Bundesgesetz
über Radio und Fernsehen
(RTVG)


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Art. 10 Werbeverbote

1 Un­zu­läs­sig ist Wer­bung für:

a.20
Ta­bak­pro­duk­te und elek­tro­ni­sche Zi­ga­ret­ten nach Ar­ti­kel 3 Buch­sta­ben a und f des Ta­bak­pro­duk­te­ge­set­zes vom 1. Ok­to­ber 202121 so­wie Ge­gen­stän­de, die ei­ne funk­tio­na­le Ein­heit mit ei­nem Ta­bak­pro­dukt bil­den;
b.22
al­ko­ho­li­sche Ge­trän­ke, die dem Al­ko­hol­ge­setz vom 21. Ju­ni 193223 un­ter­ste­hen; der Bun­des­rat er­lässt zum Schutz der Ge­sund­heit und der Ju­gend wei­te­re Ein­schrän­kun­gen;
c.24
d.
po­li­ti­sche Par­tei­en, für Per­so­nen, die po­li­ti­sche Äm­ter in­ne­ha­ben oder da­für kan­di­die­ren so­wie für The­men, wel­che Ge­gen­stand von Volks­ab­stim­mun­gen sind;
e.
re­li­gi­öse Be­kennt­nis­se und die sie ver­tre­ten­den In­sti­tu­tio­nen und Per­so­nen.

2 Un­zu­läs­sig sind:

a.
Wer­bung für Heil­mit­tel nach Mass­ga­be des Heil­mit­tel­ge­set­zes vom 15. De­zem­ber 200025;
b.
Ver­kaufs­an­ge­bo­te für sämt­li­che Heil­mit­tel und me­di­zi­ni­schen Be­hand­lun­gen.

3 Un­zu­läs­sig sind Schleich­wer­bung und un­ter­schwel­li­ge Wer­bung.

4 Un­zu­läs­sig ist Wer­bung, wel­che:

a.
re­li­gi­öse oder po­li­ti­sche Über­zeu­gun­gen her­ab­min­dert;
b.
ir­re­füh­rend oder un­lau­ter ist;
c.
zu ei­nem Ver­hal­ten an­regt, wel­ches die Ge­sund­heit, die Um­welt oder die per­sön­li­che Si­cher­heit ge­fähr­det.

5 Der Bun­des­rat kann zum Schutz der Ge­sund­heit und der Ju­gend wei­te­re Wer­be­sen­dun­gen als un­zu­läs­sig er­klä­ren.

20 Fas­sung ge­mä­ss An­hang 3 Ziff. 1 des Ta­bak­pro­duk­te­ge­set­zes vom 1. Okt. 2021, in Kraft seit 1. Okt. 2024 (AS 2024 457; BBl 2019 919).

21 SR 818.32

22 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, in Kraft seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 371; BBl 20089105).

23 SR 680

24 Auf­ge­ho­ben durch Ziff. I des BG vom 25. Sept. 2009, mit Wir­kung seit 1. Fe­br. 2010 (AS 2010 371; BBl 20089105).

25 SR 812.21

BGE

121 II 81 () from 10. März 1995
Regeste: Art. 108 Abs. 2 RTVV, Art. 20 Abs. 2 SRG-Konzession; Aufschaltung eines Lokalradios auf den Telefonrundspruch. Gesetzes- und Systemkonformität von Art. 108 Abs. 2 RTVV (E. 3). Verhältnis von Art. 108 Abs. 2 RTVV zu Art. 20 Abs. 2 der SRG-Konzession vom 18. November 1992 (E. 4 u. 5).

138 I 274 (2C_415/2011) from 3. Juli 2012
Regeste: Aushängen von Plakaten im Bahnhof: öffentlich-rechtliche Angelegenheit; Benützung öffentlicher Sachen; Meinungsfreiheit; Zensurverbot; Art. 16 Abs. 2 und Art. 35 Abs. 2 BV; Art. 82 lit. a BGG. Die Regelung der Zulässigkeit und des Umfangs einer ausserordentlichen Nutzung der öffentlichen Sachen i.e.S. ist öffentlich-rechtlicher Natur (Art. 82 lit. a BGG; E. 1.1-1.4). Aushängen von Plakaten zu aussenpolitischen Themen stellt eine Form der Meinungsäusserung dar, die in den Schutzbereich der Meinungsäusserungsfreiheit fällt; die SBB sind grundrechtsgebunden (E. 2.2). Die SBB sehen vor, dass die öffentliche Sache i.e.S. auch ausserordentlich für die Plakatierung genutzt werden kann; das Ausscheiden von Plakatanschlagstellen muss durch die SBB aufgrund einer umfassenden Interessenabwägung (einschliesslich der zweckmässigen Nutzung der öffentlichen Anlage) erfolgen. Sind die Stellen für den Plakataushang bezeichnet, so ist das einzelne Plakat nur noch unter polizeilichen Gesichtspunkten zu prüfen (E. 2.3). Ein generelles Verbot von Plakaten mit aussenpolitischen Themen ist nicht zulässig (E. 3.4). Das konkrete Plakat ist nicht zu beanstanden (E. 3.5).

139 I 306 (2C_1032/2012) from 16. November 2013
Regeste: Art. 10 EMRK; Art. 16 Abs. 2, Art. 17, 35 Abs. 2 sowie Art. 93 Abs. 3 BV; Art. 4-6, 94, 95 Abs. 3 lit. b und Art. 97 Abs. 2 lit. b RTVG; Grundrechtsbindung der SRG im Werbebereich; "Was das Schweizer Fernsehen totschweigt". Die Weigerung der SRG bzw. der publisuisse SA, eine Werbebotschaft auszustrahlen, kann mit Zugangsbeschwerde bei der Unabhängigen Beschwerdeinstanz für Radio- und Fernsehen (UBI) angefochten werden; gegen deren Entscheid steht die Beschwerde in öffentlich-rechtlichen Angelegenheiten offen (E. 1). Bei ihrem privatrechtlichen Handeln im Werbebereich ist die SRG grundrechtsgebunden. Sie hat dabei insbesondere (auch) dem ideellen Gehalt der Freiheitsrechte Rechnung zu tragen. Die blosse Befürchtung, eine umstrittene (ideelle) Werbung könnte ihrem Ruf abträglich sein, stellt kein hinreichendes Interesse dar, die Ausstrahlung eines ihr gegenüber kritischen Werbespots zu verweigern, solange der Auftraggeber nicht widerrechtlich handelt (E. 3-5).

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