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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 9. Februar 2023)

Art. 492

A. Vor­aus­set­zun­gen

I. Be­griff

 

1 Durch den Bürg­schafts­ver­trag ver­pflich­tet sich der Bür­ge ge­gen­über dem Gläu­bi­ger des Haupt­schuld­ners, für die Er­fül­lung der Schuld ein­zu­ste­hen.

2 Je­de Bürg­schaft setzt ei­ne zu Recht be­ste­hen­de Haupt­schuld vor­aus. Für den Fall, dass die Haupt­schuld wirk­sam wer­de, kann die Bürg­schaft auch für ei­ne künf­ti­ge oder be­ding­te Schuld ein­ge­gan­gen wer­den.

3 Wer für die Schuld aus ei­nem we­gen Irr­tums oder Ver­trags­un­fä­hig­keit für den Haupt­schuld­ner un­ver­bind­li­chen Ver­trag ein­zu­ste­hen er­klärt, haf­tet un­ter den Vor­aus­set­zun­gen und nach den Grund­sät­zen des Bürg­schafts­rechts, wenn er bei der Ein­ge­hung sei­ner Ver­pflich­tung den Man­gel ge­kannt hat. Dies gilt in glei­cher Wei­se, wenn je­mand sich ver­pflich­tet, für die Er­fül­lung ei­ner für den Haupt­schuld­ner ver­jähr­ten Schuld ein­zu­ste­hen.

4 So­weit sich aus dem Ge­setz nicht et­was an­de­res er­gibt, kann der Bür­ge auf die ihm in die­sem Ti­tel ein­ge­räum­ten Rech­te nicht zum vor­aus ver­zich­ten.