Bundesgesetz
über die Erfindungspatente
(Patentgesetz, PatG)1

vom 25. Juni 1954 (Stand am 1. Januar 2022)

1Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Febr. 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 2879; BBl 1993 III 706).


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Art. 40e96

1 Die in den Ar­ti­keln 36–40dvor­ge­se­he­nen Li­zen­zen wer­den nur un­ter der Vor­aus­set­zung er­teilt, dass Be­mü­hun­gen des Ge­such­stel­lers um Er­tei­lung ei­ner ver­trag­li­chen Li­zenz zu an­ge­mes­se­nen Markt­be­din­gun­gen in­ner­halb ei­ner an­ge­mes­se­nen Frist er­folg­los ge­blie­ben sind; im Fal­le ei­ner Li­zenz nach Ar­ti­kel 40d gilt ei­ne Frist von 30 Werk­ta­gen als an­ge­mes­sen. Sol­che Be­mü­hun­gen sind nicht not­wen­dig im Fal­le ei­nes na­tio­na­len Not­stan­des, bei äus­sers­ter Dring­lich­keit oder bei öf­fent­li­chem, nicht ge­werb­li­chem Ge­brauch.

2 Um­fang und Dau­er der Li­zenz sind auf den Zweck be­schränkt, für den sie er­teilt wor­den ist.

3 Die Li­zenz kann nur zu­sam­men mit dem Ge­schäfts­teil, auf den sich ih­re Ver­wer­tung be­zieht, über­tra­gen wer­den. Dies gilt auch für Un­ter­li­zen­zen.

4 Die Li­zenz wird vor­wie­gend für die Ver­sor­gung des in­län­di­schen Mark­tes er­teilt. Ar­ti­kel 40d bleibt vor­be­hal­ten.

5 Der Pa­tent­in­ha­ber hat An­spruch auf ei­ne an­ge­mes­se­ne Ver­gü­tung. Bei de­ren Be­mes­sung wer­den die Um­stän­de des Ein­zel­fal­les und der wirt­schaft­li­che Wert der Li­zenz be­rück­sich­tigt. Im Fal­le ei­ner Li­zenz nach Ar­ti­kel 40d wird die Ver­gü­tung un­ter Be­rück­sich­ti­gung des wirt­schaft­li­chen Werts der Li­zenz im Ein­fuhr­land, des Ent­wick­lungs­stands und der ge­sund­heit­li­chen und hu­ma­ni­tär­en Dring­lich­keit fest­ge­legt. Der Bun­des­rat prä­zi­siert die Art der Be­rech­nung.

6 Der Rich­ter ent­schei­det über Er­tei­lung und Ent­zug der Li­zenz, über de­ren Um­fang und Dau­er so­wie über die zu leis­ten­de Ver­gü­tung. Ins­be­son­de­re ent­zieht er dem Be­rech­tig­ten auf An­trag die Li­zenz, wenn die Um­stän­de, die zu ih­rer Er­tei­lung ge­führt ha­ben, nicht mehr ge­ge­ben sind und auch nicht zu er­war­ten ist, dass sie er­neut ein­tre­ten. Vor­be­hal­ten bleibt ein an­ge­mes­se­ner Schutz der recht­mäs­si­gen In­ter­es­sen des Be­rech­tig­ten. Im Fal­le der Er­tei­lung ei­ner Li­zenz nach Ar­ti­kel 40d ha­ben Rechts­mit­tel kei­ne auf­schie­ben­de Wir­kung.

96 Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 22. Ju­ni 2007, in Kraft seit 1. Ju­li 2008 (AS 2008 2551; BBl 2006 1).

BGE

139 III 110 (4A_443/2012) from 5. Februar 2013
Regeste: Art. 26 Abs. 1 lit. a PatGG; Art. 72 f. PatG; sachliche Zuständigkeit des Bundespatentgerichts für gegen den Staat gerichtete Patentverletzungsklagen. Massgebende Haftungs- und Zuständigkeitsordnung für vermögensrechtliche Ersatzansprüche gegen den Staat wegen angeblicher Patentverletzung (E. 2.2). Anwendbarkeit des Patentgesetzes sowie Zuständigkeit des Bundespatentgerichts für Unterlassungsklagen (Art. 72 PatG) gegen den Bund (E. 2.3).

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