Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)


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Art. 331

D. Per­so­nal­vor­sor­ge

I. Pflich­ten des Ar­beit­ge­bers

 

1 Macht der Ar­beit­ge­ber Zu­wen­dun­gen für die Per­so­nal­vor­sor­ge149 oder leis­ten die Ar­beit­neh­mer Bei­trä­ge dar­an, so hat der Ar­beit­ge­ber die­se Zu­wen­dun­gen und Bei­trä­ge auf ei­ne Stif­tung, ei­ne Ge­nos­sen­schaft oder ei­ne Ein­rich­tung des öf­fent­li­chen Rech­tes zu über­tra­gen.

2 Wer­den die Zu­wen­dun­gen des Ar­beit­ge­bers und all­fäl­li­ge Bei­trä­ge des Ar­beit­neh­mers zu des­sen Guns­ten für ei­ne Kran­ken-, Un­fall-, Le­bens-, In­va­li­den- oder To­des­fall­ver­si­che­rung bei ei­ner der Ver­si­che­rungs­auf­sicht un­ter­stell­ten Un­ter­neh­mung oder bei ei­ner an­er­kann­ten Kran­ken­kas­se ver­wen­det, so hat der Ar­beit­ge­ber die Über­tra­gung ge­mä­ss vor­ste­hen­dem Ab­satz nicht vor­zu­neh­men, wenn dem Ar­beit­neh­mer mit dem Ein­tritt des Ver­si­che­rungs­fal­les ein selb­stän­di­ges For­de­rungs­recht ge­gen den Ver­si­che­rungs­trä­ger zu­steht.

3 Hat der Ar­beit­neh­mer Bei­trä­ge an ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung zu leis­ten, so ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, zur glei­chen Zeit min­des­tens gleich ho­he Bei­trä­ge wie die ge­sam­ten Bei­trä­ge al­ler Ar­beit­neh­mer zu ent­rich­ten; er er­bringt sei­ne Bei­trä­ge aus ei­ge­nen Mit­teln oder aus Bei­trags­re­ser­ven der Vor­sor­ge­ein­rich­tung, die von ihm vor­gän­gig hier­für ge­äuf­net wor­den und ge­son­dert aus­ge­wie­sen sind. Der Ar­beit­ge­ber muss den vom Lohn des Ar­beit­neh­mers ab­ge­zo­ge­nen Bei­trags­an­teil zu­sam­men mit sei­nem Bei­trags­an­teil spä­tes­tens am En­de des ers­ten Mo­nats nach dem Ka­len­der- oder Ver­si­che­rungs­jahr, für das die Bei­trä­ge ge­schul­det sind, an die Vor­sor­ge­ein­rich­tung über­wei­sen.150

4 Der Ar­beit­ge­ber hat dem Ar­beit­neh­mer über die ihm ge­gen ei­ne Vor­sor­ge­ein­rich­tung151 oder einen Ver­si­che­rungs­trä­ger zu­ste­hen­den For­de­rungs­rech­te den er­for­der­li­chen Auf­schluss zu er­tei­len.

5 Auf Ver­lan­gen der Zen­tral­stel­le 2. Säu­le ist der Ar­beit­ge­ber ver­pflich­tet, ihr die An­ga­ben zu lie­fern, die ihm vor­lie­gen und die ge­eig­net sind, die Be­rech­tig­ten ver­ges­se­ner Gut­ha­ben oder die Ein­rich­tun­gen, wel­che sol­che Gut­ha­ben füh­ren, zu fin­den.152

149Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Frei­zü­gig­keits­ge­set­zes vom 17. Dez. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2386; BBl 1992 III 533).

150Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des BG vom 3. Okt. 2003 (1. BVG-Re­vi­si­on), in Kraft seit 1. Jan. 2005 (AS 2004 16771700; BBl 20002637).

151Aus­druck ge­mä­ss An­hang Ziff. 2 des Frei­zü­gig­keits­ge­set­zes vom 17. Dez. 1993, in Kraft seit 1. Jan. 1995 (AS 1994 2386; BBl 1992 III 533).

152 Ein­ge­fügt durch Ziff. II 2 des BG vom 18. Dez. 1998, in Kraft seit 1. Mai 1999 (AS 1999 1384; BBl 1998 V 5569).

BGE

147 III 561 (4A_340/2021) from 27. Oktober 2021
Regeste: a Art. 659a Abs. 1 OR; Ruhen des Stimmrechts; patronale Personalfürsorgestiftung. Hält eine patronale Personalfürsorgestiftung Aktien der Gesellschaft, von der sie beherrscht wird, ruht das aus diesen Aktien fliessende Stimmrecht, sofern nicht mit geeigneten strukturellen Massnahmen sichergestellt ist, dass der Stiftungsrat effektiv und dauernd unabhängig agiert (E. 3-5).

150 II 202 (9C_83/2023) from 19. Dezember 2023
Regeste: a Art. 22 Abs. 1 DBG; Einkünfte aus Vorsorge. Steuerliche Einordnung von Renten (Beiträge wie Auszahlungen) aus einem ausländischen Vorsorgewerk in die Systematik von Art. 22 Abs. 1 DBG (E. 4).

 

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