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Raumplanungsverordnung
(RPV)

vom 28. Juni 2000 (Stand am 1. Januar 2021)

Art. 34b Bauten und Anlagen für die Haltung und Nutzung von Pferden (Art. 16abis RPG) 30

1 Als land­wirt­schaft­li­che Ge­wer­be gel­ten Ge­wer­be im Sin­ne von Ar­ti­kel 5 oder 7 des Bun­des­ge­set­zes vom 4. Ok­to­ber 199131 über das bäu­er­li­che Bo­den­recht (BGBB).

2 Auf be­ste­hen­den Land­wirt­schafts­be­trie­ben, wel­che die Vor­aus­set­zun­gen nach Ar­ti­kel 5 oder 7 BGBB hin­sicht­lich der Stan­dard­ar­beits­kräf­te nicht er­fül­len, kön­nen bau­li­che Mass­nah­men für die Hal­tung von Pfer­den in be­ste­hen­den Bau­ten und An­la­gen so­wie die für ei­ne tier­ge­rech­te Hal­tung not­wen­di­gen Aus­sen­an­la­gen be­wil­ligt wer­den, wenn ei­ne über­wie­gend be­triebs­ei­ge­ne Fut­ter­grund­la­ge und Wei­den für die Pfer­de­hal­tung vor­han­den sind.

3 Das für den täg­li­chen Aus­lauf wet­ter­taug­lich ein­ge­rich­te­te Ge­he­ge nach Ar­ti­kel 2 Ab­satz 3 Buch­sta­be f der Tier­schutz­ver­ord­nung vom 23. April 200832 (All­wet­ter­aus­lauf) muss fol­gen­de Vor­aus­set­zun­gen er­fül­len:

a.
Der All­wet­ter­aus­lauf muss un­mit­tel­bar an den Stall an­gren­zen. Wo dies nicht mög­lich ist, dient ein all­fäl­li­ger Platz für die Nut­zung der Pfer­de zu­gleich als All­wet­ter­aus­lauf. Ver­langt die An­zahl Pfer­de ei­ne zu­sätz­li­che Aus­lauf­flä­che, so darf die­se vom Stall ab­ge­setzt sein.
b.
So­weit der All­wet­ter­aus­lauf die Min­dest­flä­che ge­mä­ss Tier­schutz­ge­setz­ge­bung über­schrei­tet, muss die Bo­den­be­fes­ti­gung oh­ne gros­sen Auf­wand wie­der ent­fernt wer­den kön­nen. Der All­wet­ter­aus­lauf darf je­doch die emp­foh­le­ne Flä­che ge­mä­ss Tier­schutz­ge­setz­ge­bung nicht über­schrei­ten.

4 Die Plät­ze für die Nut­zung der Pfer­de wie bei­spiels­wei­se Reit­plät­ze, Lon­gier­zir­kel oder Führ­an­la­gen:

a.
dür­fen nur für die Nut­zung der auf dem Be­trieb ge­hal­te­nen Pfer­de ver­wen­det wer­den;
b.
kön­nen von meh­re­ren Be­trie­ben ge­mein­schaft­lich ge­nutzt wer­den;
c.
dür­fen ei­ne Flä­che von höchs­tens 800 m2 um­fas­sen; Führ­an­la­gen wer­den nicht an die Flä­che an­ge­rech­net;
d.
sind in un­mit­tel­ba­rer Nä­he der be­trieb­li­chen Bau­ten und An­la­gen zu er­rich­ten;
e.
dür­fen we­der über­dacht noch um­wan­det wer­den; bei Führ­an­la­gen ist ei­ne Über­da­chung der Lauf­bahn zu­läs­sig;
f.
kön­nen mit ei­ner an­ge­mes­se­nen Be­leuch­tungs­an­la­ge aus­ge­stat­tet wer­den;
g.
dür­fen nicht mit Laut­spre­chern aus­ge­stat­tet wer­den;
h.
müs­sen oh­ne gros­sen Auf­wand wie­der ent­fernt wer­den kön­nen.

5 Im Zu­sam­men­hang mit der Hal­tung und Nut­zung von Pfer­den ist die Er­rich­tung neu­er Wohn­bau­ten nicht zu­läs­sig.

6 Im Üb­ri­gen müs­sen die Vor­aus­set­zun­gen von Ar­ti­kel 34 er­füllt sein.

30 Ein­ge­fügt durch Ziff. I der V vom 2. April 2014, in Kraft seit 1. Mai 2014 (AS 2014 909).

31 SR 211.412.11

32 SR 455.1