Mehrwertsteuerverordnung
(MWSTV)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 35 Voraussetzung für die Anerkennung als Erbringer oder Erbringerin einer Heilbehandlung

(Art. 21 Abs. 2 Ziff. 3 MWSTG)

1 Ein Leis­tungs­er­brin­ger oder ei­ne Leis­tungs­er­brin­ge­rin ver­fügt über ei­ne Be­rufs­aus­übungs­be­wil­li­gung im Sinn von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 Zif­fer 3 MWSTG, wenn er oder sie:

a.
im Be­sitz der nach kan­to­na­lem Recht er­for­der­li­chen Be­wil­li­gung zur selbst­stän­di­gen Be­rufs­aus­übung ist; oder
b.
zur Aus­übung der Heil­be­hand­lung nach der kan­to­na­len Ge­setz­ge­bung zu­ge­las­sen ist.

2 Als An­ge­hö­ri­ge von Heil- und Pfle­ge­be­ru­fen im Sinn von Ar­ti­kel 21 Ab­satz 2 Zif­fer 3 MWSTG gel­ten na­ment­lich:

a.
Ärz­te und Ärz­tin­nen;
b.
Zahn­ärz­te und Zahn­ärz­tin­nen;
c.
Zahn­pro­the­ti­ker und Zahn­pro­the­ti­ke­rin­nen;
cbis.23
Den­tal­hy­gie­ni­ker und Den­tal­hy­gie­ni­ke­rin­nen;
d.
Psy­cho­the­ra­peu­ten und Psy­cho­the­ra­peu­tin­nen;
e.
Chi­ro­prak­to­ren und Chi­ro­prak­to­rin­nen;
f.
Phy­sio­the­ra­peu­ten und Phy­sio­the­ra­peu­tin­nen;
g.
Er­go­the­ra­peu­ten und Er­go­the­ra­peu­tin­nen;
h.
Na­turärz­te, Na­turärz­tin­nen, Heil­prak­ti­ker, Heil­prak­ti­ke­rin­nen, Na­tur­heil­prak­ti­ker und Na­tur­heil­prak­ti­ke­rin­nen;
i.
Ent­bin­dungs­pfle­ger und Heb­am­men;
j.
Pfle­ge­fach­män­ner und Pfle­ge­fach­frau­en;
k.
me­di­zi­ni­sche Mas­seu­re und Mas­seu­rin­nen;
l.
Lo­go­pä­den und Lo­go­pä­din­nen;
m.
Er­näh­rungs­be­ra­ter und Er­näh­rungs­be­ra­te­rin­nen;
n.
Po­do­lo­gen und Po­do­lo­gin­nen;
o.24
Per­so­nen, die nach der Co­vid-19-Ver­ord­nung 3 vom 19. Ju­ni 202025 zur Durch­füh­rung von Ana­ly­sen auf Sars-CoV-2 be­rech­tigt sind, für die Durch­füh­rung die­ser Ana­ly­sen;
p.26

23 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 30. Okt. 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 3839).

24 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 18. Dez. 2020 (Sars-CoV-2-Schnell­tests) (AS 2020 5801). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 17. Dez. 2021, in Kraft vom 1. Jan. 2022 bis zum 31. Dez. 2022, ver­län­gert bis zum 30. Ju­ni 2024 (AS 2021 891; 2022 838).

25 SR 818.101.24

26 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 27. Jan. 2021 (AS 2021 53). Fas­sung ge­mä­ss Ziff. II der V vom 3. Dez. 2021, in Kraft vom 1. Jan. 2022 bis zum 31. Dez. 2022, ver­län­gert bis zum 31. Dez. 2023 (AS 2021 825; 2022 835Ziff. II).

BGE

123 II 385 () from 15. Mai 1997
Regeste: Art. 8 Abs. 2 ÜBbest. BV und Art. 3 ÜbBest. BV, Art. 84 MWSTV; übergangsrechtliche Behandlung von Abonnementsverträgen. Kognition des Bundesgerichts und der Eidgenössischen Steuerrekurskommission bei der Überprüfung der Mehrwertsteuerverordnung (E. 3 und 4). Anwendbare Bestimmungen (E. 5 und 6). Art. 8 Abs. 3 ÜbBest. BV räumt dem Bundesrat bei der Ausgestaltung der Übergangsordnung einen relativ grossen Entscheidungsspielraum ein (E. 7). Aus der Verfassung ergibt sich kein Anspruch des Steuerpflichtigen, von der Steuer befreit zu werden, wenn er sie nicht auf seine Kunden überwälzen kann (E. 8). Die fraglichen Übergangsbestimmungen verstossen nicht gegen die Prinzipien, welche das Übergangsrecht zu respektieren hat (E. 9). Grundsatz von Treu und Glauben; ein in die Vernehmlassung gegebener Verordnungsentwurf bildet keine Vertrauensgrundlage in dem Sinne, dass die Rechtsunterworfenen sich darauf berufen können (E. 10). Die in Frage stehende Übergangsordnung verletzt auch nicht den Grundsatz der rechtsgleichen Behandlung und der Wettbewerbsneutralität der Steuer (E. 11).

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden