Ordinanza
sulle norme della circolazione stradale
(ONC)1

del 13 novembre 1962 (Stato 20 maggio 2021)

1 Nuovo testo giusta il n. I dell’O del 10 mar. 1975, in vigore dal 1° gen. 1976 (RU 1975 541).


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Art. 8 Corsie, circolazione in colonna, immissione a cerniera 66

(art. 44 LC­Str)

1 Sul­le stra­de a più cor­sie per una me­de­si­ma di­re­zio­ne de­ve es­se­re ado­pe­ra­ta la cor­sia più a de­stra. Que­sta nor­ma non si ap­pli­ca in ca­so di sor­pas­so, pre­se­le­zio­ne, cir­co­la­zio­ne in co­lon­ne pa­ral­le­le non­ché all’in­ter­no del­le lo­ca­li­tà.67

2 Nel ca­so di traf­fi­co in­ten­so, è per­mes­so cir­co­la­re in co­lon­ne pa­ral­le­le, se la me­tà de­stra del­la car­reg­gia­ta of­fre spa­zio suf­fi­cien­te. I vei­co­li len­ti de­vo­no cir­co­la­re nel­la co­lon­na più a de­stra.

3 Nel­la cir­co­la­zio­ne in co­lon­ne pa­ral­le­le e, all’in­ter­no del­le lo­ca­li­tà, sul­le stra­de a più cor­sie per una me­de­si­ma di­re­zio­ne è per­mes­so pas­sa­re sul­la de­stra di al­tri vei­co­li, pur­ché que­sti non si fer­mi­no per da­re la pre­ce­den­za ai pe­do­ni o agli uten­ti di mez­zi si­mi­li a vei­co­li.68 È vie­ta­to sor­pas­sa­re a de­stra con ma­no­vre di usci­ta e di rien­tro.69

4 Se vei­co­li a mo­to­re a ruo­te sim­me­tri­che e ve­lo­ci­pe­di uti­liz­za­no la me­de­si­ma cor­sia, i vei­co­li a mo­to­re de­vo­no cir­co­la­re a si­ni­stra e i ve­lo­ci­pe­di a de­stra. I ci­cli­sti pos­so­no de­ro­ga­re all’ob­bli­go di cir­co­la­re a de­stra:

a.
sul­le cor­sie che per­met­to­no di svol­ta­re a si­ni­stra;
b.
sul­le cor­sie ri­ser­va­te al­la svol­ta a de­stra sul­le qua­li, a dif­fe­ren­za del re­stan­te traf­fi­co, i ve­lo­ci­pe­di so­no au­to­riz­za­ti dal­la de­mar­ca­zio­ne (art. 74a cpv. 7 lett. e OS­Str70) a pro­se­gui­re drit­to.71

5 Sul­le stra­de a più cor­sie in una di­re­zio­ne, in ca­so di in­ter­ru­zio­ne del traf­fi­co su una cor­sia o nei pres­si del­la fi­ne di una cor­sia, ai vei­co­li im­pe­di­ti nel pro­se­gui­men­to del­la lo­ro mar­cia va con­sen­ti­ta l’im­mis­sio­ne al­ter­na­ta nel­la cor­sia adia­cen­te su­bi­to pri­ma del re­strin­gi­men­to di car­reg­gia­ta.72

66 Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I dell’O del 20 mag. 2020, in vi­go­re dal 1° gen. 2021 (RU 2020 2139).

67 Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I dell’O del 25 gen. 1989, in vi­go­re dal 1° mag. 1989 (RU 1989 410).

68Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I dell’O del 15 mag. 2002, in vi­go­re dal 1° ago. 2002 (RU 2002 1931).

69Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I dell’O del 25 gen. 1989, in vi­go­re dal 1° mag. 1989 (RU 1989 410).

70 RS 741.21

71 Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I dell’O del 24 giu. 2015, in vi­go­re dal 1° gen. 2016 (RU 2015 2451).

