Bundesgesetz
über die Mehrwertsteuer
(Mehrwertsteuergesetz, MWSTG)

vom 12. Juni 2009 (Stand am 1. Januar 2024)


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Art. 21 Von der Steuer ausgenommene Leistungen

1 Ei­ne Leis­tung, die von der Steu­er aus­ge­nom­men ist und für de­ren Ver­steue­rung nicht nach Ar­ti­kel 22 op­tiert wird, ist nicht steu­er­bar.

2 Von der Steu­er aus­ge­nom­men sind:

1.
die Be­för­de­rung von Ge­gen­stän­den, die un­ter die re­ser­vier­ten Diens­te nach Ar­ti­kel 3 des Post­ge­set­zes vom 30. April 199724 fällt;
2.
die Spi­tal­be­hand­lung und die ärzt­li­che Heil­be­hand­lung in Spi­tä­lern im Be­reich der Hu­man­me­di­zin ein­sch­liess­lich der da­mit eng ver­bun­de­nen Leis­tun­gen, die von Spi­tä­lern so­wie Zen­tren für ärzt­li­che Heil­be­hand­lung und Dia­gno­s­tik er­bracht wer­den. Die Ab­ga­be von selbst her­ge­stell­ten oder zu­ge­kauf­ten Pro­the­sen und or­tho­pä­di­schen Ap­pa­ra­ten gilt als steu­er­ba­re Lie­fe­rung;
3.
die von Ärz­ten und Ärz­tin­nen, Zahn­ärz­ten und Zahn­ärz­tin­nen, Psy­cho­the­ra­peu­ten und Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen, Chi­ro­prak­to­ren und Chi­ro­prak­to­rin­nen, Phy­sio­the­ra­peu­ten und Phy­sio­the­ra­peu­tin­nen, Na­turärz­ten und Na­turärz­tin­nen, Ent­bin­dungs­pfle­gern und Heb­am­men, Pfle­ge­fach­män­nern und Pfle­ge­fach­frau­en oder An­ge­hö­ri­gen ähn­li­cher Heil- und Pfle­ge­be­ru­fe er­brach­ten Heil­be­hand­lun­gen im Be­reich der Hu­man­me­di­zin, so­weit die Leis­tungs­er­brin­ger und Leis­tungs­er­brin­ge­rin­nen über ei­ne Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung ver­fü­gen; der Bun­des­rat be­stimmt die Ein­zel­hei­ten. Die Ab­ga­be von selbst her­ge­stell­ten oder zu­ge­kauf­ten Pro­the­sen und or­tho­pä­di­schen Ap­pa­ra­ten gilt als steu­er­ba­re Lie­fe­rung;
4.
die von Kran­ken­pfle­ge­per­so­nen, Or­ga­ni­sa­tio­nen der Kran­ken­pfle­ge und der Hil­fe zu Hau­se (Spi­tex) oder in Hei­men er­brach­ten Pfle­ge­leis­tun­gen, so­fern sie ärzt­lich ver­ord­net sind;
5.
die Lie­fe­rung von mensch­li­chen Or­ga­nen durch me­di­zi­nisch an­er­kann­te In­sti­tu­tio­nen und Spi­tä­ler so­wie von mensch­li­chem Voll­blut durch In­ha­ber und In­ha­be­rin­nen ei­ner hie­zu er­for­der­li­chen Be­wil­li­gung;
6.
die Dienst­leis­tun­gen von Ge­mein­schaf­ten, de­ren Mit­glie­der An­ge­hö­ri­ge der in Zif­fer 3 auf­ge­führ­ten Be­ru­fe sind, so­weit die­se Dienst­leis­tun­gen an­teils­mäs­sig zu Selbst­kos­ten an die Mit­glie­der für die un­mit­tel­ba­re Aus­übung ih­rer Tä­tig­kei­ten er­bracht wer­den;
7.
die Be­för­de­rung von kran­ken oder ver­letz­ten Per­so­nen oder Per­so­nen mit Be­hin­de­run­gen in da­für be­son­ders ein­ge­rich­te­ten Trans­port­mit­teln;
8.25
Leis­tun­gen von Ein­rich­tun­gen der So­zi­al­hil­fe und der so­zia­len Si­cher­heit, von ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Kran­ken­pfle­ge und der Hil­fe zu Hau­se (Spi­tex) und von Al­ters-, Wohn- und Pfle­ge­hei­men;
9.
die mit der Kin­der- und Ju­gend­be­treu­ung ver­bun­de­nen Leis­tun­gen durch da­für ein­ge­rich­te­te In­sti­tu­tio­nen;
