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Bundesgesetz
betreffend die Ergänzung
des Schweizerischen Zivilgesetzbuches
(Fünfter Teil: Obligationenrecht)

Art. 497

3. Mit­bürg­schaft

 

1 Meh­re­re Bür­gen, die ge­mein­sam die näm­li­che teil­ba­re Haupt­schuld ver­bürgt ha­ben, haf­ten für ih­re An­tei­le als ein­fa­che Bür­gen und für die An­tei­le der üb­ri­gen als Nach­bür­gen.

2 Ha­ben sie mit dem Haupt­schuld­ner oder un­ter sich So­li­dar­haft über­nom­men, so haf­tet je­der für die gan­ze Schuld. Der Bür­ge kann je­doch die Leis­tung des über sei­nen Kopf­an­teil hin­aus­ge­hen­den Be­tra­ges ver­wei­gern, so­lan­ge nicht ge­gen al­le so­li­da­risch ne­ben ihm haf­ten­den Mit­bür­gen, wel­che die Bürg­schaft vor oder mit ihm ein­ge­gan­gen ha­ben und für die­se Schuld in der Schweiz be­langt wer­den kön­nen, Be­trei­bung ein­ge­lei­tet wor­den ist. Das glei­che Recht steht ihm zu, so­weit sei­ne Mit­bür­gen für den auf sie ent­fal­len­den Teil Zah­lung ge­leis­tet oder Re­al­si­cher­heit ge­stellt ha­ben. Für die ge­leis­te­ten Zah­lun­gen hat der Bür­ge, wenn nicht et­was an­de­res ver­ein­bart wor­den ist, Rück­griff auf die so­li­da­risch ne­ben ihm haf­ten­den Mit­bür­gen, so­weit nicht je­der von ih­nen den auf ihn ent­fal­len­den Teil be­reits ge­leis­tet hat. Die­ser kann dem Rück­griff auf den Haupt­schuld­ner vor­aus­ge­hen.

3 Hat ein Bür­ge in der dem Gläu­bi­ger er­kenn­ba­ren Vor­aus­set­zung, dass ne­ben ihm für die glei­che Haupt­schuld noch an­de­re Bür­gen sich ver­pflich­ten wer­den, die Bürg­schaft ein­ge­gan­gen, so wird er be­freit, wenn die­se Vor­aus­set­zung nicht ein­tritt oder nach­träg­lich ein sol­cher Mit­bür­ge vom Gläu­bi­ger aus der Haf­tung ent­las­sen oder sei­ne Bürg­schaft un­gül­tig er­klärt wird. In letz­te­rem Fal­le kann der Rich­ter, wenn es die Bil­lig­keit ver­langt, auch bloss auf an­ge­mes­se­ne Her­ab­set­zung der Haf­tung er­ken­nen.

4 Ha­ben meh­re­re Bür­gen sich un­ab­hän­gig von­ein­an­der für die glei­che Haupt­schuld ver­bürgt, so haf­tet je­der für den gan­zen von ihm ver­bürg­ten Be­trag. Der Zah­len­de hat je­doch, so­weit nicht et­was an­de­res ver­ein­bart ist, an­teil­mäs­si­gen Rück­griff auf die an­dern.