Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 9. Februar 2023)


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Art. 331

D. Per­so­nal­vor­sor­ge

I. Pflich­ten des Ar­beit­ge­bers

 

1 Macht der Ar­beit­ge­ber Zu­wen­dun­gen für die Per­so­nal­vor­sor­ge146 oder leis­ten die Ar­beit­neh­mer Bei­trä­ge dar­an, so hat der Ar­beit­ge­ber die­se Zu­wen­dun­gen und Bei­trä­ge auf ei­ne Stif­tung, ei­ne Ge­nos­sen­schaft oder ei­ne Ein­rich­tung des öf­fent­li­chen Rech­tes zu über­tra­gen.

2 Wer­den die Zu­wen­dun­gen des Ar­beit­ge­bers und all­fäl­li­ge Bei­trä­ge des Ar­beit­neh­mers zu des­sen Guns­ten für ei­ne Kran­ken-, Un­fall-, Le­bens-, In­va­li­den- oder To­des­fall­ver­si­che­rung bei ei­ner der Ver­si­che­rungs­auf­sicht un­ter­stell­ten Un­ter­neh­mung oder bei ei­ner an­er­kann­ten Kran­ken­kas­se ver­wen­det, so hat der Ar­beit­ge­ber die Über­tra­gung ge­mä­ss vor­ste­hen­dem Ab­satz nicht vor­zu­neh­men, wenn dem Ar­beit­neh­mer mit dem Ein­tritt des Ver­si­che­rungs­fal­les ein selb­stän­di­ges For­de­rungs­recht ge­gen den Ver­si­che­rungs­trä­ger zu­steht.

3 Hat der Ar­beit­neh­mer Bei­trä­ge an ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung zu leis­ten, so ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, zur glei­chen Zeit min­des­tens gleich ho­he Bei­trä­ge wie die ge­sam­ten Bei­trä­ge al­ler Ar­beit­neh­mer zu ent­rich­ten; er er­bringt sei­ne Bei­trä­ge aus ei­ge­nen Mit­teln oder aus Bei­trags­re­ser­ven der Vor­sor­ge­ein­rich­tung, die von ihm vor­gän­gig hier­für ge­äuf­net wor­den und ge­son­dert aus­ge­wie­sen sind. Der Ar­beit­ge­ber muss den vom Lohn des Ar­beit­neh­mers ab­ge­zo­ge­nen Bei­trags­an­teil zu­sam­men mit sei­nem Bei­trags­an­teil spä­tes­tens am En­de des ers­ten Mo­nats nach dem Ka­len­der- oder Ver­si­che­rungs­jahr, für das die Bei­trä­ge ge­schul­det sind, an die Vor­sor­ge­ein­rich­tung über­wei­sen.147

4 Der Ar­beit­ge­ber hat dem Ar­beit­neh­mer über die ihm ge­gen ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung148 oder einen Ver­si­che­rungs­trä­ger zu­ste­hen­den For­de­rungs­rech­te den er­for­der­li­chen Auf­schluss zu er­tei­len.

5 Auf Ver­lan­gen der Zen­tral­stel­le 2. Säu­le ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, ihr die An­ga­ben zu lie­fern, die ihm vor­lie­gen und die ge­eig­net sind, die Be­rech­tig­ten ver­ges­se­ner Gut­ha­ben oder die Ein­rich­tun­gen, wel­che sol­che Gut­ha­ben füh­ren, zu fin­den.149

146Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Frei­zü­gig­keits­ge­set­zes vom 17. Dez. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2386; BBl 1992 III 533).

147Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 16771700; BBl 20002637).

148Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Frei­zü­gig­keits­ge­set­zes vom 17. Dez. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2386; BBl 1992 III 533).

149 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des BG vom 18. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1384; BBl 1998 V 5569).

 

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