Verordnung
über den Natur- und Heimatschutz
(NHV)


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Art. 20 Artenschutz

1 Das un­be­rech­tig­te Pflücken, Aus­gra­ben, Aus­reis­sen, Weg­füh­ren, An­bie­ten, Ver­kau­fen, Kau­fen oder Ver­nich­ten, ins­be­son­de­re durch tech­ni­sche Ein­grif­fe, von wild­le­ben­den Pflan­zen der im An­hang 2 auf­ge­führ­ten Ar­ten ist un­ter­sagt.

2 Zu­sätz­lich zu den im Bun­des­ge­setz vom 20. Ju­ni 198648 über die Jagd und den Schutz wild­le­ben­der Säu­ge­tie­re und Vö­gel ge­nann­ten gel­ten die wild­le­ben­den Tie­re der im An­hang 3 auf­ge­führ­ten Ar­ten als ge­schützt. Es ist un­ter­sagt, Tie­re die­ser Ar­ten:

a.
zu tö­ten, zu ver­let­zen oder zu fan­gen, so­wie ih­re Ei­er, Lar­ven, Pup­pen, Nes­ter oder Brut­stät­ten zu be­schä­di­gen, zu zer­stö­ren oder weg­zu­neh­men;
b.
le­bend oder tot, ein­sch­liess­lich der Ei­er, Lar­ven, Pup­pen oder Nes­ter, mit- zu­füh­ren, zu ver­sen­den, an­zu­bie­ten, aus­zu­füh­ren, an­dern zu über­las­sen, zu er­wer­ben, in Ge­wahr­sam zu neh­men oder bei sol­chen Hand­lun­gen mit­zu­wir­ken.

3 Die zu­stän­di­ge Be­hör­de kann zu­sätz­lich zu den Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen nach Ar­ti­kel 22 Ab­satz 1 NHG wei­te­re Aus­nah­me­be­wil­li­gun­gen er­tei­len:

a.
wenn dies der Er­hal­tung der bio­lo­gi­schen Viel­falt dient;
b.
für tech­ni­sche Ein­grif­fe, die stand­ort­ge­bun­den sind und ei­nem über­wie­gen­den Be­dürf­nis ent­spre­chen. Ihr Ver­ur­sa­cher ist zu best­mög­li­chen Schutz- oder an­sonst an­ge­mes­se­nen Er­satz­mass­nah­men zu ver­pflich­ten.

4 Die Kan­to­ne re­geln nach An­hö­ren des BA­FU den an­ge­mes­se­nen Schutz der im An­hang 4 auf­ge­führ­ten Pflan­zen- und Tier­ar­ten.49

5 Wer ge­gen die Be­stim­mun­gen der Ab­sät­ze 1 und 2 ver­stösst, ist straf­bar nach Ar­ti­kel 24aNHG.50

48SR 922.0

49 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 19. Ju­ni 2000, in Kraft seit 1. Aug. 2000 (AS 2000 1869).

50Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 18. Dez. 1995, in Kraft seit 1. Fe­br. 1996 (AS 1996 225).

BGE

148 II 36 (1C_573/2018) from 24. November 2021
Regeste: a Windpark Grenchenberg; Richtplanpflicht (Art. 8 Abs. 2 RPG). Anforderungen an die auf Stufe Richtplan nötigen Abklärungen. Dazu gehört das Vorkommen gefährdeter und national prioritärer Arten, die ein Konfliktpotenzial mit Windenergieanlagen aufweisen (E. 2.1 und 2.5). Vorliegend wurden diese Abklärungen im Nutzungsplanverfahren nachgeholt; alternative, aus Sicht des Vogel- und Fledermausschutzes bessere Alternativstandorte sind nicht ersichtlich. Unter diesen Umständen ist das Projekt nicht schon wegen der unvollständigen Abklärung im Richtplanverfahren aufzuheben (E. 2.6).

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