Verordnung
über den Schutz von Pflanzen vor besonders gefährlichen Schadorganismen
(Pflanzengesundheitsverordnung, PGesV)

vom 31. Oktober 2018 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 2 Begriffe

Im Sin­ne die­ser Ver­ord­nung sind:

a.
Schad­or­ga­nis­men: Ar­ten, Stäm­me oder Bio­ty­pen von Pflan­zen, Tie­ren oder Krank­heits­er­re­gern, die Pflan­zen oder Pflan­zen­er­zeug­nis­se schä­di­gen kön­nen;
b.
be­son­ders ge­fähr­li­che Schad­or­ga­nis­men: Schad­or­ga­nis­men, die bei ei­ner Ein­schlep­pung und Ver­brei­tung gros­se wirt­schaft­li­che, so­zia­le oder öko­lo­gi­sche Schä­den an­rich­ten kön­nen;
c.
Wa­ren: Pflan­zen, Pflan­zen­er­zeug­nis­se und jeg­li­ches Ma­te­ri­al, die als Trä­ger von be­son­ders ge­fähr­li­chen Schad­or­ga­nis­men oder als Mit­tel zu de­ren Ver­brei­tung die­nen kön­nen, ein­sch­liess­lich Er­de und Nähr­sub­strat;
d.
Pflan­zen: le­ben­de Pflan­zen und die fol­gen­den le­ben­den Tei­le von Pflan­zen:
1.
Früch­te im bo­ta­ni­schen Sin­ne,
2.
Ge­mü­se,
3.
Knol­len, Kor­mus, Zwie­beln, Rhi­zo­me, Wur­zeln, Un­ter­la­gen und Sto­lo­nen,
4.
Spros­sen, Sprossach­sen und Aus­läu­fer,
5.
Schnitt­blu­men,
6.
Äs­te mit oder oh­ne Laub be­zie­hungs­wei­se Na­deln,
7.
ge­fäll­te Bäu­me mit Laub be­zie­hungs­wei­se Na­deln,
8.
Blät­ter, Blatt­werk,
9.
pflanz­li­che Ge­we­be­kul­tu­ren,
10.
be­stäu­bungs­fä­hi­ger Pol­len und Spo­ren,
11.
Knos­pen, Edel­rei­ser, Steck­lin­ge, Pfropf­rei­ser und Pfröpf­lin­ge,
12.
Sa­men im bo­ta­ni­schen Sin­ne, die für die Aus­saat be­stimmt sind;
e.
Pflan­zen­er­zeug­nis­se: un­ver­ar­bei­te­te oder durch ein­fa­che Ver­fah­ren be­ar­bei­te­te Er­zeug­nis­se pflanz­li­chen Ur­sprungs, so­weit sie nicht Pflan­zen sind; so­weit an­de­re Be­stim­mun­gen nichts an­de­res be­stim­men, gilt Holz nur dann als Pflan­zen­er­zeug­nis, wenn es min­des­tens ei­ne der fol­gen­den Vor­aus­set­zun­gen er­füllt:
1.
Die ge­sam­te na­tür­li­che Run­dung der Ober­flä­che des Hol­zes, mit oder oh­ne Rin­de, oder Tei­le der Ober­flä­che sind er­hal­ten.
2.
Die na­tür­li­che Run­dung der Ober­flä­che des Hol­zes ist durch Sä­gen, Ha­cken oder Spal­ten nicht er­hal­ten ge­blie­ben.
3.
Das Holz liegt in Form von Hack­gut, Spä­nen, Sä­ge­spä­nen, Holz­ab­fäl­len, Ho­bel­spä­nen oder Holz­res­ten vor und wur­de nicht un­ter Ver­wen­dung von Leim, Hit­ze oder Druck oder ei­ner Kom­bi­na­ti­on dar­aus ver­ar­bei­tet, um Pel­lets, Bri­ketts, Sperr­holz oder Span­plat­ten her­zu­stel­len.
4.
Es wird als Ver­pa­ckungs­ma­te­ri­al ver­wen­det oder ist für die­sen Zweck vor­ge­se­hen, un­ab­hän­gig da­von, ob es tat­säch­lich für den Trans­port von Wa­ren ver­wen­det wird oder nicht;
f.
An­pflan­zen: je­de Mass­nah­me des Ein- oder An­set­zens von Pflan­zen, um de­ren spä­te­res Wachs­tum oder spä­te­re Fort­pflan­zung oder Ver­meh­rung zu ge­währ­leis­ten;
g.
