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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

Art. 21074

9. Ver­jäh­rung

 

1 Die Kla­gen auf Ge­währ­leis­tung we­gen Män­gel der Sa­che ver­jäh­ren mit Ab­lauf von zwei Jah­ren nach de­ren Ab­lie­fe­rung an den Käu­fer, selbst wenn die­ser die Män­gel erst spä­ter ent­deckt, es sei denn, dass der Ver­käu­fer ei­ne Haf­tung auf län­ge­re Zeit über­nom­men hat.

2 Die Frist be­trägt fünf Jah­re, so­weit Män­gel ei­ner Sa­che, die be­stim­mungs­ge­mä­ss in ein un­be­weg­li­ches Werk in­te­griert wor­den ist, die Man­gel­haf­tig­keit des Wer­kes ver­ur­sacht ha­ben.

3 Für Kul­tur­gü­ter im Sin­ne von Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1 des Kul­tur­gü­ter­trans­fer­ge­set­zes vom 20. Ju­ni 200375 ver­jährt die Kla­ge ein Jahr, nach­dem der Käu­fer den Man­gel ent­deckt hat, in je­dem Fall je­doch 30 Jah­re nach dem Ver­trags­ab­schluss.

4 Ei­ne Ver­ein­ba­rung über die Ver­kür­zung der Ver­jäh­rungs­frist ist un­gül­tig, wenn:

a.
sie die Ver­jäh­rungs­frist auf we­ni­ger als zwei Jah­re, bei ge­brauch­ten Sa­chen auf we­ni­ger als ein Jahr ver­kürzt;
b.
die Sa­che für den per­sön­li­chen oder fa­mi­li­ären Ge­brauch des Käu­fers be­stimmt ist; und
c.
der Ver­käu­fer im Rah­men sei­ner be­ruf­li­chen oder ge­werb­li­chen Tä­tig­keit han­delt.

5 Die Ein­re­den des Käu­fers we­gen vor­han­de­ner Män­gel blei­ben be­ste­hen, wenn in­ner­halb der Ver­jäh­rungs­frist die vor­ge­schrie­be­ne An­zei­ge an den Ver­käu­fer ge­macht wor­den ist.

6 Der Ver­käu­fer kann die Ver­jäh­rung nicht gel­tend ma­chen, wenn ihm ei­ne ab­sicht­li­che Täu­schung des Käu­fers nach­ge­wie­sen wird. Dies gilt nicht für die 30-jäh­ri­ge Frist ge­mä­ss Ab­satz 3.

74 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. März 2012 (Ver­jäh­rungs­fris­ten der Ge­währ­leis­tungs­an­sprü­che. Ver­län­ge­rung und Ko­or­di­na­ti­on), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 5415; BBl 2011 28893903).

75 SR 444.1