10.
die mit der Kul­tur- und Bil­dungs­för­de­rung von Ju­gend­li­chen eng ver­bun­de­nen Leis­tun­gen von ge­mein­nüt­zi­gen Ju­gend­aus­tau­sch­or­ga­ni­sa­tio­nen; Ju­gend­li­che im Sin­ne die­ser Be­stim­mung sind Per­so­nen bis zum vollen­de­ten 25. Al­ters­jahr;
11.
die fol­gen­den Leis­tun­gen im Be­reich der Er­zie­hung und Bil­dung:26
a.
die Leis­tun­gen im Be­reich der Er­zie­hung von Kin­dern und Ju­gend­li­chen, des Un­ter­richts, der Aus­bil­dung, der Fort­bil­dung und der be­ruf­li­chen Um­schu­lung ein­sch­liess­lich des von Pri­vat­leh­rern und Pri­vat­leh­re­rin­nen oder an Pri­vat­schu­len er­teil­ten Un­ter­richts,
b.
Kur­se, Vor­trä­ge und an­de­re Ver­an­stal­tun­gen wis­sen­schaft­li­cher oder bil­den­der Art; die Re­fe­ren­ten­tä­tig­keit ist von der Steu­er aus­ge­nom­men, un­ab­hän­gig da­von, ob das Ho­no­rar der un­ter­rich­ten­den Per­son oder ih­rem Ar­beit­ge­ber aus­ge­rich­tet wird,
c.
im Bil­dungs­be­reich durch­ge­führ­te Prü­fun­gen,
d.
Or­ga­ni­sa­ti­ons­dienst­leis­tun­gen (mit Ein­schluss der da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Ne­ben­leis­tun­gen) der Mit­glie­der ei­ner Ein­rich­tung, die von der Steu­er aus­ge­nom­me­ne Leis­tun­gen nach den Buch­sta­ben a–c er­bringt, an die­se Ein­rich­tung,
e.
Or­ga­ni­sa­ti­ons­dienst­leis­tun­gen (mit Ein­schluss der da­mit zu­sam­men­hän­gen­den Ne­ben­leis­tun­gen) an Dienst­stel­len von Bund, Kan­to­nen und Ge­mein­den, die von der Steu­er aus­ge­nom­me­ne Leis­tun­gen nach den Buch­sta­ben a–c ent­gelt­lich oder un­ent­gelt­lich er­brin­gen;
12.
das Zur­ver­fü­gung­stel­len von Per­so­nal durch re­li­gi­öse oder welt­an­schau­li­che, nicht­ge­winn­stre­bi­ge Ein­rich­tun­gen für Zwe­cke der Kran­ken­be­hand­lung, der So­zi­al­hil­fe und der so­zia­len Si­cher­heit, der Kin­der- und Ju­gend­be­treu­ung, der Er­zie­hung und Bil­dung so­wie für kirch­li­che, ka­ri­ta­ti­ve und ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke;
13.
die Leis­tun­gen, die nicht­ge­winn­stre­bi­ge Ein­rich­tun­gen mit po­li­ti­scher, ge­werk­schaft­li­cher, wirt­schaft­li­cher, re­li­gi­öser, pa­trio­ti­scher, welt­an­schau­li­cher, phil­an­thro­pi­scher, öko­lo­gi­scher, sport­li­cher, kul­tu­rel­ler oder staats­bür­ger­li­cher Ziel­set­zung ih­ren Mit­glie­dern ge­gen einen sta­tu­ta­risch fest­ge­setz­ten Bei­trag er­brin­gen;
14.
dem Pu­bli­kum un­mit­tel­bar er­brach­te oder, so­fern nicht un­mit­tel­bar er­bracht, von die­sem un­mit­tel­bar wahr­nehm­ba­re kul­tu­rel­le Dienst­leis­tun­gen der nach­ste­hend auf­ge­führ­ten Ar­ten:27
a.
Thea­ter-, mu­si­ka­li­sche und cho­reo­gra­phi­sche Auf­füh­run­gen so­wie Film­vor­füh­run­gen,
b.28
Dar­bie­tun­gen von Schau­spie­lern und Schau­spie­le­rin­nen, Mu­si­kern und Mu­si­ke­rin­nen, Tän­zern und Tän­ze­rin­nen und an­de­ren aus­üben­den Künst­lern und Künst­le­rin­nen, Leis­tun­gen von Per­so­nen, die an sol­chen Dar­bie­tun­gen künst­le­risch mit­wir­ken, so­wie Leis­tun­gen von Schau­stel­lern und Schau­stel­le­rin­nen, ein­sch­liess­lich der von die­sen an­ge­bo­te­nen Ge­schick­lich­keitss­pie­le,
