Regierungs- und
Verwaltungsorganisationsgesetz
(RVOG)

vom 21. März 1997 (Stand am 2. Dezember 2019)


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Art. 7a Abschluss, Änderung und Kündigung völkerrechtlicher Verträge durch den Bundesrat 45

1 Der Bun­des­rat kann völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge selbst­stän­dig ab­sch­lies­sen, än­dern oder kün­di­gen, so­weit er durch ein Bun­des­ge­setz oder einen von der Bun­des­ver­samm­lung ge­neh­mig­ten völ­ker­recht­li­chen Ver­trag da­zu er­mäch­tigt ist. Die Er­mäch­ti­gung zum Ab­schluss um­fasst auch die Er­mäch­ti­gung zur Än­de­rung und zur Kün­di­gung des völ­ker­recht­li­chen Ver­tra­ges.6

1bis Er kün­digt völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge selbst­stän­dig, so­fern die Bun­des­ver­fas­sung die Kün­di­gung vor­schreibt.7

2 Er kann völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te selbst­stän­dig ab­sch­lies­sen. Er kann auch Än­de­run­gen oder Kün­di­gun­gen von be­schränk­ter Trag­wei­te von Ver­trä­gen selbst­stän­dig vor­neh­men.8

3 Von be­schränk­ter Trag­wei­te sind na­ment­lich völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge oder Än­de­run­gen von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen, die:9

a.
für die Schweiz kei­ne neu­en Pflich­ten be­grün­den oder kei­nen Ver­zicht auf be­ste­hen­de Rech­te zur Fol­ge ha­ben;
b.
dem Voll­zug von Ver­trä­gen die­nen, die von der Bun­des­ver­samm­lung ge­neh­migt wor­den sind und le­dig­lich die im Grund­ver­trag be­reits fest­ge­leg­ten Rech­te, Pflich­ten oder or­ga­ni­sa­to­ri­schen Grund­sät­ze nä­her aus­ge­stal­ten;
c.
sich an die Be­hör­den rich­ten und ad­mi­nis­tra­tiv-tech­ni­sche Fra­gen re­geln.10

4 Nicht von be­schränk­ter Trag­wei­te sind na­ment­lich völ­ker­recht­li­che Ver­trä­ge oder Än­de­run­gen von völ­ker­recht­li­chen Ver­trä­gen, die:11

a.
ei­ne der Vor­aus­set­zun­gen für die An­wen­dung des fa­kul­ta­ti­ven Staats­ver­trags­re­fe­ren­dums nach Ar­ti­kel 141 Ab­satz 1 Buch­sta­be d der Bun­des­ver­fas­sung er­fül­len;
b.
Be­stim­mun­gen ent­hal­ten über Ge­gen­stän­de, de­ren Re­ge­lung in die al­lei­ni­ge Zu­stän­dig­keit der Kan­to­ne fällt;
c.
ein­ma­li­ge Aus­ga­ben von mehr als fünf Mil­lio­nen Fran­ken oder wie­der­keh­ren­de Aus­ga­ben von mehr als zwei Mil­lio­nen Fran­ken pro Jahr ver­ur­sa­chen.12

4 Ein­ge­fügt durch An­hang Ziff. II 3 des Par­la­ments­ge­set­zes vom 13. Dez. 2002, in Kraft seit 1. Dez. 2003 (AS 2003 3543; BBl 200134675428).

5 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ab­schluss, die Än­de­rung und die Kün­di­gung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2019 3119; BBl 2018 34715315).

6 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ab­schluss, die Än­de­rung und die Kün­di­gung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2019 3119; BBl 2018 34715315).

7 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 2 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ab­schluss, die Än­de­rung und die Kün­di­gung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2019 3119; BBl 2018 34715315).

8 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ab­schluss, die Än­de­rung und die Kün­di­gung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2019 3119; BBl 2018 34715315).

9 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ab­schluss, die Än­de­rung und die Kün­di­gung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2019 3119; BBl 2018 34715315).

10 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 26. Sept. 2014 über die Kom­pe­tenz zum Ab­schluss völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te und vor­läu­fi­ge An­wen­dung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 1. Mai 2015 (AS 2015 969; BBl 20127465).

11 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I 2 des BG vom 21. Ju­ni 2019 über die Zu­stän­dig­kei­ten für den Ab­schluss, die Än­de­rung und die Kün­di­gung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 2. Dez. 2019 (AS 2019 3119; BBl 2018 34715315).

12 Ein­ge­fügt durch Ziff. I 1 des BG vom 26. Sept. 2014 über die Kom­pe­tenz zum Ab­schluss völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge von be­schränk­ter Trag­wei­te und vor­läu­fi­ge An­wen­dung völ­ker­recht­li­cher Ver­trä­ge, in Kraft seit 1. Mai 2015 (AS 2015 969; BBl 20127465).

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