Bundesgesetz
über die Erfindungspatente
(Patentgesetz, PatG)1

1Fassung gemäss Ziff. I des BG vom 3. Febr. 1995, in Kraft seit 1. Sept. 1995 (AS 1995 2879; BBl 1993 III 706).


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Art. 86b197

1 Hat der Pa­tent­in­ha­ber oder der kla­ge­be­rech­tig­te Li­zenz­neh­mer kon­kre­te An­halts­punk­te da­für, dass das Ver­brin­gen ei­ner Wa­re ins Zoll­ge­biet oder aus dem Zoll­ge­biet be­vor­steht, die ein in der Schweiz gül­ti­ges Pa­tent ver­letzt, so kann er beim BA­ZG schrift­lich be­an­tra­gen, die Frei­ga­be der Wa­re zu ver­wei­gern.

2 Der An­trag­stel­ler kann gleich­zei­tig schrift­lich be­an­tra­gen, dass die Wa­re ver­nich­tet wird:

a.
im or­dent­li­chen Ver­fah­ren (Art. 86f–86k); oder
b.
im ver­ein­fach­ten Ver­fah­ren (Art. 86l), wenn es sich um ei­ne Klein­sen­dung han­delt.

3 Er kann im An­trag nach Ab­satz 2 ver­lan­gen, dass die Wa­re ihm über­ge­ben wird, da­mit er sie sel­ber ver­nich­tet.

4 Der An­trag nach Ab­satz 2 Buch­sta­be a führt nicht da­zu, dass die Fris­ten nach Ar­ti­kel 86c Ab­sät­ze 3 und 4 zur Er­wir­kung vor­sorg­li­cher Mass­nah­men ver­län­gert wer­den.

5 Der Bun­des­rat be­stimmt, was als Klein­sen­dung gilt; er be­rück­sich­tigt da­bei na­ment­lich die An­zahl der in ei­ner Sen­dung ent­hal­te­nen Ein­hei­ten.

6 Der An­trag­stel­ler muss al­le ihm zur Ver­fü­gung ste­hen­den An­ga­ben ma­chen, die das BA­ZG be­nö­tigt, um über den An­trag ent­schei­den zu kön­nen; da­zu ge­hört ei­ne ge­naue Be­schrei­bung der Wa­re.

7 Das BA­ZG ent­schei­det end­gül­tig über den An­trag. Es kann ei­ne Ge­bühr zur De­ckung der Ver­wal­tungs­kos­ten er­he­ben.

197 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 6 des BG vom 22. Dez. 2023 über die Ein­füh­rung ei­nes ver­ein­fach­ten Ver­fah­rens zur Ver­nich­tung von Klein­sen­dun­gen im Im­ma­te­ri­al­gü­ter­recht, in Kraft seit 1. Ju­li 2025 (AS 2025 313; BBl 2023 1184).

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