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Militärstrafgesetz
(MStG)

vom 13. Juni 1927 (Stand am 1. Juli 2021)

Art. 86

1. Ver­rat.

Spio­na­ge und lan­des­ver­rä­te­ri­sche Ver­let­zung mi­li­tä­ri­scher Ge­heim­nis­se

 

1. Wer Tat­sa­chen, Vor­keh­ren, Ver­fah­ren oder Ge­gen­stän­de, die mit Rück­sicht auf die Lan­des­ver­tei­di­gung ge­heim zu hal­ten sind, weil de­ren Auf­de­ckung die Auf­trags­er­fül­lung von we­sent­li­chen Tei­len der Ar­mee ge­fähr­den wür­de, aus­späht, um sie ei­nem frem­den Staa­te oder des­sen Agen­ten be­kannt oder zu­gäng­lich zu ma­chen,

wer vor­sätz­lich Tat­sa­chen, Vor­keh­ren, Ver­fah­ren oder Ge­gen­stän­de, die mit Rück­sicht auf die Lan­des­ver­tei­di­gung ge­heim zu hal­ten sind, weil de­ren Auf­de­ckung die Auf­trags­er­fül­lung von we­sent­li­chen Tei­len der Ar­mee ge­fähr­den wür­de, ei­nem frem­den Staa­te oder des­sen Agen­ten be­kannt oder zu­gäng­lich macht,

wird mit Frei­heits­s­tra­fe be­straft.146

2. Wer­den die­se Hand­lun­gen in ei­ner Zeit ver­übt, da Trup­pen zum ak­ti­ven Dienst auf­ge­bo­ten sind, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe nicht un­ter drei Jah­ren. Stört oder ge­fähr­det der Tä­ter durch die­se Hand­lun­gen die Un­ter­neh­mun­gen der schwei­ze­ri­schen Ar­mee, so kann auf le­bens­läng­li­che Frei­heits­s­tra­fe er­kannt wer­den.147

3. Han­delt der Tä­ter fahr­läs­sig, so ist die Stra­fe Frei­heits­s­tra­fe bis zu drei Jah­ren oder Geld­stra­fe.

146 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II des BG vom 10. Okt. 1997, in Kraft seit 1. April 1998 (AS 1998 852856; BBl 1996 IV 525).

147Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 20. März 1992, in Kraft seit 1. Sept. 1992 (AS 1992 1679; BBl 1991 II 1462, IV 184).