Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)


Open article in different language:  FR  |  IT  |  EN
Art. 1170

D. Ge­mein­schafts­be­schlüs­se

I. Ein­grif­fe in die Gläu­bi­ger­rech­te

1. Zu­läs­sig­keit und er­for­der­li­che Mehr­heit

a. Bei nur ei­ner Ge­mein­schaft

 

1 Ei­ne Mehr­heit von min­des­tens zwei Drit­teln des im Um­lauf be­find­li­chen Ka­pi­tals ist zur Gül­tig­keit des Be­schlus­ses er­for­der­lich, wenn es sich um fol­gen­de Mass­nah­men han­delt:

1.
Stun­dung von Zin­sen für die Dau­er von höchs­tens fünf Jah­ren, mit der Mög­lich­keit der zwei­ma­li­gen Ver­län­ge­rung der Stun­dung um je höchs­tens fünf Jah­re;
2.
Er­lass von höchs­tens fünf Jah­res­zin­sen in­ner­halb ei­nes Zeit­rau­mes von sie­ben Jah­ren;
3.
Er­mäs­si­gung des Zins­fus­ses bis zur Hälf­te des in den An­lei­hens­be­din­gun­gen ver­ein­bar­ten Sat­zes oder Um­wand­lung ei­nes fes­ten Zins­fus­ses in einen vom Ge­schäfts­er­geb­nis ab­hän­gi­gen Zins­fuss, bei­des für höchs­tens zehn Jah­re, mit der Mög­lich­keit der Ver­län­ge­rung um höchs­tens fünf Jah­re;
4.
Ver­län­ge­rung der Amor­ti­sa­ti­ons­frist um höchs­tens zehn Jah­re durch Her­ab­set­zung der An­nui­tät oder Er­hö­hung der Zahl der Rück­zah­lungs­quo­ten oder vor­über­ge­hen­de Ein­stel­lung die­ser Leis­tun­gen, mit der Mög­lich­keit der Er­stre­ckung um höchs­tens fünf Jah­re;
5.
Stun­dung ei­nes fäl­li­gen oder bin­nen fünf Jah­ren ver­fal­len­den An­lei­hens oder von Teil­be­trä­gen ei­nes sol­chen auf höchs­tens zehn Jah­re, mit der Mög­lich­keit der Ver­län­ge­rung um höchs­tens fünf Jah­re;
6.
Er­mäch­ti­gung zu ei­ner vor­zei­ti­gen Rück­zah­lung des Ka­pi­tals;
7.
Ein­räu­mung ei­nes Vor­gangs­pfand­rechts für dem Un­ter­neh­men neu zu­ge­führ­tes Ka­pi­tal so­wie Än­de­rung an den für ein An­lei­hen be­stell­ten Si­cher­hei­ten oder gänz­li­cher oder teil­wei­ser Ver­zicht auf sol­che;
8.
Zu­stim­mung zu ei­ner Än­de­rung der Be­stim­mun­gen über Be­schrän­kung der Ob­li­ga­tio­nen­aus­ga­be im Ver­hält­nis zum Ak­ti­en­ka­pi­tal;
9.
Zu­stim­mung zu ei­ner gänz­li­chen oder teil­wei­sen Um­wand­lung von An­lei­hen­sob­li­ga­tio­nen in Ak­ti­en.

2 Die­se Mass­nah­men kön­nen mit­ein­an­der ver­bun­den wer­den.

BGE

84 III 122 () from 27. November 1958
Regeste: Nachlassvertrag einer privaten Eisenbahnunternehmung. 1. Annahme des Nachlassvertrags (Art. 65 VZEG). Beschlussfassung über die Umwandlung von Prioritäts- in Stammaktien (Art. 51 Abs. 4 VZEG, Art. 654/655 OR). 2. Verweigerung der Bestätigung des Nachlassvertrags wegen unredlicher oder grobfahrlässiger (sehr leichtfertiger) Handlungen zum Nachteil der Gläubiger? (Art. 68 Ziff. 3 VZEG, Art. 306 Abs. 1 SchKG). 3. Klagefristansetzung an die Gläubiger bestrittener Forderungen? (Art. 69 VZEG). Welche Bedeutung kommt den Entscheidungen, die der Masseverwalter im Zwangsliquidationsverfahren gemäss Art. 26 VZEG über die eingegebenen Forderungen erlassen hat, in einem gemäss Art. 76 VZEG während der Zwangsliquidation eingeleiteten Nachlassverfahren zu? 4. Wieweit ist die Vorschrift des Art. 47 VZEG über die Behandlung nicht bezogener Abfindungsbeträge für Obligationäre im Nachlassverfahren entsprechend anzuwenden? (Änderung der Rechtsprechung).

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden