Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

vom 30. März 1911 (Stand am 9. Februar 2023)


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Art. 991

B. Ge­zo­ge­ner Wech­sel

I. Aus­stel­lung und Form des ge­zo­ge­nen Wech­sels

1. Er­for­der­nis­se

 

Der ge­zo­ge­ne Wech­sel ent­hält:

1.
die Be­zeich­nung als Wech­sel im Tex­te der Ur­kun­de, und zwar in der Spra­che, in der sie aus­ge­stellt ist;
2.
die un­be­ding­te An­wei­sung, ei­ne be­stimm­te Geld­sum­me zu zah­len;
3.
den Na­men des­sen, der zah­len soll (Be­zo­ge­ner);
4.
die An­ga­be der Ver­fall­zeit;
5.
die An­ga­be des Zah­lungs­or­tes;
6.
den Na­men des­sen, an den oder an des­sen Ord­re ge­zahlt wer­den soll;
7.
die An­ga­be des Ta­ges und des Or­tes der Aus­stel­lung;
8.
die Un­ter­schrift des Aus­stel­lers.

BGE

99 II 324 () from 18. Dezember 1973
Regeste: Wechselrecht. 1. Art. 991 Ziff. 2 und 996 OR. Die Wechselsumme muss im Text der Anweisung angegeben werden. Fehlt sie dort bei der Begebung, so liegt ein Blankowechsel vor; ihre nachträgliche Angabe stellt keine Änderung im Sinne von Art. 1068 OR dar, mag sie auch getroffenen Vereinbarungen widersprechen (Erw. 1). 2. Art. 1000 OR. Erwerb von Wechseln, die abredewidrig ausgefüllt worden sind; Sorgfaltspflicht des Erwerbers, Einreden des Bezogenen, Beweislast (Erw. 2 und 3).

118 III 24 () from 10. Dezember 1992
Regeste: Wechselbetreibung (Art. 178 SchKG; Art. 991 OR). Der Einwand, es fehle an einem Wechselprotest, führt zu einer materiellrechtlichen Frage, die vom Rechtsöffnungsrichter zu beurteilen ist. Der Betreibungsbeamte und in gleicher Weise die Aufsichtsbehörden über Schuldbetreibung und Konkurs haben demgegenüber nur zu prüfen, ob die eingereichte Forderungsurkunde alle wesentlichen Erfordernisse eines Wechsels erfüllt und eine wechselmässige Verpflichtung des Schuldners begründet.

 

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