Verordnung
über das Inverkehrbringen von Pflanzenschutzmitteln
(Pflanzenschutzmittelverordnung, PSMV)

vom 12. Mai 2010 (Stand am 1. Januar 2022)


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Art. 52

1 Ei­ne Per­son, die be­an­tragt, dass ge­mä­ss die­ser Ver­ord­nung vor­ge­leg­te In­for­ma­tio­nen ver­trau­lich be­han­delt wer­den, muss einen nach­prüf­ba­ren Be­weis vor­le­gen, aus dem her­vor­geht, dass die Of­fen­le­gung die­ser In­for­ma­tio­nen ih­re kom­mer­zi­el­len In­ter­es­sen oder den Schutz ih­rer Pri­vat­sphä­re und ih­re In­te­gri­tät be­ein­träch­ti­gen könn­te.

2 Bei fol­gen­den In­for­ma­tio­nen ist in der Re­gel da­von aus­zu­ge­hen, dass ih­re Of­fen­le­gung den Schutz der wirt­schaft­li­chen In­ter­es­sen oder der Pri­vat­sphä­re und die In­te­gri­tät der be­trof­fe­nen Per­so­nen be­ein­träch­tigt:

a.
dem Her­stel­lungs­ver­fah­ren;
b.
den An­ga­ben zu Ver­un­rei­ni­gun­gen des Wirk­stoffs, mit Aus­nah­me von Ver­un­rei­ni­gun­gen, die als to­xi­ko­lo­gisch, öko­to­xi­ko­lo­gisch oder öko­lo­gisch re­le­vant an­ge­se­hen wer­den;
c.
Er­geb­nis­sen zu pro­du­zier­ten Wirk­stoff­par­ti­en, die Ver­un­rei­ni­gun­gen en­thal­ten;
d.
Ana­ly­se­me­tho­den für Ver­un­rei­ni­gun­gen in dem künst­lich her­ge­stell­ten Wirk­stoff, mit Aus­nah­me von Ana­ly­se­me­tho­den für Ver­un­rei­ni­gun­gen, die als to­xi­ko­lo­gisch, öko­to­xi­ko­lo­gisch oder öko­lo­gisch re­le­vant an­ge­se­hen wer­den;
e.
Be­zie­hun­gen zwi­schen ei­ner Her­stel­le­rin oder Im­por­teu­rin und der Ge­such­stel­le­rin oder der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin;
f.
An­ga­ben zur voll­stän­di­gen Zu­sam­men­set­zung ei­nes Pflan­zen­schutz­mit­tels;
g.
Na­me und Adres­se der Per­so­nen, die an den Ver­su­chen mit Wir­bel­tie­ren be­tei­ligt sind;
h.
dem In­halt der Stu­di­en- und Ver­suchs­be­rich­te.

3 Nach der Zu­las­sung sind fol­gen­de Da­ten in kei­nem Fall ver­trau­lich:

a.
der Na­me und die Adres­se der Be­wil­li­gungs­in­ha­be­rin;
b.
die Be­zeich­nung der Wirk­stof­fe;
c.
der An­teil der Wirk­stof­fe an der Zu­be­rei­tung;
d.100
die Be­zeich­nung an­de­rer Stof­fe, die nach Ar­ti­kel 3 ChemV101 als ge­fähr­lich ein­zu­stu­fen sind und die zur Ein­stu­fung des Pflan­zen­schutz­mit­tels bei­tra­gen;
e.
der Han­dels­na­me des Pflan­zen­schutz­mit­tels;
f.
die im Si­cher­heits­da­ten­blatt der Zu­be­rei­tung auf­ge­führ­ten phy­si­ka­lisch-che­mi­schen Da­ten;
g.
die Zu­sam­men­fas­sung der Er­geb­nis­se der nach An­hang 5 oder 6 ver­lang­ten Un­ter­su­chun­gen zum Nach­weis der Wirk­sam­keit des Pflan­zen­schutz­mit­tels, der Aus­wir­kun­gen auf Mensch, Tier und Um­welt und ge­ge­be­nen­falls der re­sis­tenz­för­dern­den Ei­gen­schaf­ten;
h.
die Ana­ly­se­me­tho­den nach An­hang 5 Zif­fer 4 oder An­hang 6 Zif­fer 5;
i.
das Ver­fah­ren, mit de­nen der Wirk­stoff oder die Zu­be­rei­tung un­schäd­lich ge­macht wer­den kann;
j.
die Me­tho­den und Vor­sichts­mass­nah­men zur Ver­min­de­rung der Ri­si­ken beim Um­gang mit dem Pflan­zen­schutz­mit­tel so­wie der Ri­si­ken bei Feu­er oder an­de­ren Ge­fah­ren;
k.
die im Fal­le ei­nes Ver­schüt­tens oder Aus­lau­fens zu tref­fen­den Mass­nah­men und ein­zu­hal­ten­den Ver­fah­ren;
l.
die An­ga­ben zur ers­ten Hil­fe und ärzt­li­che Ratschlä­ge im Ver­let­zungs­fall;
m.
die Me­tho­den zur Ent­sor­gung des Pflan­zen­schutz­mit­tels und der Ver­pa­ckung;
n.
die im Si­cher­heits­da­ten­blatt ent­hal­te­nen In­for­ma­tio­nen.

100 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I der V vom 20. Mai 2015, in Kraft seit 1. Ju­li 2015 (AS 2015 1781).

101 SR 813.11

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