zum An­pflan­zen be­stimm­te Pflan­zen: Pflan­zen, die an­ge­pflanzt blei­ben, an­ge­pflanzt wer­den oder wie­der­an­ge­pflanzt wer­den sol­len;
gbis.8
Be­falls­zo­ne: Ge­biet, in dem die Ver­brei­tung ei­nes Qua­ran­tä­ne­or­ga­nis­mus so weit fort­ge­schrit­ten ist, dass in die­sem Ge­biet die Til­gung des Or­ga­nis­mus nicht mehr mög­lich ist;
h.
Be­falls­herd: ein­zel­ne von be­son­ders ge­fähr­li­chen Schad­or­ga­nis­men be­fal­le­ne Pflan­zen und ih­re un­mit­tel­ba­re Um­ge­bung aus­ser­halb der Be­falls­zo­ne, ein­sch­liess­lich Pflan­zen mit Be­falls­ver­dacht;
i.9
Puf­fer­zo­ne: be­falls­frei­es Ge­biet, das ei­ne Be­falls­zo­ne oder einen Be­falls­herd um­gibt;
j.
In­ver­kehr­brin­gen: die ent­gelt­li­che und un­ent­gelt­li­che Über­tra­gung oder Über­las­sung von Wa­ren;
k.
Dritt­län­der: al­le Län­der aus­ser der Schweiz, dem Fürs­ten­tum Liech­ten­stein und den Mit­glied­staa­ten der Eu­ro­päi­schen Uni­on (EU); die Ka­na­ri­schen In­seln, Ceuta, Me­lil­la und Frank­reichs Über­see­de­par­te­men­te und -ter­ri­to­ri­en gel­ten als Dritt­län­der;
l.
Um­gang: je­de Tä­tig­keit im Zu­sam­men­hang mit be­son­ders ge­fähr­li­chen Schad­or­ga­nis­men und Wa­ren, ins­be­son­de­re das Ein­füh­ren, In­ver­kehr­brin­gen, Hal­ten, Ver­meh­ren und Ver­brei­ten;
m.
Ein­fuhr: das Über­füh­ren von Wa­ren in das schwei­ze­ri­sche Staats­ge­biet ein­sch­liess­lich der Zollaus­schluss­ge­bie­te (Art. 3 Abs. 3 des Zoll­ge­set­zes vom 18. März 200510) und des Fürs­ten­tums Liech­ten­stein;
n.
Durch­fuhr: das Be­för­dern un­ver­zoll­ter Wa­ren durch die Schweiz;
o.
Han­dels­ein­heit: die kleins­te im Han­del oder auf der be­tref­fen­den Ver­mark­tungs­stu­fe an­der­wei­tig ver­wend­ba­re Ein­heit von Wa­ren, die auf­grund ih­rer Ho­mo­ge­ni­tät hin­sicht­lich Zu­sam­men­set­zung, Ur­sprung und an­de­rer re­le­van­ter Ele­men­te iden­ti­fi­zier­bar sind;
p.
Par­tie: Ge­samt­heit von Han­dels­ein­hei­ten;
q.
Sen­dung: Ge­samt­heit von Par­ti­en, die mit dem glei­chen Trans­port­mit­tel ver­bracht wer­den, vom glei­chen Lie­fe­ran­ten und Her­kunfts­ort stam­men und für den glei­chen Emp­fän­ger be­stimmt sind;
r.
Pflan­zen­pass: amt­li­ches Do­ku­ment für den Han­del von Wa­ren in­ner­halb der Schweiz und mit der EU, das be­stä­tigt, dass die Wa­re die Pflan­zen­ge­sund­heits­vor­schrif­ten er­füllt;
s.
Pflan­zen­ge­sund­heits­zeug­nis: amt­li­ches Do­ku­ment für den Han­del von Wa­ren mit Dritt­län­dern, das be­stä­tigt, dass die Wa­re die Pflan­zen­ge­sund­heits­vor­schrif­ten des Emp­fän­ger­lan­des er­füllt;
t.
Vek­tor: ein le­ben­der Or­ga­nis­mus, der be­son­ders ge­fähr­li­che Schad­or­ga­nis­men von ei­ner in­fi­zier­ten Pflan­ze auf ei­ne an­de­re über­trägt.

8 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 687).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 3. Nov. 2021, in Kraft seit 1. Jan. 2022 (AS 2021 687).

10 SR 631.0

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