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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

Art. 495

B. In­halt

I. Be­son­der­hei­ten der ein­zel­nen Bürg­schafts­ar­ten

1. Ein­fa­che Bürg­schaft

 

1 Der Gläu­bi­ger kann den ein­fa­chen Bür­gen erst dann zur Zah­lung an­hal­ten, wenn nach Ein­ge­hung der Bürg­schaft der Haupt­schuld­ner in Kon­kurs ge­ra­ten ist oder Nach­lass­stun­dung er­hal­ten hat oder vom Gläu­bi­ger un­ter An­wen­dung der er­for­der­li­chen Sorg­falt bis zur Aus­stel­lung ei­nes de­fi­ni­ti­ven Ver­lust­schei­nes be­trie­ben wor­den ist oder den Wohn­sitz ins Aus­land ver­legt hat und in der Schweiz nicht mehr be­langt wer­den kann, oder wenn in­fol­ge Ver­le­gung sei­nes Wohn­sit­zes im Aus­land ei­ne er­heb­li­che Er­schwe­rung der Rechts­ver­fol­gung ein­ge­tre­ten ist.

2 Be­ste­hen für die ver­bürg­te For­de­rung Pfand­rech­te, so kann der ein­fa­che Bür­ge, so­lan­ge der Haupt­schuld­ner nicht in Kon­kurs ge­ra­ten ist oder Nach­lass­stun­dung er­hal­ten hat, ver­lan­gen, dass der Gläu­bi­ger sich vor­erst an die­se hal­te.

3 Hat sich der Bür­ge nur zur De­ckung des Aus­falls ver­pflich­tet (Schad­los­bürg­schaft), so kann er erst be­langt wer­den, wenn ge­gen den Haupt­schuld­ner ein de­fi­ni­ti­ver Ver­lust­schein vor­liegt, oder wenn der Haupt­schuld­ner den Wohn­sitz ins Aus­land ver­legt hat und in der Schweiz nicht mehr be­langt wer­den kann, oder wenn in­fol­ge Ver­le­gung des Wohn­sit­zes im Aus­land ei­ne er­heb­li­che Er­schwe­rung der Rechts­ver­fol­gung ein­ge­tre­ten ist. Ist ein Nach­lass­ver­trag ab­ge­schlos­sen wor­den, so kann der Bür­ge für den nach­ge­las­se­nen Teil der Haupt­schuld so­fort nach In­kraft­tre­ten des Nach­lass­ver­tra­ges be­langt wer­den.

4 Ge­gen­tei­li­ge Ver­ein­ba­run­gen blei­ben vor­be­hal­ten.