c.
Be­su­che von Mu­se­en, Ga­le­ri­en, Denk­mä­lern, his­to­ri­schen Stät­ten so­wie bo­ta­ni­schen und zoo­lo­gi­schen Gär­ten,
d.
Dienst­leis­tun­gen von Bi­blio­the­ken, Ar­chi­ven und Do­ku­men­ta­ti­ons­stel­len, na­ment­lich die Ein­sicht­ge­wäh­rung in Text-, Ton- und Bild­trä­ger in ih­ren Räum­lich­kei­ten; steu­er­bar ist je­doch die Lie­fe­rung von Ge­gen­stän­den (ein­sch­liess­lich Ge­brauchs­über­las­sung) sol­cher In­sti­tu­tio­nen;
15.
für sport­li­che An­läs­se ver­lang­te Ent­gel­te ein­sch­liess­lich der­je­ni­gen für die Zu­las­sung zur Teil­nah­me an sol­chen An­läs­sen (z. B. Start­gel­der) samt den dar­in ein­ge­schlos­se­nen Ne­ben­leis­tun­gen;
16.29
kul­tu­rel­le Dienst­leis­tun­gen, die Lie­fe­rung von Wer­ken kul­tu­rel­ler Na­tur durch de­ren Ur­he­ber und Ur­he­be­rin­nen wie Schrift­stel­ler und Schrift­stel­le­rin­nen, Kom­po­nis­ten und Kom­po­nis­tin­nen, Film­schaf­fen­de, Kunst­ma­ler und Kunst­ma­le­rin­nen, Bild­hau­er und Bild­haue­rin­nen so­wie Dienst­leis­tun­gen, die von den Ver­le­gern und Ver­le­ge­rin­nen und den Ver­wer­tungs­ge­sell­schaf­ten zur Ver­brei­tung die­ser Wer­ke er­bracht wer­den; dies gilt auch für Wer­ke zwei­ter Hand nach Ar­ti­kel 3 des Ur­he­ber­rechts­ge­set­zes vom 9. Ok­to­ber 199230, die kul­tu­rel­ler Na­tur sind;
17.31
die Leis­tun­gen bei Ver­an­stal­tun­gen wie Ba­sa­ren, Flohmärk­ten und Tom­bo­las von Ein­rich­tun­gen, die von der Steu­er aus­ge­nom­me­ne Tä­tig­kei­ten auf dem Ge­biet des nicht­ge­winn­stre­bi­gen Sports und Kul­tur­schaf­fens, auf dem Ge­biet der Kran­ken­be­hand­lung, der So­zi­al­hil­fe und der so­zia­len Si­cher­heit und der Kin­der- und Ju­gend­be­treu­ung aus­üben, so­wie von ge­mein­nüt­zi­gen Or­ga­ni­sa­tio­nen der Kran­ken­pfle­ge und der Hil­fe zu Hau­se (Spi­tex) und von Al­ters-, Wohn- und Pfle­ge­hei­men, so­fern die Ver­an­stal­tun­gen da­zu be­stimmt sind, die­sen Ein­rich­tun­gen ei­ne fi­nan­zi­el­le Un­ter­stüt­zung zu ver­schaf­fen, und aus­sch­liess­lich zu ih­rem Nut­zen durch­ge­führt wer­den; Leis­tun­gen von Ein­rich­tun­gen der So­zi­al­hil­fe und der so­zia­len Si­cher­heit, die die­se mit­tels Bro­cken­häu­sern aus­sch­liess­lich zu ih­rem Nut­zen er­brin­gen;
18.32
im Ver­si­che­rungs­be­reich:
a.
Ver­si­che­rungs- und Rück­ver­si­che­rungs­leis­tun­gen,
b.
So­zi­al­ver­si­che­rungs­leis­tun­gen,
c.
die fol­gen­den Leis­tun­gen im Be­reich der So­zi­al­ver­si­che­run­gen und Prä­ven­ti­on:
Leis­tun­gen von Ein­rich­tun­gen der So­zi­al­ver­si­che­run­gen un­ter­ein­an­der
Leis­tun­gen von Durch­füh­rungs­or­ga­nen auf­grund ge­setz­lich vor­ge­schrie­be­ner Prä­ven­ti­ons­auf­ga­ben
Leis­tun­gen, die der be­ruf­li­chen Aus- und Wei­ter­bil­dung die­nen,
d.
Leis­tun­gen im Rah­men der Tä­tig­keit als Ver­si­che­rungs­ver­tre­ter oder Ver­si­che­rungs­ver­tre­te­rin, als Ver­si­che­rungs­mak­ler oder Ver­si­che­rungs­mak­le­rin;
19.
die fol­gen­den Um­sät­ze im Be­reich des Geld- und Ka­pi­tal­ver­kehrs:
a.
die Ge­wäh­rung und die Ver­mitt­lung von Kre­di­ten und die Ver­wal­tung von Kre­di­ten durch die Kre­dit­ge­ber und Kre­dit­ge­be­rin­nen,
b.
die Ver­mitt­lung und die Über­nah­me von Ver­bind­lich­kei­ten, Bürg­schaf­ten und an­de­ren Si­cher­hei­ten und Ga­ran­ti­en so­wie die Ver­wal­tung von Kre­dit­si­cher­hei­ten durch die Kre­dit­ge­ber und Kre­dit­ge­be­rin­nen,
c.
die Um­sät­ze, ein­sch­liess­lich Ver­mitt­lung, im Ein­la­gen­ge­schäft und Kon­to­kor­rent­ver­kehr, im Zah­lungs- und Über­wei­sungs­ver­kehr, im Ge­schäft mit Geld­for­de­run­gen, Checks und an­de­ren Han­dels­pa­pie­ren; steu­er­bar ist je­doch die Ein­zie­hung von For­de­run­gen im Auf­trag des Gläu­bi­gers (In­kas­so­ge­schäft),
d.
die Um­sät­ze, ein­sch­liess­lich Ver­mitt­lung, die sich auf ge­setz­li­che Zah­lungs­mit­tel (in- und aus­län­di­sche Va­lu­ten wie De­vi­sen, Bank­no­ten, Mün­zen) be­zie­hen; steu­er­bar sind je­doch Samm­ler­stücke (Bank­no­ten und Mün­zen), die nor­ma­ler­wei­se nicht als ge­setz­li­ches Zah­lungs­mit­tel ver­wen­det wer­den,
e.
die Um­sät­ze (Kas­sa- und Ter­min­ge­schäf­te), ein­sch­liess­lich Ver­mitt­lung, von Wert­pa­pie­ren, Wert­rech­ten und De­ri­va­ten so­wie von An­tei­len an Ge­sell­schaf­ten und an­de­ren Ver­ei­ni­gun­gen; steu­er­bar sind je­doch die Ver­wah­rung und die Ver­wal­tung von Wert­pa­pie­ren, Wert­rech­ten und De­ri­va­ten so­wie von An­tei­len (na­ment­lich De­pot­ge­schäft) ein­sch­liess­lich Treu­hand­an­lagen,
f.33
dem An­bie­ten von An­tei­len an kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen ge­mä­ss Kol­lek­ti­v­an­la­gen­ge­setz vom 23. Ju­ni 200634 (KAG) und die Ver­wal­tung von kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen nach dem KAG durch Per­so­nen, die die­se ver­wal­ten oder auf­be­wah­ren, die Fonds­lei­tun­gen, die De­pot­ban­ken und de­ren Be­auf­trag­te; als Be­auf­trag­te wer­den al­le na­tür­li­chen oder ju­ris­ti­schen Per­so­nen be­trach­tet, de­nen die kol­lek­ti­ven Ka­pi­tal­an­la­gen nach dem KAG oder dem Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­setz vom 15. Ju­ni 201835 Auf­ga­ben de­le­gie­ren kön­nen; das An­bie­ten von An­tei­len und die Ver­wal­tung von In­vest­ment­ge­sell­schaf­ten mit fes­tem Ka­pi­tal nach Ar­ti­kel 110 KAG rich­tet sich nach Buch­sta­be e;
20.
die Über­tra­gung und die Be­stel­lung von ding­li­chen Rech­ten an Grund­stücken so­wie die Leis­tun­gen von Stock­werk­ei­gen­tü­mer­ge­mein­schaf­ten an die Stock­werk­ei­gen­tü­mer und Stock­werk­ei­gen­tü­me­rin­nen, so­weit die Leis­tun­gen in der Über­las­sung des ge­mein­schaft­li­chen Ei­gen­tums zum Ge­brauch, sei­nem Un­ter­halt, sei­ner In­stand­set­zung und sons­ti­gen Ver­wal­tung so­wie der Lie­fe­rung von Wär­me und ähn­li­chen Ge­gen­stän­den be­ste­hen;
21.
die Über­las­sung von Grund­stücken und Grund­stücks­tei­len zum Ge­brauch oder zur Nut­zung; steu­er­bar sind je­doch:
a.
die Ver­mie­tung von Wohn- und Schlafräu­men zur Be­her­ber­gung von Gäs­ten so­wie die Ver­mie­tung von Sä­len im Ho­tel- und Gast­ge­wer­be,
