Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 1034

2. Pro­test

a. Fris­ten und Er­for­der­nis­se

 

1 Die Ver­wei­ge­rung der An­nah­me oder der Zah­lung muss durch ei­ne öf­fent­li­che Ur­kun­de (Pro­test man­gels An­nah­me oder man­gels Zah­lung) fest­ge­stellt wer­den.

2 Der Pro­test man­gels An­nah­me muss in­ner­halb der Frist er­ho­ben wer­den, die für die Vor­le­gung zur An­nah­me gilt. Ist im Fal­le des Ar­ti­kels 1014 Ab­satz 1 der Wech­sel am letz­ten Ta­ge der Frist zum ers­ten Ma­le vor­ge­legt wor­den, so kann der Pro­test noch am fol­gen­den Ta­ge er­ho­ben wer­den.

3 Der Pro­test man­gels Zah­lung muss bei ei­nem Wech­sel, der an ei­nem be­stimm­ten Tag oder be­stimm­te Zeit nach der Aus­stel­lung oder nach Sicht zahl­bar ist, an ei­nem der bei­den auf den Zah­lungs­tag fol­gen­den Werk­ta­ge er­ho­ben wer­den. Bei ei­nem Sicht­wech­sel muss der Pro­test man­gels Zah­lung in den glei­chen Fris­ten er­ho­ben wer­den, wie sie im vor­her­ge­hen­den Ab­satz für den Pro­test man­gels An­nah­me vor­ge­se­hen sind.

4 Ist Pro­test man­gels An­nah­me er­ho­ben wor­den, so be­darf es we­der der Vor­le­gung zur Zah­lung noch des Pro­tes­tes man­gels Zah­lung.

5 Hat der Be­zo­ge­ne, gleich­viel ob er den Wech­sel an­ge­nom­men hat oder nicht, sei­ne Zah­lun­gen ein­ge­stellt, oder ist ei­ne Zwangs­voll­stre­ckung in sein Ver­mö­gen frucht­los ver­lau­fen, so kann der In­ha­ber nur Rück­griff neh­men, nach­dem der Wech­sel dem Be­zo­ge­nen zur Zah­lung vor­ge­legt und Pro­test er­ho­ben wor­den ist.

6 Ist über das Ver­mö­gen des Be­zo­ge­nen, gleich­viel ob er den Wech­sel an­ge­nom­men hat oder nicht, oder über das Ver­mö­gen des Aus­stel­lers ei­nes Wech­sels, des­sen Vor­le­gung zur An­nah­me un­ter­sagt ist, Kon­kurs er­öff­net wor­den, so ge­nügt es zur Aus­übung des Rück­griffs­rechts, dass der ge­richt­li­che Be­schluss über die Er­öff­nung des Kon­kur­ses vor­ge­legt wird.

BGE

143 III 208 (5A_954/2016) from 14. März 2017
Regeste: Art. 177, 178 Abs. 1 und 182 Ziff. 3 SchKG; Art. 994, 1023 ff. und 1096 ff. OR; Wechselbetreibung, Sichtwechsel; Bewilligung des Rechtsvorschlages, Vorlegung zur Zahlung. Enthält der Eigenwechsel eine Domizilklausel, welche als Zahlungsort das Domizil des Wechselnehmers bezeichnet, hält die Ansicht vor Bundesrecht stand, dass die Vorlegung des Titels ebenfalls dort und nicht am Domizil des Ausstellers stattzufinden hat (E. 4).

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden