Legge federale
di diritto processuale penale minorile
(Procedura penale minorile, PPMin)


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Art. 27 Carcerazione preventiva e carcerazione di sicurezza

1 La car­ce­ra­zio­ne pre­ven­ti­va e la car­ce­ra­zio­ne di si­cu­rez­za so­no di­spo­ste sol­tan­to in ca­si ec­ce­zio­na­li e uni­ca­men­te do­po che so­no sta­te esa­mi­na­te tut­te le pos­si­bi­li­tà di mi­su­re so­sti­tu­ti­ve.

2 Se ri­tie­ne che la car­ce­ra­zio­ne pre­ven­ti­va deb­ba du­ra­re più di set­te gior­ni, en­tro il set­ti­mo gior­no l’au­to­ri­tà in­qui­ren­te pre­sen­ta una do­man­da di pro­ro­ga al giu­di­ce dei prov­ve­di­men­ti coer­ci­ti­vi. Que­st’ul­ti­mo de­ci­de sen­za in­du­gio, ma in ogni ca­so en­tro 48 ore dal ri­ce­vi­men­to del­la do­man­da. La pro­ce­du­ra è ret­ta da­gli ar­ti­co­li 225 e 226 CPP21.

3 Il giu­di­ce dei prov­ve­di­men­ti coer­ci­ti­vi può pro­ro­ga­re la car­ce­ra­zio­ne pre­ven­ti­va più vol­te, ma al mas­si­mo di un me­se per vol­ta. La pro­ce­du­ra è ret­ta dall’ar­ti­co­lo 227 CPP.

4 Il mi­no­re im­pu­ta­to ca­pa­ce di di­scer­ni­men­to e il suo rap­pre­sen­tan­te le­ga­le pos­so­no pre­sen­ta­re in ogni tem­po do­man­da di scar­ce­ra­zio­ne all’au­to­ri­tà che ha or­di­na­to la car­ce­ra­zio­ne. La pro­ce­du­ra è ret­ta dall’ar­ti­co­lo 228 CPP.

5 L’im­pu­gna­bi­li­tà del­le de­ci­sio­ni del giu­di­ce dei prov­ve­di­men­ti coer­ci­ti­vi è ret­ta dall’ar­ti­co­lo 222 CPP.

BGE

139 IV 48 (1B_525/2012) from 22. Oktober 2012
Regeste: Art. 26 Abs. 3, Art. 34 Abs. 5 und Art. 39 Abs. 3 JStPO; Art. 6 EMRK und Art. 30 BV; Sicherheitshaft im Jugendstrafverfahren. Ist die Anklage beim Jugendgericht hängig, ist dieses zuständig für die Anordnung von Sicherheitshaft, nicht das Zwangsmassnahmengericht (E. 2). Die Haftprüfung durch den Sachrichter ist im Jugendstrafverfahren zulässig (E. 3). Anschliessend steht die Beschwerde ans Zwangsmassnahmengericht offen, danach die Beschwerde an die Beschwerdeinstanz (E. 4).

148 IV 419 (6B_273/2021) from 25. August 2022
Regeste: Art. 5 i.V.m. Art. 15 JStG; Art. 431 Abs. 2 StPO i.V.m. Art. 51 und 110 Abs. 7 StGB; Entschädigung im Jugendstrafrecht nach (vorsorglicher) Unterbringung. Im Jugendstrafrecht führt der Umstand, dass der aufgrund der (vorsorglichen) Unterbringung erstandene Freiheitsentzug länger war als der ausgesprochene Freiheitsentzug, nicht zu einer finanziellen Entschädigung des betroffenen Jugendlichen gestützt auf Art. 431 Abs. 2 StPO i.V.m. Art. 3 JStPO, da der mit der (vorsorglichen) Unterbringung verbundene Freiheitsentzug keine Untersuchungshaft i.S.v. Art. 431 Abs. 2 StPO i.V.m. Art. 51 und Art. 110 Abs. 7 StGB darstellt (E. 1.6). Ein übergangsweiser Aufenthalt eines Jugendlichen, dem gegenüber eine (vorsorgliche) geschlossene Unterbringung verfügt wurde, in einer Straf- oder Haftanstalt kann zulässig sein, soweit dies erforderlich ist, um eine geeignete Einrichtung zu finden. Kriterien für die Beurteilung der Zulässigkeit der Dauer bis zum Eintritt in eine geeignete Einrichtung (E. 1.7.3 mit Hinweis auf BGE 148 I 116 E. 2.4). Zulässigkeit im konkreten Fall bejaht (E. 1.7.4).

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