b.
die Ver­mie­tung von Cam­ping­plät­zen,
c.
die Ver­mie­tung von nicht im Ge­mein­ge­brauch ste­hen­den Plät­zen für das Ab­stel­len von Fahr­zeu­gen, aus­ser es hand­le sich um ei­ne un­selbst­stän­di­ge Ne­ben­leis­tung zu ei­ner von der Steu­er aus­ge­nom­me­nen Im­mo­bi­li­en­ver­mie­tung,
d.
die Ver­mie­tung und Ver­pach­tung von fest ein­ge­bau­ten Vor­rich­tun­gen und Ma­schi­nen, die zu ei­ner Be­triebs­an­la­ge, nicht je­doch zu ei­ner Sport­an­la­ge ge­hö­ren,
e.
die Ver­mie­tung von Schliess­fä­chern,
f.
die Ver­mie­tung von Mes­se­stand­flä­chen und ein­zel­ner Räu­me in Mes­se- und Kon­gress­ge­bäu­den;
22.
die Lie­fe­rung von im In­land gül­ti­gen Post­wert­zei­chen und sons­ti­gen amt­li­chen Wert­zei­chen höchs­tens zum auf­ge­druck­ten Wert;
23.36
die Um­sät­ze bei Geld­spie­len, so­weit die Brut­to­spie­ler­trä­ge der Spiel­ban­ken­ab­ga­be nach Ar­ti­kel 119 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sep­tem­ber 201737 un­ter­lie­gen oder der da­mit er­ziel­te Rein­ge­winn voll­um­fäng­lich für ge­mein­nüt­zi­ge Zwe­cke im Sin­ne von Ar­ti­kel 125 des ge­nann­ten Ge­set­zes ver­wen­det wird;
24.
die Lie­fe­rung ge­brauch­ter be­weg­li­cher Ge­gen­stän­de, die aus­sch­liess­lich zur Er­brin­gung von nach die­sem Ar­ti­kel von der Steu­er aus­ge­nom­me­nen Leis­tun­gen ver­wen­det wur­den;
25.38
26.
die Ver­äus­se­rung von im ei­ge­nen Be­trieb ge­won­ne­nen Er­zeug­nis­sen der Land­wirt­schaft, der Forst­wirt­schaft so­wie der Gärt­ne­rei durch Land­wir­te und Land­wir­tin­nen, Forst­wir­te und Forst­wir­tin­nen oder Gärt­ner und Gärt­ne­rin­nen so­wie der Ver­kauf von Vieh durch Vieh­händ­ler und Vieh­händ­le­rin­nen und der Ver­kauf von Milch durch Milch­sam­mel­stel­len an milch­ver­ar­bei­ten­de Be­trie­be;
27.
Be­kannt­ma­chungs­leis­tun­gen, die ge­mein­nüt­zi­ge Or­ga­ni­sa­tio­nen zu­guns­ten Drit­ter oder Drit­te zu­guns­ten ge­mein­nüt­zi­ger Or­ga­ni­sa­tio­nen er­brin­gen;
28.39
Leis­tun­gen:
a.
zwi­schen den Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten des glei­chen Ge­mein­we­sens,
b.
zwi­schen pri­vat- oder öf­fent­lich-recht­li­chen Ge­sell­schaf­ten, an de­nen aus­sch­liess­lich Ge­mein­we­sen be­tei­ligt sind, und den an der Ge­sell­schaft be­tei­lig­ten Ge­mein­we­sen und de­ren Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten,
c.
zwi­schen An­stal­ten oder Stif­tun­gen, die aus­sch­liess­lich von Ge­mein­we­sen ge­grün­det wur­den, und den an der Grün­dung be­tei­lig­ten Ge­mein­we­sen und de­ren Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten;
28bis.40 das Zur­ver­fü­gung­stel­len von Per­so­nal durch Ge­mein­we­sen an an­de­re Ge­mein­we­sen;
29.
die Aus­übung von Funk­tio­nen der Schieds­ge­richts­bar­keit;
30.41
Leis­tun­gen zwi­schen Bil­dungs- und For­schungs­in­sti­tu­tio­nen, die an ei­ner Bil­dungs- und For­schungs­ko­ope­ra­ti­on be­tei­ligt sind, so­fern sie im Rah­men der Ko­ope­ra­ti­on er­fol­gen, un­ab­hän­gig da­von, ob die Bil­dungs- und For­schungs­ko­ope­ra­ti­on als Mehr­wert­steu­er­sub­jekt auf­tritt.

