Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 651329

2. Ge­neh­mig­te Ka­pi­tal­erhö­hung

a. Sta­tu­ta­ri­sche Grund­la­ge

 

1 Die Ge­ne­ral­ver­samm­lung kann durch Sta­tu­ten­än­de­rung den Ver­wal­tungs­rat er­mäch­ti­gen, das Ak­ti­en­ka­pi­tal in­nert ei­ner Frist von läng­stens zwei Jah­ren zu er­hö­hen.

2 Die Sta­tu­ten ge­ben den Nenn­be­trag an, um den der Ver­wal­tungs­rat das Ak­ti­en­ka­pi­tal er­hö­hen kann. Das ge­neh­mig­te Ka­pi­tal darf die Hälf­te des bis­he­ri­gen Ak­ti­en­ka­pi­tals nicht über­stei­gen.

3 Die Sta­tu­ten ent­hal­ten über­dies die An­ga­ben, wel­che für die or­dent­li­che Ka­pi­tal­er­hö­hung ver­langt wer­den, mit Aus­nah­me der An­ga­ben über den Aus­ga­be­be­trag, die Art der Ein­la­gen, die Sach­über­nah­men und den Be­ginn der Di­vi­den­den­be­rech­ti­gung.

4 Im Rah­men der Er­mäch­ti­gung kann der Ver­wal­tungs­rat Er­hö­hun­gen des Ak­ti­en­ka­pi­tals durch­füh­ren. Da­bei er­lässt er die not­wen­di­gen Be­stim­mun­gen, so­weit sie nicht schon im Be­schluss der Ge­ne­ral­ver­samm­lung ent­hal­ten sind.

5 Vor­be­hal­ten blei­ben die Vor­schrif­ten des Ban­ken­ge­set­zes vom 8. No­vem­ber 1934330 über das Vor­rats­ka­pi­tal.331

329Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 4. Okt. 1991, in Kraft seit 1. Ju­li 1992 (AS 1992 733; BBl 1983 II 745).

330 SR 952.0

331 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 des BG vom 30. Sept. 2011 (Stär­kung der Sta­bi­li­tät im Fi­nanz­sek­tor), in Kraft seit 1. März 2012 (AS 2012 811; BBl 2011 4717).

BGE

121 III 219 () from 25. April 1995
Regeste: Genehmigte und bedingte Kapitalerhöhung bei der Aktiengesellschaft. Kompetenzverteilung zwischen Generalversammlung und Verwaltung in bezug auf den Entscheid über Entzug oder Einschränkung des Bezugs- bzw. Vorwegzeichnungsrechts (Art. 650 Abs. 2 Ziff. 8, Art. 651 Abs. 3, Art. 652b, 653, 653b und c, 698 Abs. 2 Ziff. 6 und Art. 704 Abs. 1 Ziff. 6 OR). Verhältnis von Gesetzesauslegung, inbesondere teleologischer Reduktion, zur Lückenfeststellung (E. 1d/aa). Grundsätzliche Zulässigkeit der Kompetenzdelegation an den Verwaltungsrat hinsichtlich des Entscheids über den Ausschluss vom Bezugs- oder Vorwegzeichnungsrecht (E. 1 u. 5). Anforderungen an die Konkretisierung der Entzugsgründe im Delegationsbeschluss der Generalversammlung (E. 2 u. 5). Finanzierung von Übernahmen und Beteiligungen als wichtiger Grund für den Bezugsrechtsausschluss (E. 3). Zulässigkeit der Kompetenzdelegation an den Verwaltungsrat, über die Verwendung entzogener oder nicht ausgeübter Bezugsrechte zu entscheiden (E. 4).

 

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