Federal Act
on the Amendment of the Swiss Civil Code
(Part Five: The Code of Obligations)


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Art. 510

II. Fixed-term con­tract of surety; re­voc­a­tion

 

1 A con­tract of surety for a fu­ture ob­lig­a­tion may be re­voked by the surety at any time by means of a writ­ten de­clar­a­tion to the cred­it­or, provided that the ob­lig­a­tion has not yet aris­en, where the prin­cip­al debt­or’s fin­an­cial situ­ation has sub­stan­tially de­teri­or­ated since the con­tract was con­cluded or where it sub­sequently tran­spires that his fin­an­cial situ­ation is sub­stan­tially worse than the surety had in good faith as­sumed. Con­tracts of surety for the per­form­ance of of­fi­cial and civil ser­vice ob­lig­a­tions may no longer be re­voked once the of­fi­cial or civil ser­vice re­la­tion­ship has come in­to be­ing.

2 The surety is li­able to com­pensate the cred­it­or for any dam­age res­ult­ing from the fact that he re­lied in good faith on the con­tract of surety.

3 Where a con­tract of surety is con­cluded for a fixed term, the surety’s li­ab­il­ity is ex­tin­guished if the cred­it­or fails to as­sert his claim at law with­in four weeks of the ex­piry of such term and to pur­sue it without sig­ni­fic­ant in­ter­rup­tion.

4 Where the ob­lig­a­tion is not due at that junc­ture, the surety may ex­empt him­self from li­ab­il­ity only by fur­nish­ing real se­cur­ity.

5 If he fails to do so, the con­tract of surety re­mains val­id, sub­ject to the pro­vi­sion gov­ern­ing the max­im­um dur­a­tion of con­tracts of surety, as if the agreed dur­a­tion had been un­til the ob­lig­a­tion falls due.

BGE

121 III 191 () from 31. Mai 1995
Regeste: Art. 303 Abs. 2 SchKG; Obliegenheiten des Gläubigers, der dem Nachlassvertrag zugestimmt hat, bezüglich der Mitschuldner des Schuldners. Sinn und Zweck von Art. 303 Abs. 2 SchKG und Begriff des Mitschuldners (E. 2). Wenn ein erstes Gesuch um einen Nachlassvertrag zurückgezogen worden ist, so muss der Gläubiger, der dem zweiten Nachlassvertrag zustimmt, die Abtretung seiner Rechte dem Mitschuldner gegen Bezahlung offerieren, unbekümmert der Haltung, die der Gläubiger während des ersten Nachlassverfahrens eingenommen hat (E. 3). Der Gläubiger, der es unterlassen hat, entsprechend dem Art. 303 Abs. 2 SchKG vorzugehen, verliert alle seine Rechte gegenüber dem Mitschuldner; er behält seine Rechte auf die Nachlassdividende nur, wenn diese nicht vom Schuldner bezahlt worden ist (E. 4).

125 III 322 () from 14. Juli 1999
Regeste: Bürgschaft auf Zeit; fristgerechte Belangung des Bürgen (Art. 510 Abs. 3 OR). Art. 510 Abs. 3 OR erfasst bei der einfachen Bürgschaft nur die verbürgte Hauptforderung, nicht auch die subsidiäre Bürgschaftsforderung. Das Gebot, die Hauptforderung fristgerecht geltend zu machen und beschleunigt zu verfolgen, gilt nicht für die Bürgschaftsforderung (E. 3a/b). Eine anderslautende Vereinbarung der Parteien vorbehalten, genügt es grundsätzlich, wenn der Gläubiger dem Bürgen binnen vier Wochen nach beendetem Vorgehen gegen den Hauptschuldner anzeigt, die Bürgschaft zu beanspruchen. Einer fristgebundenen Klageanhebung bedarf es nicht (E. 3c/d).

125 III 435 () from 28. September 1999
Regeste: Bürgschaft auf Zeit (Art. 510 Abs. 3 OR). Art. 510 Abs. 3 OR findet auf die befristete Bürgschaft Anwendung. Davon zu unterscheiden ist der Fall, in dem die vereinbarte Befristung nicht die Bürgschaftsverpflichtung, sondern die verbürgten Forderungen betrifft.

136 III 545 (4A_438/2010) from 15. November 2010
Regeste: Art. 139 OR; analoge Anwendung auf Verwirkungsfristen; Anwendung trotz fehlendem Rückweisungsentscheid; Anwendung bei irrtümlicher Parteibezeichnung. Bestätigung der Praxis, wonach die ratio legis von Art. 139 OR nach einer analogen Anwendung dieser Bestimmung auf Verwirkungsfristen des Bundeszivilrechts ruft (E. 3.1). Anwendung von Art. 139 OR, obwohl kein Rückweisungsentscheid im Sinne dieser Norm ergangen war, weil die fehlerhafte Prozesseinleitung erst in einem späteren Prozessstadium bekannt wurde (E. 3.2). Art. 139 OR ist im Hinblick auf die Wahrung von Verwirkungsfristen anwendbar, wenn bei der fehlerhaften Klageeinleitung versehentlich eine falsche Parteibezeichnung verwendet bzw. eine nicht aktiv- oder nicht passivlegitimierte Person aufgeführt wird und dieses Versehen für den Schuldner erkennbar ist (E. 3.4.1).

 

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