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Bundesgesetz über die Mehrwertsteuer

vom 12. Juni 2009 (Stand am 1. Januar 2020)

Art. 15 Mithaftung

1Mit der steu­er­pflich­ti­gen Per­son haf­ten so­li­da­risch:

a.
die Teil­ha­ber und Teil­ha­be­rin­nen an ei­ner ein­fa­chen Ge­sell­schaft, Kol­lek­tiv- oder Kom­man­dit­ge­sell­schaft im Rah­men ih­rer zi­vil­recht­li­chen Haft­bar­keit;
b.
Per­so­nen, die ei­ne frei­wil­li­ge Ver­stei­ge­rung durch­füh­ren oder durch­füh­ren las­sen;
c.1
je­de zu ei­ner Mehr­wert­steu­er­grup­pe (Art. 13) ge­hö­ren­de Per­son oder Per­so­nen­ge­sell­schaft, mit Aus­nah­me von Vor­sor­ge­ein­rich­tun­gen, für sämt­li­che von der Grup­pe ge­schul­de­ten Steu­ern; tritt ei­ne Per­son oder Per­so­nen­ge­sell­schaft aus der Grup­pe aus, so haf­tet sie nur noch für die Steu­er­for­de­run­gen, die sich aus ih­ren ei­ge­nen un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­kei­ten er­ge­ben ha­ben;
d.
bei der Über­tra­gung ei­nes Un­ter­neh­mens: der bis­he­ri­ge Steu­er­schuld­ner oder die bis­he­ri­ge Steu­er­schuld­ne­rin noch wäh­rend drei­er Jah­re seit der Mit­tei­lung oder Aus­kün­di­gung der Über­tra­gung für die vor der Über­tra­gung ent­stan­de­nen Steu­er­for­de­run­gen;
e.
bei Be­en­di­gung der Steu­er­pflicht ei­ner auf­ge­lös­ten ju­ris­ti­schen Per­son, Han­dels­ge­sell­schaft oder Per­so­nen­ge­samt­heit oh­ne Rechts­per­sön­lich­keit: die mit der Li­qui­da­ti­on be­trau­ten Per­so­nen bis zum Be­trag des Li­qui­da­ti­ons­er­geb­nis­ses;
f.
für die Steu­er ei­ner ju­ris­ti­schen Per­son, die ih­ren Sitz ins Aus­land ver­legt: die ge­schäfts­füh­ren­den Or­ga­ne bis zum Be­trag des rei­nen Ver­mö­gens der ju­ris­ti­schen Per­son.

2Die in Ab­satz 1 Buch­sta­ben e und f be­zeich­ne­ten Per­so­nen haf­ten nur für Steu­er-, Zins- und Kos­ten­for­de­run­gen, die wäh­rend ih­rer Ge­schäfts­füh­rung ent­ste­hen oder fäl­lig wer­den; ih­re Haf­tung ent­fällt, so­weit sie nach­wei­sen, dass sie al­les ih­nen Zu­mut­ba­re zur Fest­stel­lung und Er­fül­lung der Steu­er­for­de­rung ge­tan ha­ben.

3Die Haf­tung nach Ar­ti­kel 12 Ab­satz 3 des Bun­des­ge­set­zes vom 22. März 19742 über das Ver­wal­tungs­straf­recht (VStrR) bleibt vor­be­hal­ten.

4Tritt ei­ne steu­er­pflich­ti­ge Per­son For­de­run­gen aus ih­rem Un­ter­neh­men an Drit­te ab, so haf­ten die­se sub­si­di­är für die mit den For­de­run­gen mit­ze­dier­te Mehr­wert­steu­er, wenn im Zeit­punkt der Ab­tre­tung die Steu­er­schuld ge­gen­über der ESTV noch nicht ent­stan­den ist und ein Ver­lust­schein vor­liegt.3

5Die mit­haf­ten­de Per­son hat im Ver­fah­ren die glei­chen Rech­te und Pflich­ten wie die steu­er­pflich­ti­ge Per­son.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).
2 SR 313.0
3 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).