Verordnung
über die Bekanntgabe von Preisen
(Preisbekanntgabeverordnung, PBV)1

vom 11. Dezember 1978 (Stand am 1. Juli 2022)

1Abkürzung gemäss Ziff. I der V vom 14. Dez. 1987, in Kraft seit 1. März 1988 (AS 1988 241).


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Art. 11 Art und Weise der Bekanntgabe

1 Preis­an­schlä­ge, Preis­lis­ten, Ka­ta­lo­ge usw. müs­sen leicht zu­gäng­lich und gut les­bar sein.

1bis39

2 Aus der Be­kannt­ga­be muss her­vor­ge­hen, auf wel­che Art und Ein­heit der Dienst­­leis­tung oder auf wel­che Ver­rech­nungs­sät­ze sich der Preis be­zieht.

3 In gast­ge­werb­li­chen Be­trie­ben muss aus der Be­kannt­ga­be des Prei­ses für Ge­trän­ke her­vor­ge­hen, auf wel­che Men­ge sich der Preis be­zieht. Die Men­gen­an­ga­be ist nicht er­for­der­lich bei Heiss­ge­trän­ken, Cock­tails und mit Was­ser an­ge­setz­ten oder mit Eis ver­misch­ten Ge­trän­ken.40

4 In Be­trie­ben, die ge­werbs­mäs­sig Per­so­nen be­her­ber­gen, ist der Preis für Über­nach­tung mit oder oh­ne Früh­stück, für Halb- oder Voll­pen­si­on dem Gast münd­lich oder schrift­lich be­kannt­zu­ge­ben.41

39 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 28. April 1999 (AS 1999 1637). Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I der V vom 21. Jan. 2004, mit Wir­kung seit 1. Ju­ni 2004 (AS 2004 827).

40 Fas­sung ge­mä­ss Art. 39 Ziff. 2 der Men­gen­an­ga­be­ver­ord­nung vom 5. Sept. 2012, in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2012 5275).

41 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 12. Okt. 2011, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2011 4959).

BGE

128 IV 177 () from 11. Juli 2002
Regeste: Preisbekanntgabe bei "Telefonsex" (Art. 16, 17, 20 und 24 UWG; Art. 10 lit. q und Art. 11 Abs. 1bis PBV). Art. 11 Abs. 1bis der Preisbekanntgabeverordnung, wonach bei Mehrwertdiensten der Nummernkategorien 156... und 0906... innerhalb der ersten 20 Sekunden nach Verbindungsaufbau der Preis für die Dauer der ersten zehn Minuten mündlich bzw. durch vorgeschaltete Sprechtexte bekannt zu geben ist, hält sich in den Grenzen des dem Bundesrat bei der Regelung der Preisbekanntgabe zustehenden weiten Ermessensspielraums und ist zur Erreichung des angestrebten Zwecks des Konsumentenschutzes geeignet.

129 III 604 () from 5. Juni 2003
Regeste: Beanstandung einer Telefonrechnung - Anrufe bei Telefonsex-Anbietern. Der Telefonabonnementsvertrag ist ein Innominatkontrakt (E. 2). Dem Grundversorgungskonzessionär obliegt keine vertragliche Nebenpflicht, den Abonnenten darauf aufmerksam zu machen, dass die Gebühren für seinen Anschluss im laufenden Monat eine bestimmte Höhe überschritten haben (E. 4). Die Verträge zwischen dem Benützer des Telefonanschlusses und den Anbietern von erotischen oder pornografischen Dienstleistungen sind im beurteilten Fall weder widerrechtlich noch unsittlich im Sinne von Art. 20 Abs. 1 OR (E. 5).

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