3 Ob ei­ne in Ab­satz 2 ge­nann­te Leis­tung von der Steu­er aus­ge­nom­men ist, be­stimmt sich un­ter Vor­be­halt von Ab­satz 4 aus­sch­liess­lich nach de­ren Ge­halt und un­ab­hän­gig da­von, wer die Leis­tung er­bringt oder emp­fängt.

4 Ist ei­ne Leis­tung in Ab­satz 2 ent­we­der auf­grund von Ei­gen­schaf­ten des Leis­tungs­er­brin­gers be­zie­hungs­wei­se der Leis­tungs­er­brin­ge­rin oder des Leis­tungs­emp­fän­gers be­zie­hungs­wei­se der Leis­tungs­emp­fän­ge­rin von der Steu­er aus­ge­nom­men, so gilt die Aus­nah­me nur für Leis­tun­gen, die von ei­ner Per­son mit die­sen Ei­gen­schaf­ten er­bracht oder emp­fan­gen wer­den.

5 Der Bun­des­rat be­stimmt die von der Steu­er aus­ge­nom­me­nen Leis­tun­gen nä­her; da­bei be­ach­tet er das Ge­bot der Wett­be­werbs­neu­tra­li­tät.

6 Or­ga­ni­sa­ti­ons­ein­hei­ten ei­nes Ge­mein­we­sens nach Ab­satz 2 Zif­fer 28 sind des­sen Dienst­stel­len, des­sen pri­vat- und öf­fent­lich-recht­li­che Ge­sell­schaf­ten, so­fern we­der an­de­re Ge­mein­we­sen noch an­de­re Drit­te dar­an be­tei­ligt sind, so­wie des­sen An­stal­ten und Stif­tun­gen, so­fern das Ge­mein­we­sen sie oh­ne Be­tei­li­gung an­de­rer Ge­mein­we­sen oder an­de­rer Drit­ter ge­grün­det hat.42

7 Der Bun­des­rat legt fest, wel­che In­sti­tu­tio­nen als Bil­dungs- und For­schungs­in­sti­tu­tio­nen nach Ab­satz 2 Zif­fer 30 gel­ten.43

24 [AS 19972452; 20002355An­hang Ziff. 23; 20034297; 20062197An­hang Ziff. 85, 20075645. AS 2012 4993An­hang Ziff. I]. Sie­he heu­te: Art. 18 des Post­ge­set­zes vom 17. Dez. 2010 (SR 783.0).

25 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

26 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

27 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

28 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

29 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

30 SR 231.1

31 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

32 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

33 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 8 des Fi­nan­z­in­sti­tuts­ge­set­zes vom 15. Ju­ni 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2020 (AS 2018 5247, 2019 4631; BBl 2015 8901).

34 SR 951.31

35 SR 954.1

36 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. II 4 des Geld­spiel­ge­set­zes vom 29. Sept. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5103; BBl 2015 8387).

37 SR 935.51

38 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615). Die Be­rich­ti­gung vom 31. Aug. 2017 be­trifft nur den fran­zö­si­schen Text (AS 2017 4857).

40 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

41 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

42 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

43 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

BGE

132 II 353 () from 9. August 2006
Regeste: Art. 18 Ziff. 19 lit. a, Art. 33 Abs. 2 und 6 lit. b, Art. 38 Abs. 1, 2, 4 und 8 MWSTG; Abzug der Vorsteuer auf Investitionen, die durch Darlehen oder Einlagen der Aktionäre finanziert worden sind. Begriff der Nichtumsätze (E. 4.3). Mehrwertsteuerrechtliche Behandlung von Darlehen und Einlagen (E. 6.1-6.4). Kürzung des Vorsteuerabzuges; Unterscheidung zwischen Darlehen und Einlage einerseits und Schenkung andererseits sowie zwischen der Vorsteuer auf den Leistungen (z.B. Beratungsleistungen), welche im Zusammenhang mit dem Darlehen oder der Einlage erbracht wurden, und der Vorsteuer, welche auf den damit finanzierten Waren und Dienstleistungen lastet (E. 7). Vorsteuerabzug: Verwendung für einen geschäftlichen Zweck (E. 8.2); notwendiger Zusammenhang zwischen Eingangs- und Ausgangsleistung, insbesondere zwischen der Investition oder Anschaffung von Produktionsmitteln einerseits und den späteren Umsätzen andererseits (E. 8.3, 8.4 und 10). Ablehnung des Kriteriums, wonach die Unternehmung eine angemessene Rentabilität erreichen muss, damit bei Darlehen oder Einlagen keine Schenkung anzunehmen ist (E. 9).

