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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

Art. 272

B. Er­stre­ckung des Miet­ver­hält­nis­ses

I. An­spruch
des Mie­ters

 

1 Der Mie­ter kann die Er­stre­ckung ei­nes be­fris­te­ten oder un­be­fris­te­ten Miet­ver­hält­nis­ses ver­lan­gen, wenn die Be­en­di­gung der Mie­te für ihn oder sei­ne Fa­mi­lie ei­ne Här­te zur Fol­ge hät­te, die durch die In­ter­es­sen des Ver­mie­ters nicht zu recht­fer­ti­gen wä­re.

2 Bei der In­ter­es­sen­ab­wä­gung be­rück­sich­tigt die zu­stän­di­ge Be­hör­de ins­be­son­de­re:

a.
die Um­stän­de des Ver­trags­ab­schlus­ses und den In­halt des Ver­trags;
b.
die Dau­er des Miet­ver­hält­nis­ses;
c.
die per­sön­li­chen, fa­mi­li­ären und wirt­schaft­li­chen Ver­hält­nis­se der Par­tei­en und de­ren Ver­hal­ten;
d.
einen all­fäl­li­gen Ei­gen­be­darf des Ver­mie­ters für sich, na­he Ver­wand­te oder Ver­schwä­ger­te so­wie die Dring­lich­keit die­ses Be­darfs;
e.
die Ver­hält­nis­se auf dem ört­li­chen Markt für Wohn- und Ge­schäfts­räu­me.

3 Ver­langt der Mie­ter ei­ne zwei­te Er­stre­ckung, so be­rück­sich­tigt die zu­stän­di­ge Be­hör­de auch, ob er zur Ab­wen­dung der Här­te al­les un­ter­nom­men hat, was ihm zu­zu­mu­ten war.