pres­sung (Art. 137a Ziff. 2–4), ge­werbs­mäs­si­ge Heh­le­rei (Art. 137bZiff. 2), qua­li­fi­zier­te Plün­de­rung (Art. 139 Abs. 2);
d.
Dieb­stahl (Art. 131) in Ver­bin­dung mit Haus­frie­dens­bruch (Art. 152);
e.
Frei­heits­be­rau­bung und Ent­füh­rung (Art. 151a), qua­li­fi­zier­te Frei­heits­be­rau­bung und Ent­füh­rung (Art. 151b), Gei­sel­nah­me (Art. 151c);
f.
se­xu­el­le Nö­ti­gung (Art. 153), Ver­ge­wal­ti­gung (Art. 154), Schän­dung (Art. 155), se­xu­el­le Hand­lun­gen mit Kin­dern (Art. 156 Ziff. 1);
g.
Brand­stif­tung (Art. 160 Abs. 1 und 2), vor­sätz­li­che Ver­ur­sa­chung ei­ner Ex­plo­si­on (Art. 161 Ziff. 1 Abs. 1 und 3), Ge­fähr­dung durch Spreng­stof­fe und gif­ti­ge Ga­se in ver­bre­che­ri­scher Ab­sicht (Art. 162 Abs. 1 und 3), vor­sätz­li­che Ge­fähr­dung oh­ne ver­bre­che­ri­sche Ab­sicht (Art. 163 Abs. 1), Her­stel­len, Ver­ber­gen, Weiter­schaf­fen von Spreng­stof­fen und gif­ti­gen Ga­sen (Art. 164), vor­sätz­li­ches Ver­ur­sa­chen ei­ner Über­schwem­mung oder ei­nes Ein­stur­zes (Art. 165 Ziff. 1 Abs. 1 und 3), vor­sätz­li­che Be­schä­di­gung von elek­tri­schen An­la­gen, Was­ser­bau­ten und Schutz­vor­rich­tun­gen (Art. 166 Ziff. 1 Abs. 1), vor­sätz­li­ches Ver­brei­ten mensch­li­cher Krank­hei­ten (Art. 167 Ziff. 1), vor­sätz­li­che Trink­was­ser­ver­un­rei­ni­gung (Art. 169 Abs. 1), qua­li­fi­zier­te Stö­rung des öf­fent­li­chen Ver­kehrs (Art. 169a Ziff. 2), vor­sätz­li­che Stö­rung des Ei­sen­bahn­ver­kehrs (Art. 170 Abs. 1), straf­ba­re Vor­be­rei­tungs­hand­lun­gen (Art. 171b);
h.
Völ­ker­mord (Art. 108), Ver­bre­chen ge­gen die Mensch­lich­keit (Art. 109), schwe­re Ver­let­zun­gen der Gen­fer Kon­ven­tio­nen vom 12. Au­gust 194968 (Art. 111), an­de­re Kriegs­ver­bre­chen (Art. 112–112d).

2 Das Ge­richt kann aus­nahms­wei­se von ei­ner Lan­des­ver­wei­sung ab­se­hen, wenn die­se für den Aus­län­der einen schwe­ren per­sön­li­chen Här­te­fall be­wir­ken wür­de und die öf­fent­li­chen In­ter­es­sen an der Lan­des­ver­wei­sung ge­gen­über den pri­va­ten In­ter­es­sen des Aus­län­ders am Ver­bleib in der Schweiz nicht über­wie­gen. Da­bei ist der be­son­de­ren Si­tua­ti­on von Aus­län­dern Rech­nung zu tra­gen, die in der Schweiz ge­bo­ren oder auf­ge­wach­sen sind.

3 Von ei­ner Lan­des­ver­wei­sung kann fer­ner ab­ge­se­hen wer­den, wenn die Tat in ent­schuld­ba­rer Not­wehr (Art. 16a Abs. 1) oder in ent­schuld­ba­rem Not­stand (Art. 17a Abs. 1) be­gan­gen wur­de.

67 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 20. März 2015 (Um­set­zung von Art. 121 Abs. 3–6 BV über die Aus­schaf­fung kri­mi­nel­ler Aus­län­de­rin­nen und Aus­län­der), in Kraft seit 1. Okt. 2016 (AS 2016 2329; BBl 2013 5975).

68 SR 0.518.12, 0.518.23, 0.518.42, 0.518.51

 

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