72Nuo­vo te­sto giu­sta il n. I dell’O del 20 mag. 2020, in vi­go­re dal 1° gen. 2021 (RU 2020 2139).

BGE

94 IV 124 () from 11. Oktober 1968
Regeste: Art. 35 Abs. 7 SVG, Art. 8 Abs. 3 VRV. 1. Wer überholt wird, darf die Geschwindigkeit auch dann nicht erhöhen, wenn er sich auf einer Autobahn oder sonst einer Strasse mit mehreren Fahrstreifen befindet (Erw. 1). 2. Sind die Voraussetzungen zum Überholen gegeben, so ist auch die Voraussetzung für das Verlassen des Fahrstreifens nach Art. 44 SVG erfüllt (Erw. 2).

95 IV 84 () from 18. August 1969
Regeste: Überholen. 1. Art. 35 Abs. 1 und 2 SVG. Im Sinne des Gesetzes überholt ein Fahrer, wenn er einem andern Fahrzeug, das sich vor ihm in gleicher Richtung, aber langsamer bewegt, links oder rechts vorfährt (Erw. 1). 2. Art. 8 Abs. 3 und 36 Abs. 5 VR V. Auf der Autobahn ist das Rechtsüberholen auch dann verboten, wenn der Vorausfahrende den linken Fahrstreifen nicht freigibt (Erw. 2). 3. Art. 90Ziff. 2 SVG. Fall einer groben Missachtung des Verbotes, rechts zu überholen (Erw. 3).

98 IV 317 () from 9. November 1972
Regeste: Art. 8 Abs. 3 VRV. Rechtsüberholen auf Autobahnen. Rechtsüberholen ist nur beim Fahren in parallelen Kolonnen erlaubt.

105 IV 55 () from 26. März 1979
Regeste: Art. 34 Abs. 1, 43 Abs. 3, 57 Abs. 1 SVG; Art. 8 Abs. 1, 36 Abs. 6 VRV. Das Gebot, möglichst weit rechts zu fahren, gilt auf allen Strassen. Auf Autobahnen ist demnach unabhängig von der Geschwindigkeit und der Anzahl der zur Verfügung stehenden Fahrstreifen möglichst die äusserste rechte Spur zu benützen. Gesetzliche Grundlage dieses Gebots (E. 2-4). Art. 100 Ziff. 1 Abs. 2 SVG. Vorliegen eines besonders leichten Falles verneint (E. 5).

114 IV 55 () from 10. Juni 1988
Regeste: Art. 35 Abs. 1 SVG, Art. 8 Abs. 3 und Art. 36 Abs. 5 VRV. Der Automobilist, der auf dem Pannenstreifen einer Autobahn über eine Strecke von 400-500 m rechts an einer stockenden Fahrzeugkolonne vorbeifährt, um auf diesem Wege die Autobahn über die nächste Ausfahrt zu verlassen, macht sich des unzulässigen Rechtsüberholens schuldig. Offengelassen, ob er zusätzlich wegen unzulässiger Benützung des Pannenstreifens (Art. 36 Abs. 3 VRV) zu verurteilen sei.

115 IV 244 () from 15. November 1989
Regeste: Art. 35 Abs. 1, 44 Abs. 1 und 34 Abs. 3 und 4 SVG; Art. 8 Abs. 3 und 36 Abs. 5 VRV; Fahren in parallelen Kolonnen, Rechtsvorbeifahren. 1. Ein Fahren in parallelen Kolonnen ist bei dichtem Verkehr, d.h. bei längerem Nebeneinanderfahren von mehreren sich in gleicher Fahrtrichtung bewegenden Fahrzeugreihen gegeben (E. 3a). 2. Abgrenzung zwischen Rechtsvorbeifahren, Rechtsüberholen und Spurwechsel nach Art. 44 Abs. 1 SVG (E. 3b).

