Mehrwertsteuerverordnung
(MWSTV)

vom 27. November 2009 (Stand am 1. Januar 2023)


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Art. 10 Telekommunikations- und elektronische Dienstleistungen

(Art. 10 Abs. 2 Bst. b MWSTG)

1 Als Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons- und elek­tro­ni­sche Dienst­leis­tun­gen gel­ten ins­be­son­de­re:

a.
Ra­dio- und Fern­seh­dienst­leis­tun­gen;
b.
das Ver­schaf­fen von Zu­gangs­be­rech­ti­gun­gen, na­ment­lich zu Fest­net­zen und Mo­bil­fun­knet­zen und zur Sa­tel­li­ten­kom­mu­ni­ka­ti­on so­wie zu an­de­ren In­for­ma­ti­ons­net­zen;
c.
das Be­reit­stel­len und Zu­si­chern von Da­ten­über­tra­gungs­ka­pa­zi­tä­ten;
d.
das Be­reit­stel­len von Web­si­tes, Web­hos­ting, Fern­war­tung von Pro­gram­men und Aus­rüs­tun­gen;
e.
das elek­tro­ni­sche Be­reit­stel­len von Soft­wa­re und de­ren Ak­tua­li­sie­rung;
f.
das elek­tro­ni­sche Be­reit­stel­len von Bil­dern, Tex­ten und In­for­ma­tio­nen so­wie das Be­reit­stel­len von Da­ten­ban­ken;
g.12
das elek­tro­ni­sche Be­reit­stel­len von Mu­sik, Fil­men und Spie­len, ein­sch­liess­lich Geld­spie­len.

2 Nicht als Te­le­kom­mu­ni­ka­ti­ons- oder elek­tro­ni­sche Dienst­leis­tung gel­ten na­ment­lich:

a.
die blos­se Kom­mu­ni­ka­ti­on zwi­schen leis­tungs­er­brin­gen­der und leis­tungs­emp­fan­gen­der Per­son über Draht, Funk, op­ti­sche oder sons­ti­ge elek­tro­ma­gne­ti­sche Me­di­en;
b.
Bil­dungs­leis­tun­gen im Sinn von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 Zif­fer 11 MWSTG in in­ter­ak­ti­ver Form;
c.
die blos­se Ge­brauchs­über­las­sung von ge­nau be­zeich­ne­ten An­la­gen oder An­la­ge­tei­len für die al­lei­ni­ge Ver­fü­gung des Mie­ters oder der Mie­te­rin zwecks Über­tra­gung von Da­ten.

12 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 2 Ziff. II 2 der Geld­spiel­ver­ord­nung vom 7. Nov. 2018, in Kraft seit 1. Jan. 2019 (AS 2018 5155).

BGE

139 II 346 (2C_1100/2012) from 20. Mai 2013
Regeste: Art. 8, 10 und 45 MWSTG 2009; Ort der Dienstleistung; Mehrwertsteuerpflicht einer ausländischen Gesellschaft, welche auf Begegnungs-Websites via Internet Dienstleistungen erbringt. Bestimmung des Orts von Dienstleistungen (Art. 8 Abs. 1 MWSTG): Grundregel Empfängerortsprinzip (E. 6.3.1); Ausnahme des Erbringerortsprinzips für Dienstleistungen, die typischerweise unmittelbar gegenüber physisch anwesenden Personen erbracht werden (Art. 8 Abs. 2 lit. a MWSTG; E. 6.3.2 und 6.3.3). Keine Anwendung von Art. 8 Abs. 2 lit. a MWSTG auf Dienstleistungen, die ausschliesslich auf Begegnungs-Websites, und ohne dass eine physische Begegnung organisiert wird, angeboten werden (E. 6.3.4-6.4). Grundsatz der Steuerpflicht für Umsätze im Inland (Art. 10 Abs. 1 MWSTG), Ausnahme für Leistungen von Unternehmen mit Sitz im Ausland und Gegenausnahme für "elektronische Dienstleistungen" (Art. 10 Abs. 2 lit. b MWSTG; E. 7.1 und 7.2). Auslegung und Definition des letztgenannten Begriffs namentlich unter dem Gesichtswinkel des EU-Rechts (E. 7.3.1-7.3.5). Anwendung im konkreten Fall (E. 7.4 und 7.5).

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