Verordnung
über die Personensicherheitsprüfungen
(PSPV)

vom 4. März 2011 (Stand am 1. Januar 2021)


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Art. 12 Erweiterte Personensicherheitsprüfung mit Befragung

1 Die er­wei­ter­te Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung mit Be­fra­gung wird von der Fach­stel­le PSP VBS bei Per­so­nen durch­ge­führt, die:

a.
re­gel­mäs­si­gen und weit­rei­chen­den Ein­blick in die Re­gie­rungs­tä­tig­keit oder in wich­ti­ge si­cher­heits­po­li­ti­sche Ge­schäf­te ha­ben und dar­auf Ein­fluss neh­men kön­nen;
b.
re­gel­mäs­sig Zu­gang zu Ge­heim­nis­sen der in­ne­ren oder der äus­se­ren Si­cher­heit oder zu In­for­ma­tio­nen ha­ben, de­ren Auf­de­ckung die Er­fül­lung we­sent­­li­cher Auf­ga­ben des Bun­des ge­fähr­den könn­te;
c.
der Fach­stel­le PSP BK an­ge­hö­ren;
d.
die Funk­ti­on der Vi­ze­kanz­le­rin oder des Vi­ze­kanz­lers in­ne­ha­ben;
e.
die Funk­ti­on der oder des Eid­ge­nös­si­schen Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­ten in­ne­ha­ben.

2 Die er­wei­ter­te Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung mit Be­fra­gung wird von der Fach­stel­le PSP BK bei Per­so­nen durch­ge­führt, die:

a.
vom Bun­des­rat er­nannt wer­den; aus­ge­nom­men sind:
1.
die Vi­ze­kanz­le­rin und der Vi­ze­kanz­ler,
2.
die oder der Eid­ge­nös­si­sche Da­ten­schutz- und Öf­fent­lich­keits­be­auf­trag­te,
3.
die Mit­glie­der der aus­ser­par­la­men­ta­ri­schen Kom­mis­sio­nen; tref­fen auf die Mit­glie­der aus­ser­par­la­men­ta­ri­scher Kom­mis­sio­nen je­doch die Kri­te­ri­en nach Ab­satz 1 Buch­sta­be a oder b zu, so wird die er­wei­ter­te Si­cher­heits­prü­fung mit Be­fra­gung den­noch von der Fach­stel­le PSP BK durch­ge­führt,
4.19
die Prä­si­den­tin­nen und Prä­si­den­ten, Rich­te­rin­nen und Rich­ter so­wie Er­satz­rich­te­rin­nen und Er­satz­rich­ter der Mi­li­tär- und Mi­li­tärap­pel­la­ti­ons­ge­rich­te,
5.20
die oder der De­le­gier­te für di­gi­ta­le Trans­for­ma­ti­on und IKT-Len­kung;
abis.21
ge­mä­ss Ar­ti­kel 2 Ab­satz 1bis Bun­des­per­so­nal­ver­ord­nung vom 3. Ju­li 200122 an­ge­stellt wer­den;
b.
der In­for­ma­ti­ons- und Ob­jekt­si­cher­heit des VBS an­ge­hö­ren;
c.
der Fach­stel­le PSP VBS an­ge­hö­ren.

3 Die Fach­stel­le PSP VBS er­hebt die Da­ten nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­ben a‑d BWIS. Bei Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen nach Ab­satz 1 er­hebt sie zu­sätz­lich die Da­ten nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­be f BWIS. Bei Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fun­gen nach Ab­satz 2 er­hebt die Fach­stel­le PSP BK die Da­ten nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­be f BWIS. Die zu­stän­di­ge Prüf­be­hör­de kann zu­sätz­lich die Da­ten nach Ar­ti­kel 20 Ab­satz 2 Buch­sta­be e BWIS er­he­ben.

4 Die zu­stän­di­ge Prüf­be­hör­de be­ur­teilt die be­tref­fen­de Per­son auf­grund der er­ho­be­nen Da­ten.

5 Bei der Ein­lei­tung ei­ner er­wei­ter­ten Per­so­nen­si­cher­heits­prü­fung mit Be­fra­gung hat die er­su­chen­de Stel­le der zu­stän­di­gen Prüf­be­hör­de das Prüf­for­mu­lar so­wie das For­mu­lar «Wei­te­re An­ga­ben zur Per­son» aus­ge­füllt ein­zu­rei­chen.

19 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 9. März 2012, in Kraft seit 1. April 2012 (AS 2012 1153).

20 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. 1 der V vom 25. Nov. 2020, in Kraft seit 1. Jan. 2021 (AS 2020 5893).

21 Ein­ge­fügt durch Ziff. II der V vom 28. Nov. 2014, in Kraft seit 1. Jan. 2015 (AS 2014 4567).

22 SR 172.220.111.3

BGE

130 II 473 () from 13. Juli 2004
Regeste: Art. 29 Abs. 2 BV; Art. 4, 12, 19 VwVG; Art. 19 ff. BWIS; Art. 12 PSPV. Personensicherheitsprüfung, Tonaufzeichnung der persönlichen Befragung, schriftliche Protokollierung. Die Aufzählung der gemäss Art. 19 VwVG ergänzend und sinngemäss anwendbaren Bestimmungen des Bundeszivilprozesses ist abschliessend (E. 2). In Bezug auf die persönliche Befragung bei der Sicherheitsprüfung ist dem Anspruch des Betroffenen auf rechtliches Gehör (Art. 29 Abs. 2 BV) Genüge getan, wenn der wesentliche Inhalt des Gesprächs schriftlich festgehalten wird, der Befragte im Rahmen des Akteneinsichtsrechts Gelegenheit erhält, auch die u.a. als Beweismittel verwendbaren Tonbänder im ganzen Umfang und im Original zu hören, und er sich dazu uneingeschränkt äussern kann (E. 4). Es ist nicht erforderlich, das auf Tonträger gespeicherte Gespräch nachträglich noch in voller Länge und in seinem genauen Wortlaut in die schriftliche Form zu übertragen (E. 5).

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