124 IV 219 () from 9. Juni 1998
Regeste: Art. 35 Abs. 1 SVG, Art. 8 Abs. 3 VRV und Art. 36 Abs. 5 VRV. Wird auf einer Autobahn die Aufhebung des rechten Fahrstreifens angezeigt, beginnt die Phase des Eingliederns der Fahrzeuge in die weitergeführte Fahrspur. Das Aufschliessen auf der rechten Fahrspur bis zu deren Aufhebung ist unter Übung der gebotenen Vorsicht erlaubt, auch wenn der Fahrzeuglenker dabei an einer Kolonne, die sich auf dem linken Fahrstreifen gebildet hat, rechts vorbeifährt.

126 IV 192 () from 18. August 2000
Regeste: Art. 35 Abs. 1, Art. 44 Abs. 1 und Art. 90 Ziff. 2 SVG; Art. 8 Abs. 3 und Art. 36 Abs. 5 lit. a VRV; Rechtsüberholen auf der Autobahn; grobe Verletzung von Verkehrsregeln. Der Tatbestand des Rechtsüberholens kann auch eventual-vorsätzlich erfüllt werden (E. 2c). Grobe Verletzung von Verkehrsregeln bejaht bei einem Lenker, der bei dichtem Feierabendverkehr zwei Fahrzeuge rechts überholt hat (E. 3).

128 II 285 () from 5. September 2002
Regeste: Art. 33 Abs. 2 VZV; Warnungsentzug des Führerausweises; Berücksichtigung der beruflichen Notwendigkeit, ein Motorfahrzeug zu führen. Bei der Bemessung der Entzugsdauer ist die berufliche Angewiesenheit des Betroffenen auf ein Motorfahrzeug zu berücksichtigen. Massgebend sind die Verhältnisse zum Zeitpunkt der Anordnung des Entzuges (E. 2).

142 IV 93 (6B_374/2015) from 3. März 2016
Regeste: Art. 90 Abs. 2 SVG i.V.m. Art. 35 Abs. 1 SVG, Art. 8 Abs. 3 Satz 1 und Art. 36 Abs. 5 lit. a der Verkehrsregelnverordnung vom 13. November 1962 (VRV); Art. 23 Abs. 2 BGG; Unterscheidung zwischen (auf Autobahnen) verbotenem Rechtsüberholen und erlaubtem Rechtsvorfahren; Präzisierung des Begriffs des Kolonnenverkehrs und der Gefahrenbewertung bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Bei parallelem Kolonnenverkehr ist es erlaubt, rechts an anderen Fahrzeugen vorbeizufahren (sog. Vorfahren). Das Rechtsüberholen durch Ausschwenken und Wiedereinbiegen ist hingegen gemäss Art. 8 Abs. 3 Satz 2 VRV auch beim Fahren in parallelen Kolonnen ausdrücklich untersagt (Bestätigung der Rechtsprechung; E. 4.1 i.V.m. E. 3.1-3.3). Kolonnenverkehr ist anhand der konkreten Verkehrssituation zu bestimmen und zu bejahen, wenn es auf der (linken und/oder mittleren) Überholspur zu einer derartigen Verkehrsverdichtung kommt, dass die auf der Überhol- und der Normalspur gefahrenen Geschwindigkeiten annähernd gleich sind (Präzisierung der Rechtsprechung; E. 4.2.1). Das (passive) Rechtsvorbeifahren bei dichtem Verkehr ist mittlerweile eine alltägliche, kaum zu vermeidende Situation, die nicht generell zu einer abstrakt erhöhten Gefahrensituation i.S.v. Art. 90 Abs. 2 SVG führt (Präzisierung der Rechtsprechung; E. 4.2.2). Ein Vorfahren begründet weder objektiv eine Verkehrsregelverletzung und erhebliche Gefährdung der Verkehrssicherheit mit beträchtlicher Unfallgefahr (E. 5.1-5.3) noch subjektiv ein schweres Verschulden oder grobe Fahrlässigkeit (E. 5.4).

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