Bundesgesetz über die Mehrwertsteuer

vom 12. Juni 2009 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 96 Steuerhinterziehung

1Mit Bus­se bis zu 400 000 Fran­ken wird be­straft, wer vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig die Steu­er­for­de­rung zu­las­ten des Staa­tes ver­kürzt, in­dem er:

a.
in ei­ner Steu­er­pe­ri­ode nicht sämt­li­che Ein­nah­men, zu ho­he Ein­nah­men aus von der Steu­er be­frei­ten Leis­tun­gen, nicht sämt­li­che der Be­zug­steu­er un­ter­lie­gen­den Aus­ga­ben oder zu ho­he zum Vor­steu­er­ab­zug be­rech­ti­gen­de Aus­ga­ben de­kla­riert;
b.
ei­ne un­recht­mäs­si­ge Rück­er­stat­tung er­wirkt; oder
c.
einen un­ge­recht­fer­tig­ten Steu­er­er­lass er­wirkt.

2Die Bus­se be­trägt bis zu 800 000 Fran­ken, wenn die hin­ter­zo­ge­ne Steu­er in den in Ab­satz 1 ge­nann­ten Fäl­len in ei­ner Form über­wälzt wird, die zum Vor­steu­er­ab­zug be­rech­tigt.

3Mit Bus­se bis zu 200 000 Fran­ken wird be­straft, wer die Steu­er­for­de­rung zu­las­ten des Staa­tes ver­kürzt, in­dem er die für die Steu­er­fest­set­zung re­le­van­ten Fak­to­ren zwar wahr­heits­ge­treu de­kla­riert, aber steu­er­lich falsch qua­li­fi­ziert, so­fern er vor­sätz­lich kla­re ge­setz­li­che Be­stim­mun­gen, An­ord­nun­gen der Be­hör­den oder pu­bli­zier­te Pra­xis­fest­le­gun­gen nicht rich­tig an­wen­det und die Be­hör­den dar­über nicht vor­gän­gig schrift­lich in Kennt­nis setzt. Bei fahr­läs­si­ger Be­ge­hung be­trägt die Bus­se bis zu 20 000 Fran­ken.

4Mit Bus­se bis zu 800 000 Fran­ken wird be­straft, wer die Steu­er­for­de­rung zu­las­ten des Staa­tes ver­kürzt, in­dem er:

a.
vor­sätz­lich oder fahr­läs­sig bei der Ein­fuhr Wa­ren nicht oder un­rich­tig an­mel­det oder ver­heim­licht;
b.
vor­sätz­lich im Rah­men ei­ner be­hörd­li­chen Kon­trol­le oder ei­nes Ver­wal­tungs­ver­fah­rens, das auf die Fest­set­zung der Steu­er­for­de­rung oder den Steu­er­er­lass ge­rich­tet ist, auf ent­spre­chen­de Nach­fra­ge hin kei­ne, un­wah­re oder un­voll­stän­di­ge An­ga­ben macht.

5Der Ver­such ist straf­bar.

6Wird der Steu­er­vor­teil auf­grund ei­ner feh­ler­haf­ten Ab­rech­nung er­zielt, so ist die Steu­er­hin­ter­zie­hung erst straf­bar, wenn die Frist zur Kor­rek­tur von Män­geln in der Ab­rech­nung (Art. 72 Abs. 1) ab­ge­lau­fen ist und der Feh­ler nicht kor­ri­giert wur­de.

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