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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 1. Januar 2023)

Art. 24

2. Fäl­le des Irr­tums

 

1 Der Irr­tum ist na­ment­lich in fol­gen­den Fäl­len ein we­sent­li­cher:

1.
wenn der Ir­ren­de einen an­dern Ver­trag ein­ge­hen woll­te als den­je­ni­gen, für den er sei­ne Zu­stim­mung er­klärt hat;
2.
wenn der Wil­le des Ir­ren­den auf ei­ne an­de­re Sa­che oder, wo der Ver­trag mit Rück­sicht auf ei­ne be­stimm­te Per­son ab­ge­schlos­sen wur­de, auf ei­ne an­de­re Per­son ge­rich­tet war, als er er­klärt hat;
3.
wenn der Ir­ren­de ei­ne Leis­tung von er­heb­lich grös­se­rem Um­fan­ge ver­spro­chen hat oder ei­ne Ge­gen­leis­tung von er­heb­lich ge­rin­ge­rem Um­fan­ge sich hat ver­spre­chen las­sen, als es sein Wil­le war;
4.
wenn der Irr­tum einen be­stimm­ten Sach­ver­halt be­traf, der vom Ir­ren­den nach Treu und Glau­ben im Ge­schäfts­ver­kehr als ei­ne not­wen­di­ge Grund­la­ge des Ver­tra­ges be­trach­tet wur­de.

2 Be­zieht sich da­ge­gen der Irr­tum nur auf den Be­weg­grund zum Ver­trags­ab­schlus­se, so ist er nicht we­sent­lich.

3 Blos­se Rech­nungs­feh­ler hin­dern die Ver­bind­lich­keit des Ver­tra­ges nicht, sind aber zu be­rich­ti­gen.