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Bundesgesetz
über die Erfindungspatente
(Patentgesetz, PatG)1

1Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Febr. 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 2879; BBl 1993 III 706).

Art. 77180

1 Er­sucht ei­ne Per­son um An­ord­nung vor­sorg­li­cher Mass­nah­men, so kann sie ins­be­son­de­re ver­lan­gen, dass das Ge­richt an­ord­net:

a.
Mass­nah­men zur Be­weis­si­che­rung, zur Wah­rung des be­ste­hen­den Zu­stan­des oder zur vor­läu­fi­gen Voll­stre­ckung von Un­ter­las­sungs- und Be­sei­ti­gungs­an­sprü­chen;
b.
ei­ne ge­naue Be­schrei­bung:
1.
der an­geb­lich wi­der­recht­lich an­ge­wen­de­ten Ver­fah­ren,
2.
der an­geb­lich wi­der­recht­lich her­ge­stell­ten Er­zeug­nis­se so­wie der zur Her­stel­lung die­nen­den Hilfs­mit­tel; oder
c.
die Be­schlag­nah­me die­ser Ge­gen­stän­de.

2 Be­an­tragt ei­ne Par­tei ei­ne Be­schrei­bung, so hat sie glaub­haft zu ma­chen, dass ein ihr zu­ste­hen­der An­spruch ver­letzt ist oder ei­ne Ver­let­zung zu be­fürch­ten ist.

3 Macht die Ge­gen­par­tei gel­tend, dass es sich um Fa­bri­ka­ti­ons- oder Ge­schäfts­ge­heim­nis­se han­delt, so trifft das Ge­richt die er­for­der­li­chen Mass­nah­men zu de­ren Wah­rung. Es kann die an­trag­stel­len­de Par­tei von der Teil­nah­me an der Durch­füh­rung der Be­schrei­bung aus­sch­lies­sen.

4 Die Be­schrei­bung mit oder oh­ne Be­schlag­nah­me wird von ei­nem Mit­glied des Bun­de­spa­tent­ge­richts durch­ge­führt, nö­ti­gen­falls un­ter Bei­zug ei­ner sach­ver­stän­di­gen Per­son. So­weit er­for­der­lich, er­folgt sie in Zu­sam­men­ar­beit mit den zu­stän­di­gen kan­to­na­len In­stan­zen.

5 Be­vor die an­trag­stel­len­de Par­tei vom Er­geb­nis der Be­schrei­bung Kennt­nis nimmt, er­hält die Ge­gen­par­tei Ge­le­gen­heit zur Stel­lung­nah­me.

180 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des Pa­tent­ge­richts­ge­set­zes vom 20. März 2009, in Kraft seit 1. Jan. 2012 (AS 2010513, 2011 2241; BBl 2008455).