Bundesgesetz
über die Mehrwertsteuer
(Mehrwertsteuergesetz, MWSTG)

vom 12. Juni 2009 (Stand am 1. Januar 2024)


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Art. 92 Steuererlass

1 Die ESTV kann rechts­kräf­tig fest­ge­setz­te Steu­ern ganz oder teil­wei­se er­las­sen, wenn die steu­er­pflich­ti­ge Per­son:

a.
die Steu­er aus ei­nem ent­schuld­ba­ren Grund nicht in Rech­nung ge­stellt und ein­ge­zo­gen hat, ei­ne nach­träg­li­che Über­wäl­zung nicht mög­lich oder nicht zu­mut­bar ist und die Be­zah­lung der Steu­er ei­ne gros­se Här­te be­deu­ten wür­de;
b.
die Steu­er ein­zig auf­grund der Nicht­ein­hal­tung von for­mel­len Vor­schrif­ten oder auf­grund von Ab­wick­lungs­feh­lern schul­det und er­kenn­bar ist oder die steu­er­pflich­ti­ge Per­son nach­weist, dass für den Bund kein Steu­er­aus­fall ent­stan­den ist; oder
c.
aus ei­nem ent­schuld­ba­ren Grund ih­ren Ver­an­la­gungs­pflich­ten nicht nach­kom­men konn­te, nach­träg­lich aber nach­wei­sen oder glaub­haft ma­chen kann, dass die durch die ESTV vor­ge­nom­me­ne Er­mes­sen­sein­schät­zung zu hoch aus­ge­fal­len ist; in die­sem Fal­le ist ein Steu­er­er­lass nur bis zur Hö­he des zu viel ver­an­lag­ten Be­tra­ges mög­lich.

2 Die ESTV kann fer­ner im Rah­men ei­nes ge­richt­li­chen Nach­lass­ver­fah­rens ei­nem Steu­er­er­lass zu­stim­men be­zie­hungs­wei­se auf die Si­cher­stel­lung ih­rer For­de­rung ver­zich­ten.

3 Das Er­lass­ge­such muss schrift­lich be­grün­det und mit den nö­ti­gen Be­weis­mit­teln ver­se­hen bei der ESTV ein­ge­reicht wer­den. Die Ein­spra­che ge­gen die Ver­fü­gung der ESTV ist aus­ge­schlos­sen. Ge­gen die Ver­fü­gung kann beim Bun­des­ver­wal­tungs­ge­richt Be­schwer­de ge­führt wer­den.

4 Die Ein­rei­chung ei­nes Ge­suchs um Steu­er­er­lass hemmt die Voll­stre­ckung der rechts­kräf­tig fest­ge­setz­ten Steu­ern nicht.

5 Das Steu­er­er­lass­ver­fah­ren ist kos­ten­frei. Dem Ge­such­stel­ler oder der Ge­such­stel­le­rin kön­nen in­des­sen die Kos­ten ganz oder teil­wei­se auf­er­legt wer­den, wenn er oder sie ein of­fen­sicht­lich un­be­grün­de­tes Ge­such ein­ge­reicht hat.

6151

151 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 30. Sept. 2016, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

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