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Bundesgesetz über die Mehrwertsteuer

vom 12. Juni 2009 (Stand am 1. Januar 2020)

Art. 31 Eigenverbrauch

1Fal­len die Vor­aus­set­zun­gen des Vor­steu­er­ab­zugs nach­träg­lich weg (Ei­gen­ver­brauch), so ist der Vor­steu­er­ab­zug in demje­ni­gen Zeit­punkt zu kor­ri­gie­ren, in wel­chem die Vor­aus­set­zun­gen hier­für weg­ge­fal­len sind. Die frü­her in Ab­zug ge­brach­te Vor­steu­er, ein­sch­liess­lich ih­rer als Ein­la­ge­ent­steue­rung kor­ri­gier­ten An­tei­le, muss zu­rück­er­stat­tet wer­den.

2Ei­gen­ver­brauch liegt na­ment­lich vor, wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son aus ih­rem Un­ter­neh­men Ge­gen­stän­de oder Dienst­leis­tun­gen dau­ernd oder vor­über­ge­hend ent­nimmt, so­fern sie beim Be­zug oder der Ein­la­ge des Gan­zen oder sei­ner Be­stand­tei­le einen Vor­steu­er­ab­zug vor­ge­nom­men hat oder die Ge­gen­stän­de oder Dienst­leis­tun­gen im Rah­men des Mel­de­ver­fah­rens nach Ar­ti­kel 38 be­zo­gen hat, und die:

a.
sie aus­ser­halb ih­rer un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­keit, ins­be­son­de­re für pri­va­te Zwe­cke, ver­wen­det;
b.
sie für ei­ne un­ter­neh­me­ri­sche Tä­tig­keit ver­wen­det, die nach Ar­ti­kel 29 Ab­satz 1 nicht zum Vor­steu­er­ab­zug be­rech­tigt;
c.
sie un­ent­gelt­lich ab­gibt, oh­ne dass ein un­ter­neh­me­ri­scher Grund be­steht; bei Ge­schen­ken bis 500 Fran­ken pro Per­son und Jahr so­wie bei Wer­be­ge­schen­ken und Wa­ren­mus­tern zur Er­zie­lung steu­er­ba­rer oder von der Steu­er be­frei­ter Um­sät­ze wird der un­ter­neh­me­ri­sche Grund oh­ne wei­te­res ver­mu­tet;
d.
sich bei Weg­fall der Steu­er­pflicht noch in ih­rer Ver­fü­gungs­macht be­fin­den.

3Wur­de der Ge­gen­stand oder die Dienst­leis­tung in der Zeit zwi­schen dem Emp­fang der Leis­tung und dem Weg­fall der Vor­aus­set­zun­gen für den Vor­steu­er­ab­zug in Ge­brauch ge­nom­men, so ist der Vor­steu­er­ab­zug im Um­fang des Zeit­werts des Ge­gen­stan­des oder der Dienst­leis­tung zu kor­ri­gie­ren. Zur Er­mitt­lung des Zeit­wer­tes wird der Vor­steu­er­be­trag li­ne­ar für je­des ab­ge­lau­fe­ne Jahr bei be­weg­li­chen Ge­gen­stän­den und bei Dienst­leis­tun­gen um einen Fünf­tel, bei un­be­weg­li­chen Ge­gen­stän­den um einen Zwan­zigs­tel re­du­ziert. Die buch­mäs­si­ge Be­hand­lung ist nicht von Be­deu­tung. Der Bun­des­rat kann in be­grün­de­ten Fäl­len Ab­wei­chun­gen von den Ab­schrei­bungs­vor­schrif­ten fest­le­gen.

4Wird ein Ge­gen­stand nur vor­über­ge­hend aus­ser­halb der un­ter­neh­me­ri­schen Tä­tig­keit oder für ei­ne nicht zum Vor­steu­er­ab­zug be­rech­ti­gen­de un­ter­neh­me­ri­sche Tä­tig­keit ver­wen­det, so ist der Vor­steu­er­ab­zug im Um­fang der Steu­er, die auf ei­ner ei­ner un­ab­hän­gi­gen Dritt­per­son da­für in Rech­nung ge­stell­ten Mie­te an­fal­len wür­de, zu kor­ri­gie­ren.