Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs

vom 11. April 1889 (Stand am 1. Januar 2020)


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Art. 91

3. Pflich­ten des Schuld­ners und Drit­ter

 

1Der Schuld­ner ist bei Straf­fol­ge ver­pflich­tet:

1.
der Pfän­dung bei­zu­woh­nen oder sich da­bei ver­tre­ten zu las­sen (Art. 323 Ziff. 1 StGB2);
2.
sei­ne Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de, ein­sch­liess­lich der­je­ni­gen, wel­che sich nicht in sei­nem Ge­wahr­sam be­fin­den, so­wie sei­ne For­de­run­gen und Rech­te ge­gen­über Drit­ten an­zu­ge­ben, so­weit dies zu ei­ner ge­nü­gen­den Pfän­dung nö­tig ist (Art. 163 Ziff. 1 und 323 Ziff. 2 StGB)3.

2Bleibt der Schuld­ner oh­ne ge­nü­gen­de Ent­schul­di­gung der Pfän­dung fern und lässt er sich auch nicht ver­tre­ten, so kann ihn das Be­trei­bungs­amt durch die Po­li­zei vor­füh­ren las­sen.

3Der Schuld­ner muss dem Be­am­ten auf Ver­lan­gen Räum­lich­kei­ten und Be­hält­nis­se öff­nen. Der Be­am­te kann nö­ti­gen­falls die Po­li­zei­ge­walt in An­spruch neh­men.

4Drit­te, die Ver­mö­gens­ge­gen­stän­de des Schuld­ners ver­wah­ren oder bei de­nen die­ser Gut­ha­ben hat, sind bei Straf­fol­ge (Art. 324 Ziff. 5 StGB) im glei­chen Um­fang aus­kunfts­pflich­tig wie der Schuld­ner.

5Be­hör­den sind im glei­chen Um­fang aus­kunfts­pflich­tig wie der Schuld­ner.

6Das Be­trei­bungs­amt macht die Be­trof­fe­nen auf ih­re Pflich­ten und auf die Straf­fol­gen aus­drück­lich auf­merk­sam.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).
2 SR 311.0
3AS 2005 79

 

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