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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 1. Januar 2023)

Art. 336c196

2. Kün­di­gung zur Un­zeit

a. durch den Ar­beit­ge­ber

 

1 Nach Ab­lauf der Pro­be­zeit darf der Ar­beit­ge­ber das Ar­beits­ver­hält­nis nicht kün­di­gen:

a.197
wäh­rend die an­de­re Par­tei schwei­ze­ri­schen ob­li­ga­to­ri­schen Mi­li­tär- oder Schutz­dienst oder schwei­ze­ri­schen Zi­vil­dienst leis­tet, so­wie, so­fern die Dienst­leis­tung mehr als elf198 Ta­ge dau­ert, wäh­rend vier Wo­chen vor­her und nach­her;
b.
wäh­rend der Ar­beit­neh­mer oh­ne ei­ge­nes Ver­schul­den durch Krank­heit oder durch Un­fall ganz oder teil­wei­se an der Ar­beits­leis­tung ver­hin­dert ist, und zwar im ers­ten Dienst­jahr wäh­rend 30 Ta­gen, ab zwei­tem bis und mit fünf­tem Dienst­jahr wäh­rend 90 Ta­gen und ab sechs­tem Dienst­jahr wäh­rend 180 Ta­gen;
c.
wäh­rend der Schwan­ger­schaft und in den 16 Wo­chen nach der Nie­der­kunft ei­ner Ar­beit­neh­me­rin;
cbis.199
vor dem En­de des ver­län­ger­ten Mut­ter­schafts­ur­laubs nach Ar­ti­kel 329f Ab­satz 2;
cter.200
so­lan­ge der An­spruch auf Be­treu­ungs­ur­laub nach Ar­ti­kel 329i be­steht, längs­tens aber wäh­rend sechs Mo­na­ten ab dem Tag, an dem die Rah­men­frist zu lau­fen be­ginnt;
d.
wäh­rend der Ar­beit­neh­mer mit Zu­stim­mung des Ar­beit­ge­bers an ei­ner von der zu­stän­di­gen Bun­des­be­hör­de an­ge­ord­ne­ten Dienst­leis­tung für ei­ne Hilfs­ak­ti­on im Aus­land teil­nimmt.

2 Die Kün­di­gung, die wäh­rend ei­ner der in Ab­satz 1 fest­ge­setz­ten Sperr­fris­ten er­klärt wird, ist nich­tig; ist da­ge­gen die Kün­di­gung vor Be­ginn ei­ner sol­chen Frist er­folgt, aber die Kün­di­gungs­frist bis da­hin noch nicht ab­ge­lau­fen, so wird de­ren Ab­lauf un­ter­bro­chen und erst nach Be­en­di­gung der Sperr­frist fort­ge­setzt.

3 Gilt für die Be­en­di­gung des Ar­beits­ver­hält­nis­ses ein End­ter­min, wie das En­de ei­nes Mo­nats oder ei­ner Ar­beits­wo­che, und fällt die­ser nicht mit dem En­de der fort­ge­setz­ten Kün­di­gungs­frist zu­sam­men, so ver­län­gert sich die­se bis zum nächst­fol­gen­den End­ter­min.

196Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 18. März 1988, in Kraft seit 1. Jan. 1989 (AS 1988 1472; BBl 1984 II 551).

197Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 3 des Zi­vil­dienst­ge­set­zes vom 6. Okt. 1995, in Kraft seit 1. Okt. 1996 (AS 1996 1445; BBl 1994 III 1609).

198Be­rich­tigt von der Re­dak­ti­ons­kom­mis­si­on der BVers (Art. 33 GVG – AS 19741051).

199 Ein­ge­fügt durch Ziff. II des BG vom 18. Dez. 2020, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2021 288; BBl 2019 141).

200 Ur­sprüng­lich: Bst. cbis. Ein­ge­fügt durch Ziff. II 1 des BG vom 20. Dez. 2019 über die Ver­bes­se­rung der Ver­ein­bar­keit von Er­werbs­tä­tig­keit und An­ge­hö­ri­gen­be­treu­ung, in Kraft seit 1. Ju­li 2021 (AS 2020 4525; BBl 2019 4103).