Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)


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Art. 671450

C. Re­ser­ven

I. Ge­setz­li­che Ka­pi­tal­re­ser­ve

 

1 Der ge­setz­li­chen Ka­pi­tal­re­ser­ve sind zu­zu­wei­sen:

1.
der Er­lös, der bei der Aus­ga­be von Ak­ti­en über den Nenn­wert und die Aus­ga­be­kos­ten hin­aus er­zielt wird;
2.
die zu­rück­be­hal­te­ne Ein­zah­lung auf aus­ge­fal­le­ne Ak­ti­en (Art. 681 Abs. 2), so­weit für die da­für neu aus­ge­ge­be­nen Ak­ti­en kein Min­der­er­lös er­zielt wird;
3.
wei­te­re durch In­ha­ber von Be­tei­li­gungs­pa­pie­ren ge­leis­te­te Ein­la­gen und Zu­schüs­se.

2 Die ge­setz­li­che Ka­pi­tal­re­ser­ve darf an die Ak­tio­näre zu­rück­be­zahlt wer­den, wenn die ge­setz­li­chen Ka­pi­tal- und Ge­winn­re­ser­ven, abzüglich des Betragsall­fäl­li­ger Ver­lus­te, die Hälf­te des im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ak­ti­en­ka­pi­tals über­stei­gen.

3 Ge­sell­schaf­ten, de­ren Zweck haupt­säch­lich in der Be­tei­li­gung an an­de­ren Un­ter­neh­men be­steht (Hol­ding­ge­sell­schaf­ten), dür­fen die ge­setz­li­che Ka­pi­tal­re­ser­ve an die Ak­tio­näre zu­rück­be­zah­len, wenn die ge­setz­li­chen Ka­pi­tal- und Ge­winn­re­ser­ven 20 Pro­zent des im Han­dels­re­gis­ter ein­ge­tra­ge­nen Ak­ti­en­ka­pi­tals über­schrei­ten.

4 Für die Be­rech­nung der Grenz­wer­te nach den Ab­sät­zen 2 und 3 dür­fen die ge­setz­li­che Ge­winn­re­ser­ve für ei­ge­ne Ak­ti­en im Kon­zern (Art. 659b) und die ge­setz­li­che Ge­winn­re­ser­ve aus Auf­wer­tun­gen (Art. 725c) nicht be­rück­sich­tigt wer­den.

450Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2023 (AS 2020 4005; 2022 109; BBl 2017 399).

BGE

149 II 462 (9C_610/2022) from 7. September 2023
Regeste: Art. 132 Abs. 1 BV; Art. 83 lit. m, Art. 113 BGG; Art. 6 Abs. 1 lit. k, Art. 12 StG; Erlass der Emissionsabgabe bzw. emissionsabgaberechtlicher Freibetrag. Entscheide des Bundesverwaltungsgerichts betreffend den Erlass der Emissionsabgabe ergehen letztinstanzlich; sie können vor Bundesgericht weder mit der Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten noch mit der subsidiären Verfassungsbeschwerde angefochten werden (E. 1.2). Charakter und Auslegung der Emissionsabgabe (E. 2). Der emissionsabgaberechtliche Freibetrag von Fr. 10'000'000.- erfordert in buchungstechnischer Hinsicht die tatsächliche Ausbuchung bestehender Verluste (sachliches Element). Dies hat im Zeitpunkt zu geschehen, in welchem die Sanierungsmassnahme zu verbuchen ist (zeitliches Element; E. 3).

 

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