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Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz
(NHV)

vom 16. Januar 1991 (Stand am 1. Juni 2017)

Art. 14 Biotopschutz 39

1 Der Bio­top­schutz soll ins­be­son­de­re zu­sam­men mit dem öko­lo­gi­schen Aus­gleich (Art. 15) und den Ar­ten­schutz­be­stim­mun­gen (Art. 20) den Fort­be­stand der wild­le­ben­den ein­hei­mi­schen Pflan­zen- und Tier­welt si­cher­stel­len.

2 Bio­to­pe wer­den ins­be­son­de­re ge­schützt durch:

a.
Mass­nah­men zur Wah­rung oder nö­ti­gen­falls Wie­der­her­stel­lung ih­rer Ei­gen­art und bio­lo­gi­schen Viel­falt;
b.
Un­ter­halt, Pfle­ge und Auf­sicht zur lang­fris­ti­gen Si­che­rung des Schutz­ziels;
c.
Ge­stal­tungs­mass­nah­men, mit de­nen das Schutz­ziel er­reicht, be­ste­hen­de Schä­den be­ho­ben und künf­ti­ge Schä­den ver­mie­den wer­den kön­nen;
d.
Aus­schei­dung öko­lo­gisch aus­rei­chen­der Puf­fer­zo­nen;
e.
Er­ar­bei­tung wis­sen­schaft­li­cher Grund­la­gen.

3 Bio­to­pe wer­den als schüt­zens­wert be­zeich­net auf­grund:

a.
der ins­be­son­de­re durch Kenn­ar­ten cha­rak­te­ri­sier­ten Le­bens­raum­ty­pen nach An­hang 1;
b.
der ge­schütz­ten Pflan­zen- und Tier­ar­ten nach Ar­ti­kel 20;
c.
der nach der Fi­sche­rei­ge­setz­ge­bung ge­fähr­de­ten Fi­sche und Kreb­se;
d.
der ge­fähr­de­ten und sel­te­nen Pflan­zen- und Tier­ar­ten, die in den vom BA­FU er­las­se­nen oder an­er­kann­ten Ro­ten Lis­ten auf­ge­führt sind;
e.
wei­te­rer Kri­te­ri­en, wie Mo­bi­li­täts­an­sprü­che der Ar­ten oder Ver­net­zung ih­rer Vor­kom­men.

4 Die Kan­to­ne kön­nen die Lis­ten nach Ab­satz 3 Buch­sta­ben a–d den re­gio­na­len Ge­ge­ben­hei­ten an­pas­sen.

5 Die Kan­to­ne se­hen ein zweck­mäs­si­ges Fest­stel­lungs­ver­fah­ren vor, mit dem mög­li­chen Be­ein­träch­ti­gun­gen schüt­zens­wer­ter Bio­to­pe so­wie Ver­let­zun­gen der Ar­ten­schutz­be­stim­mun­gen des Ar­ti­kels 20 vor­ge­beugt wer­den kann.

6 Ein tech­ni­scher Ein­griff, der schüt­zens­wer­te Bio­to­pe be­ein­träch­ti­gen kann, darf nur be­wil­ligt wer­den, so­fern er stand­ort­ge­bun­den ist und ei­nem über­wie­gen­den Be­dürf­nis ent­spricht. Für die Be­wer­tung des Bio­tops in der In­ter­es­sen­ab­wä­gung sind ne­ben sei­ner Schutz­wür­dig­keit nach Ab­satz 3 ins­be­son­de­re mass­ge­bend:

a.
sei­ne Be­deu­tung für die ge­schütz­ten, ge­fähr­de­ten und sel­te­nen Pflan­zen- und Tier­ar­ten;
b.
sei­ne aus­glei­chen­de Funk­ti­on für den Na­tur­haus­halt;
c.
sei­ne Be­deu­tung für die Ver­net­zung schüt­zens­wer­ter Bio­to­pe;
d.
sei­ne bio­lo­gi­sche Ei­gen­art oder sein ty­pi­scher Cha­rak­ter.

7 Wer einen Ein­griff vor­nimmt oder ver­ur­sacht, ist zu best­mög­li­chen Schutz-, Wie­der­her­stel­lungs- oder an­sonst an­ge­mes­se­nen Er­satz­mass­nah­men zu ver­pflich­ten.

39 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).