Mehrwertsteuerverordnung

vom 27. November 2009 (Stand am 1. April 2019)


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Art. 86 Bewilligung der Anwendung von zwei Saldosteuersätzen

(Art. 37 Abs. 1-4 MWSTG)

1Der steu­er­pflich­ti­gen Per­son wird die An­wen­dung von zwei Sal­do­steu­er­sät­zen be­wil­ligt, wenn:

a.
sie zwei oder mehr Tä­tig­kei­ten aus­übt, de­ren von der ESTV fest­ge­leg­te Sal­do­steu­er­sät­ze sich un­ter­schei­den; und
b.1
min­des­tens zwei die­ser Tä­tig­kei­ten einen An­teil von je mehr als 10 Pro­zent am Ge­sam­tum­satz aus steu­er­ba­ren Leis­tun­gen ha­ben.

2Die 10-Pro­zent-Gren­ze wird be­rech­net:

a.
bei Per­so­nen, die neu steu­er­pflich­tig wer­den, und bei steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen, die ei­ne neue Tä­tig­keit auf­neh­men: ge­stützt auf die vor­aus­sicht­li­chen Um­sät­ze;
b.
bei den üb­ri­gen steu­er­pflich­ti­gen Per­so­nen: ge­stützt auf den Um­satz in den vor­an­ge­gan­ge­nen zwei Steu­er­pe­ri­oden.

3Die Um­sät­ze von Tä­tig­kei­ten mit glei­chem Sal­do­steu­er­satz sind bei der Ab­klä­rung, ob die 10-Pro­zent-Gren­ze über­schrit­ten wird, zu­sam­men­zu­zäh­len.

4Über­schrei­ten bei ei­ner steu­er­pflich­ti­gen Per­son, der die An­wen­dung von zwei Sal­do­steu­er­sät­zen be­wil­ligt wur­de, wäh­rend zwei auf­ein­an­der fol­gen­den Steu­er­pe­ri­oden nur noch ei­ne Tä­tig­keit be­zie­hungs­wei­se meh­re­re Tä­tig­kei­ten, für die der­sel­be Sal­do­steu­er­satz vor­ge­se­hen ist, die 10-Pro­zent-Gren­ze, so fällt die Be­wil­li­gung für die An­wen­dung des zwei­ten Sal­do­steu­er­sat­zes auf den Be­ginn der drit­ten Steu­er­pe­ri­ode da­hin.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 18. Okt. 2017, in Kraft seit 1. Jan. 2018 (AS 2017 6307).

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