Bundesgesetz
über den Nachrichtendienst
(Nachrichtendienstgesetz, NDG)

vom 25. September 2015 (Stand am 1. Juli 2021)


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Art. 35 Quellenschutz

1 Der NDB stellt den Schutz sei­ner Quel­len si­cher und wahrt de­ren An­ony­mi­tät, ins­be­son­de­re die­je­ni­ge von aus­län­di­schen Nach­rich­ten­diens­ten und Si­cher­heits­be­hör­den so­wie von Per­so­nen, die In­for­ma­tio­nen über das Aus­land be­schaf­fen und da­durch ge­fähr­det sind. Aus­ge­nom­men sind Per­so­nen, die in ei­nem Straf­ver­fah­ren schwe­rer Ver­bre­chen ge­gen die Mensch­lich­keit oder ei­nes Kriegs­ver­bre­chens be­schul­digt wer­den.

2 Der NDB gibt die Iden­ti­tät ei­ner in der Schweiz wohn­haf­ten mensch­li­chen Quel­le schwei­ze­ri­schen Straf­ver­fol­gungs­be­hör­den be­kannt, wenn die be­tref­fen­de Per­son ei­ner von Am­tes we­gen zu ver­fol­gen­den Straf­tat be­schul­digt wird oder wenn die Be­kannt­ga­be un­er­läss­lich ist, um ei­ne schwe­re Straf­tat auf­zu­klä­ren.

3 Beim Schutz der Quel­len sind zu be­rück­sich­ti­gen:

a.
das In­ter­es­se des NDB an der wei­te­ren nach­rich­ten­dienst­li­chen Nut­zung der Quel­le;
b.
das Schutz­be­dürf­nis ins­be­son­de­re mensch­li­cher Quel­len ge­gen­über Dritt­per­so­nen;
c.
bei tech­ni­schen Quel­len: ge­heim­hal­tungs­be­dürf­ti­ge An­ga­ben über In­fra­struk­tur, Leis­tungs­fä­hig­keit, ope­ra­ti­ve Me­tho­den und Ver­fah­ren der In­for­ma­ti­ons­be­schaf­fung.

4 Im Streit­fall ent­schei­det das Bun­dess­traf­ge­richt. Im Üb­ri­gen gel­ten die mass­ge­ben­den Be­stim­mun­gen über die Rechts­hil­fe.

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