139 II 346 (2C_1100/2012) from 20. Mai 2013
Regeste: Art. 8, 10 und 45 MWSTG 2009; Ort der Dienstleistung; Mehrwertsteuerpflicht einer ausländischen Gesellschaft, welche auf Begegnungs-Websites via Internet Dienstleistungen erbringt. Bestimmung des Orts von Dienstleistungen (Art. 8 Abs. 1 MWSTG): Grundregel Empfängerortsprinzip (E. 6.3.1); Ausnahme des Erbringerortsprinzips für Dienstleistungen, die typischerweise unmittelbar gegenüber physisch anwesenden Personen erbracht werden (Art. 8 Abs. 2 lit. a MWSTG; E. 6.3.2 und 6.3.3). Keine Anwendung von Art. 8 Abs. 2 lit. a MWSTG auf Dienstleistungen, die ausschliesslich auf Begegnungs-Websites, und ohne dass eine physische Begegnung organisiert wird, angeboten werden (E. 6.3.4-6.4). Grundsatz der Steuerpflicht für Umsätze im Inland (Art. 10 Abs. 1 MWSTG), Ausnahme für Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland und Gegenausnahme für "elektronische Dienstleistungen" (Art. 10 Abs. 2 lit. b MWSTG; E. 7.1 und 7.2). Auslegung und Definition des letztgenannten Begriffs namentlich unter dem Gesichtswinkel des EU-Rechts (E. 7.3.1-7.3.5). Anwendung im konkreten Fall (E. 7.4 und 7.5).

140 II 495 (2C_215/2014) from 10. Oktober 2014
Regeste: Art. 18 Abs. 1, Art. 21 Abs. 2 Ziff. 15 und Art. 22 MWSTG; Art. 39 MWSTV; formelle Anforderungen an die rechtsgültige Option für die Versteuerung der von der Mehrwertsteuer ausgenommenen Leistungen (hier: Turnierbeiträge eines Golfclubs). Das Erfordernis, im Fall der Option im objektiven Sinn die Steuer "offen auszuweisen", ist nicht bloss eine Ordnungs-, sondern eine Gültigkeitsvorschrift (Frage des "Ob"; E. 3.2). Auszuweisen sind Bestand und Höhe der Steuer. Die kombinierte Wissens- und Willenserklärung ist auf der jeweiligen Debitorenrechnung anzubringen (Frage des "Wie"; E. 3.3). Vom "Ausweis" zu unterscheiden ist die "Bekanntgabe", das heisst die Deklaration in der Mehrwertsteuerabrechnung (E. 3.4).

141 II 199 (2C_781/2014) from 19. April 2015
Regeste: Art. 3 lit. c und e, Art. 10 Abs. 1 und 2 lit. c, Art. 18 Abs. 2, Art. 28 Abs. 1 und Art. 33 MWSTG; Mehrwertsteuerpflicht einer Stiftung, die ein Kulturzentrum betreibt; Kriterium der nachhaltigen Erzielung von Einnahmen aus Leistungen. Mehrwertsteuerpflichtig ist, wer ein Unternehmen betreibt. Alle im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit angefallenen Vorsteuern können grundsätzlich zum Abzug gebracht werden. Spenden führen nicht zu einer Vorsteuerkürzung (E. 4). Von einer unternehmerischen Tätigkeit kann nicht gesprochen werden, wenn die Tätigkeit praktisch ausschliesslich durch Nicht-Entgelte finanziert wird bzw. allfällige Entgelte bloss einen symbolischen Charakter haben. Entgegen der 25/75-Prozent-Praxis der Eidgenössischen Steuerverwaltung in casu Mehrwertsteuerpflicht einer Stiftung bejaht, die ein Kulturzentrum betreibt und in den streitbetroffenen Jahren Entgelte erzielte, die lediglich 4,4 % bzw. 9,9 % ihres Gesamtaufwandes ausmachten (E. 5).

142 II 488 (2C_1115/2014) from 29. August 2016
Regeste: Art. 130 Abs. 1 BV; Art. 1 Abs. 1 und 2, Art. 10, Art. 28 ff. MWSTG; Art. 58 Abs. 1 lit. b, Art. 59 Abs. 1 DBG; Voraussetzungen des Vorsteuerabzugs (hier: Erwerb von Kunstgegenständen). Der Vorsteuerabzug bedingt neben den formellen Voraussetzungen, dass die steuerpflichtige Person wirtschaftlich mit Vorsteuern belastet ist und diese "im Rahmen der unternehmerischen Tätigkeit" anfallen (E. 2.3). Die Kriterien der "unternehmerischen Tätigkeit" (MWSTG) und der "geschäftsmässigen Begründetheit" (DBG) sind betriebswirtschaftlich geprägt und weitgehend deckungsgleich (E. 3.6). Auch eine Kunstsammlung bildet grundsätzlich einen Bestandteil des Unternehmens im Sinne des Mehrwertsteuerrechts. Bestreitet die Eidgenössische Steuerverwaltung die Abzugsfähigkeit der Vorsteuern, hat sie dies nachzuweisen, wobei unter Würdigung der Gesamtumstände eine qualitative und quantitative Prüfung anzustellen ist (E. 3.7 und 3.8).

144 II 293 (2C_721/2016) from 3. August 2018
Regeste: Mehrwertsteuer auf der Einfuhr eines durch die Erben des Künstlers eingeführten Kunstwerkes; Art. 52, 53 Abs. 1 lit. c und d MWSTG; Vereinbarung vom 22. November 1950 über die Einfuhr von Gegenständen erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Charakters. Anwendbares Recht (E. 2). Auf dem Kunstwerk, einem Originalwerk der Bildhauerei, sind keine Zollabgaben geschuldet; grundsätzlich ist darauf jedoch die Einfuhrsteuer zu erheben. Die Liste der steuerbefreiten Einfuhren ist abschliessend (E. 3). Das strittige Kunstwerk wird nicht öffentlich ausgestellt und fällt somit nicht unter den auf Kunst- und Ausstellungsgegenstände anwendbaren mehrwertsteuerlichen Steuerbefreiungstatbestand (E. 4.1). Voraussetzungen für eine Befreiung von Erbschaftsgut von der Einfuhrsteuer. Das strittige Kunstwerk ist kein Gebrauchsgegenstand (gebrauchtes Erbschaftsgut) im Sinne der Bestimmungen des Zollrechts, auf welche das MWSTG verweist. Eine Voraussetzung für die Steuerbefreiung fehlt somit (E. 4.2). Die Beschwerdeführer können sich, angesichts ihrer Qualifikation als Erben, auch nicht auf die auf Künstlerinnen und Künstler anwendbare Steuerbefreiung berufen (E. 5). Die Erhebung der Einfuhrsteuer auf der Einfuhr des Kunstwerkes verletzt somit unter diesen Umständen die Vereinbarung vom 22. November 1950 über die Einfuhr von Gegenständen erzieherischen, wissenschaftlichen oder kulturellen Charakters nicht (E. 6).

145 II 270 (2C_943/2017) from 17. Juli 2019
Regeste: Art. 21 Abs. 2 Ziff. 19 lit. a-e MWSTG; Steuerausnahme für die "Vermittlung" im Finanzbereich; Bestätigung der Praxisänderung der Eidgenössischen Steuerverwaltung. Die Praxis zum Begriff der "Vermittlung" in Art. 18 Ziff. 19 MWSTG 1999 bzw. Art. 14 Ziff. 15 MWSTV 1994 verlangte abweichend vom alltäglichen Sprachgebrauch und der zivilrechtlichen Betrachtungsweise ein Handeln in direkter Stellvertretung (E. 4.2 und 4.3). Auslegung des Begriffs der "Vermittlung" im neuen Recht (Art. 21 Abs. 2 Ziff. 19 MWSTG). Nach gesetzessystematischer und historischer Auslegung ist die steuerausgenommene "Vermittlung" im Finanzbereich nicht vom Vorliegen einer mehrwertsteuerlichen direkten Stellvertretung abhängig; "Vermittlung" im Sinne von Art. 21 Abs. 2 Ziff. 19 lit. a-e MWSTG liegt vielmehr schon dann vor, wenn eine Person kausal auf den Abschluss eines Vertrages im Bereich des Geld- und Kapitalverkehrs zwischen zwei Parteien hinwirkt, ohne selber Partei des vermittelten Vertrages zu sein und ohne ein Eigeninteresse am Inhalt des Vertrages zu haben. Abgrenzung der so verstandenen "Vermittlung" vom blossen Zuführen von Kunden (E. 4.5.2-4.5.4). Zulässigkeit der Praxisänderung (E. 4.5.5).

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