Federal Act
on Value Added Tax
(Value Added Tax Act, VAT Act)


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Art. 25 Tax rates

1 The tax rate is 8.1 per cent (stand­ard rate), sub­ject to para­graphs 2 and 3.81

2 The re­duced tax rate of 2.6 per cent ap­plies to:82

a.
the sup­ply of the fol­low­ing goods:
1.
tap wa­ter,
2.83
food­stuffs un­der the Food­stuffs Act of 20 June 201484, with the ex­cep­tion of al­co­hol­ic bever­ages,
3.
cattle, poultry, fish,
4.
grains,
5.
seeds, plant­ing roots and bulbs, liv­ing plants, cut­tings, scions and cut flowers and branches, in­clud­ing those used in ar­range­ments bou­quets, wreaths, etc.; if in­voiced sep­ar­ately, the sup­ply of these goods is also sub­ject to the re­duced tax rate, even if it is made in com­bin­a­tion with a sup­ply tax­able at the stand­ard rate,
6.
an­im­al feed, sil­age acids, scat­ter­ings for an­im­als,
7.
fer­til­isers, pesti­cides, mulch and oth­er ve­get­a­tion used as cov­er­ing ma­ter­i­al,
8.
med­ic­a­tion,
9.
news­pa­pers, magazines, books and oth­er prin­ted mat­ter without ad­vert­ising char­ac­ter of the kinds to be stip­u­lated by the Fed­er­al Coun­cil,
10.85
products for men­stru­al hy­giene;
abis.86
elec­tron­ic news­pa­pers, magazines and books without ad­vert­ising char­ac­ter as defined by the Fed­er­al Coun­cil;
b.
the sup­ply of ser­vices of ra­dio and tele­vi­sion com­pan­ies, with the ex­cep­tion of ser­vices of a com­mer­cial nature;
c.
the sup­plies un­der Art­icle 21 para­graph 2 num­bers 14–16;
d.
ag­ri­cul­tur­al sup­plies that con­sist of land cul­tiv­a­tion dir­ectly re­lated to ini­tial pro­duc­tion or cul­tiv­a­tion of ini­tial pro­duc­tion products con­nec­ted with the land.

3 For food­stuffs that form part of res­taur­ant sup­plies, the stand­ard rate ap­plies. A res­taur­ant sup­ply is the serving of food­stuffs provided the tax­able per­son pre­pares or serves the food­stuffs on the cus­tom­er’s premises or the tax­able per­son main­tains spe­cial in­stall­a­tions for their con­sump­tion on the spot. If food­stuffs, with the ex­cep­tion of al­co­hol­ic bever­ages, are destined to be taken away or for de­liv­ery, the re­duced tax rate ap­plies provided suit­able or­gan­isa­tion­al meas­ures are taken to dif­fer­en­ti­ate these sup­plies from res­taur­ant sup­plies; if this is not the case, the stand­ard rate ap­plies. Where food­stuffs, with the ex­cep­tion of al­co­hol­ic bever­ages, are offered in vend­ing ma­chines, the re­duced tax rate ap­plies.87

4 The tax on ac­com­mod­a­tion ser­vices is 3.8 per cent (spe­cial rate).88 The spe­cial rate ap­plies un­til 31 Decem­ber 2020 or, in the event that the time lim­it in Art­icle 196 num­ber 14 para­graph 1 of the Fed­er­al Con­sti­tu­tion is ex­ten­ded, un­til 31 Decem­ber 2027 at the latest. An ac­com­mod­a­tion ser­vice is the pro­vi­sion of ac­com­mod­a­tion, in­clud­ing the serving of break­fast, even if it is in­voiced sep­ar­ately.89

5 The Fed­er­al Coun­cil shall spe­cify in great­er de­tail the goods and ser­vices des­ig­nated in para­graph 2; in do­ing so it shall ob­serve the prin­ciple of com­pet­it­ive neut­ral­ity.

81 Amended by No I of the O of 9 Dec. 2022 on the In­crease in Value Ad­ded Tax- Rates to provide Ad­di­tion­al OASI Fund­ing, in force since 1 Jan. 2024 (AS 2022 863).

82 Amended by No I of the O of 9 Dec. 2022 on the In­crease in Value Ad­ded Tax- Rates to provide Ad­di­tion­al OASI Fund­ing, in force since 1 Jan. 2024 (AS 2022 863).

83 Amended by An­nex No II 3 of the Food­stuffs Act of 20 June 2014, in force since 1 May 2017 (AS 2017 249; BBl 2011 5571).

84 SR 817.0

85 In­ser­ted by No I of the FA of 16 June 2023, in force since 1 Jan. 2025 (AS 2024 438; BBl 2021 2363).

86 In­ser­ted by No I of the FA of 30 Sept. 2016, in force since 1 Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

87 Amended by No IV of the FA of 30 Sept. 2016, in force since 1 Jan. 2018 (AS 2017 3575; BBl 2015 2615).

88 Amended by No I of the O of 9 Dec. 2022 on the In­crease in Value Ad­ded Tax- Rates to provide Ad­di­tion­al OASI Fund­ing, in force since 1 Jan. 2024 (AS 2022 863).

89 Amended by No II 1 of the FA of 16 June 2017, in force since 1 Jan. 2018 (AS 2017 7667; BBl 2017 34293443).

BGE

128 I 155 () from 14. Februar 2002
Regeste: Geltung des Mehrwertsteuergesetzes in den Talschaften Samnaun und Sampuoir (Art. 3 Abs. 3 MWSTG); Sondergewerbesteuergesetze der Gemeinde Samnaun für Handel und Bauinvestitionen, für Handel mit Benzin und Dieselöl sowie für Handel mit Tabakwaren (Art. 8, 9, 27, 29 und 127 BV); Frist für staatsrechtliche Beschwerde (Art. 89 Abs. 1 OG). Bedarf ein kantonaler Erlass der konstitutiven Genehmigung durch eine andere Behörde, so beginnt die Frist für die staatsrechtliche Beschwerde erst mit der Genehmigung bzw. der Bekanntmachung des Genehmigungsentscheids zu laufen. Das gilt auch, wenn die letzte kantonale Instanz im Rahmen eines abstrakten Normenkontrollverfahrens entschieden hat (E. 1.1). Die streitigen Sondergewerbesteuern verstossen nicht gegen den Grundsatz der Allgemeinheit der Besteuerung (Art. 127 Abs. 2 BV): Soweit sie zur Finanzierung der dem Bund zu kompensierenden Steuerausfälle dienen, ist es sachlich vertretbar, diese Kosten in erster Linie jenen Leistungspflichtigen anzulasten, die von der Befreiung von der Mehrwertsteuer profitieren und deren Privilegierung den Bund veranlasst hat, von der Gemeinde eine Kompensation zu verlangen. Soweit ihr Ertrag zu andern, im Gesetz umschriebenen Zwecken dient, wird damit ein Sondervorteil ausgeglichen, der einzelnen Gewerbetreibenden aus dem Zollprivileg in besonderem Mass zukommt (E. 2). Die zur Überwachung und Kontrolle des Handels mit Tabakwaren vorgesehenen Massnahmen (Clearingstelle; Meldepflicht) verletzen die Wirtschaftsfreiheit gemäss Art. 27 BV nicht (E. 3).

139 II 346 (2C_1100/2012) from 20. Mai 2013
Regeste: Art. 8, 10 und 45 MWSTG 2009; Ort der Dienstleistung; Mehrwertsteuerpflicht einer ausländischen Gesellschaft, welche auf Begegnungs-Websites via Internet Dienstleistungen erbringt. Bestimmung des Orts von Dienstleistungen (Art. 8 Abs. 1 MWSTG): Grundregel Empfängerortsprinzip (E. 6.3.1); Ausnahme des Erbringerortsprinzips für Dienstleistungen, die typischerweise unmittelbar gegenüber physisch anwesenden Personen erbracht werden (Art. 8 Abs. 2 lit. a MWSTG; E. 6.3.2 und 6.3.3). Keine Anwendung von Art. 8 Abs. 2 lit. a MWSTG auf Dienstleistungen, die ausschliesslich auf Begegnungs-Websites, und ohne dass eine physische Begegnung organisiert wird, angeboten werden (E. 6.3.4-6.4). Grundsatz der Steuerpflicht für Umsätze im Inland (Art. 10 Abs. 1 MWSTG), Ausnahme für Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland und Gegenausnahme für "elektronische Dienstleistungen" (Art. 10 Abs. 2 lit. b MWSTG; E. 7.1 und 7.2). Auslegung und Definition des letztgenannten Begriffs namentlich unter dem Gesichtswinkel des EU-Rechts (E. 7.3.1-7.3.5). Anwendung im konkreten Fall (E. 7.4 und 7.5).

140 II 495 (2C_215/2014) from 10. Oktober 2014
Regeste: Art. 18 Abs. 1, Art. 21 Abs. 2 Ziff. 15 und Art. 22 MWSTG; Art. 39 MWSTV; formelle Anforderungen an die rechtsgültige Option für die Versteuerung der von der Mehrwertsteuer ausgenommenen Leistungen (hier: Turnierbeiträge eines Golfclubs). Das Erfordernis, im Fall der Option im objektiven Sinn die Steuer "offen auszuweisen", ist nicht bloss eine Ordnungs-, sondern eine Gültigkeitsvorschrift (Frage des "Ob"; E. 3.2). Auszuweisen sind Bestand und Höhe der Steuer. Die kombinierte Wissens- und Willenserklärung ist auf der jeweiligen Debitorenrechnung anzubringen (Frage des "Wie"; E. 3.3). Vom "Ausweis" zu unterscheiden ist die "Bekanntgabe", das heisst die Deklaration in der Mehrwertsteuerabrechnung (E. 3.4).

141 II 182 (2C_882/2014) from 13. April 2015
Regeste: Art. 16 Abs. 3 und Art. 93 BV; Art. 10 EMRK; Art. 3 lit. c und e, Art. 10 Abs. 1, Art. 18 Abs. 1 MWSTG; Art. 14 Ziff. 1 MWSTV; Art. 68 ff. RTVG; Radio- und Fernsehempfangsgebühren; Mehrwertsteuerpflicht. Rechtliche Grundlagen der Radio- und Fernsehempfangsgebühren (E. 2). Auch Leistungen, die sich der Staat zur Erfüllung seiner öffentlichen Aufgabe beschafft, können der Mehrwertsteuerpflicht unterliegen. Voraussetzung dazu ist, dass ein Leistungsaustauschverhältnis bzw. keine Subventionierung vorliegt (E. 3). Aufgrund der Entwicklung des Radio- und Fernsehrechts (E. 6.3) kann an der Qualifikation der Empfangsgebühr als Regalabgabe nicht festgehalten werden. Wer Radio- und Fernsehsendungen empfängt, nimmt ein verfassungsmässiges Recht wahr, womit keine Überlassung von Rechten im Sinne von Art. 3 lit. e MWSTG vorliegen kann (E. 6.4). Die Empfangsgebühr ist auch nicht die Gegenleistung für irgendeine andere vom Bund erbrachte Leistung (E. 6.5). Sie ist eher als Zwecksteuer oder Abgabe sui generis zu qualifizieren (E. 6.7). Die Empfangsgebühr untersteht nicht der Mehrwertsteuerpflicht (E. 6.9).

148 II 233 (2C_263/2020) from 10. Dezember 2021
Regeste: Art. 7 und 10 MWSTG 2009; Art. 13 und 21 MWSTG 1999; Art. 8 Abs. 1 MWSTV 2009; Inlandsbezug der unternehmerischen Tätigkeit; Unterstellungserklärung Ausland; Steuerumgehung. Nach altem (MWSTG 1999) wie nach neuem Mehrwertsteuerrecht (MWSTG 2009) setzt die subjektive Inlandsteuerpflicht voraus, dass die unternehmerische Tätigkeit einen genügenden Zusammenhang mit dem Inland aufweist (E. 4-5.1). Wird dieser Inlandsbezug künstlich hergestellt, um in den Genuss des Vorsteuerabzugs für Einfuhrsteuern zu kommen, kann die Gestaltung eine Steuerumgehung bedeuten (E. 5.2-5.4). Wenn die ESTV die Gestaltung bei einer Kontrolle nicht beanstandet, begründet dies alleine noch keinen Anspruch auf Vertrauensschutz für die Zukunft (E. 5.5.1 und 5.5.2). Auch die Bestätigung der Unterstellungserklärung Ausland, welche die ESTV nicht im Rahmen eines gesetzlich geordneten Bewilligungsverfahrens, sondern alleine gestützt auf eine Verwaltungspraxis erteilt hatte, steht der Annahme einer Steuerumgehung nicht entgegen (E. 5.5.3).

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