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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 9. Februar 2023)

Art. 507

b. Das Rück­griffs­recht des Bür­gen.

aa. Im All­ge­mei­nen

 

1 Auf den Bür­gen ge­hen in dem­sel­ben Mas­se, als er den Gläu­bi­ger be­frie­digt hat, des­sen Rech­te über. Er kann sie so­fort nach Ein­tritt der Fäl­lig­keit gel­tend ma­chen.

2 Von den für die ver­bürg­te For­de­rung haf­ten­den Pfand­rech­ten und an­dern Si­cher­hei­ten ge­hen aber, so­weit nichts an­de­res ver­ein­bart wor­den ist, nur die­je­ni­gen auf ihn über, die bei Ein­ge­hung der Bürg­schaft vor­han­den wa­ren oder die vom Haupt­schuld­ner nach­träg­lich ei­gens für die­se For­de­rung be­stellt wor­den sind. Geht in­fol­ge bloss teil­wei­ser Be­zah­lung der Schuld nur ein Teil ei­nes Pfand­rech­tes auf den Bür­gen über, so hat der dem Gläu­bi­ger ver­blei­ben­de Teil vor demje­ni­gen des Bür­gen den Vor­rang.

3 Vor­be­hal­ten blei­ben die be­son­de­ren An­sprü­che und Ein­re­den aus dem zwi­schen Bür­gen und Haupt­schuld­ner be­ste­hen­den Rechts­ver­hält­nis.

4 Wird ein für ei­ne ver­bürg­te For­de­rung be­stell­tes Pfand in An­spruch ge­nom­men, oder be­zahlt der Pfand­ei­gen­tü­mer frei­wil­lig, so kann der Pfand­ei­gen­tü­mer auf den Bür­gen hie­für nur Rück­griff neh­men, wenn dies zwi­schen dem Pfand­be­stel­ler und dem Bür­gen so ver­ein­bart oder das Pfand von ei­nem Drit­ten nach­träg­lich be­stellt wor­den ist.

5 Die Ver­jäh­rung der Rück­griffs­for­de­rung be­ginnt mit dem Zeit­punkt der Be­frie­di­gung des Gläu­bi­gers durch den Bür­gen zu lau­fen.

6 Für die Be­zah­lung ei­ner un­klag­ba­ren For­de­rung oder ei­ner für den Haupt­schuld­ner we­gen Irr­tums oder Ver­trags­un­fä­hig­keit un­ver­bind­li­chen Schuld steht dem Bür­gen kein Rück­griffs­recht auf den Haupt­schuld­ner zu. Hat er je­doch die Haf­tung für ei­ne ver­jähr­te Schuld im Auf­trag des Haupt­schuld­ners über­nom­men, so haf­tet ihm die­ser nach den Grund­sät­zen über den Auf­trag.