Bundesgesetz über Schuldbetreibung und Konkurs

vom 11. April 1889 (Stand am 20. Oktober 2020)


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Art. 142

e. Dop­pelauf­ruf

 

1Ist ein Grund­stück oh­ne Zu­stim­mung des vor­ge­hen­den Grund­pfand­gläu­bi­gers mit ei­ner Dienst­bar­keit, ei­ner Grund­last oder ei­nem vor­ge­merk­ten per­sön­li­chen Recht be­las­tet und er­gibt sich der Vor­rang des Pfand­rechts aus dem Las­ten­ver­zeich­nis, so kann der Grund­pfand­gläu­bi­ger in­nert zehn Ta­gen nach Zu­stel­lung des Las­ten­ver­zeich­nis­ses den Auf­ruf so­wohl mit als auch oh­ne die Last ver­lan­gen.

2Er­gibt sich der Vor­rang des Pfand­rechts nicht aus dem Las­ten­ver­zeich­nis, so wird dem Be­geh­ren um Dop­pelauf­ruf nur statt­ge­ge­ben, wenn der In­ha­ber des be­trof­fe­nen Rechts den Vor­rang an­er­kannt hat oder der Grund­pfand­gläu­bi­ger in­nert zehn Ta­gen nach Zu­stel­lung des Las­ten­ver­zeich­nis­ses am Ort der ge­le­ge­nen Sa­che Kla­ge auf Fest­stel­lung des Vor­ran­ges ein­reicht.

3Reicht das An­ge­bot für das Grund­stück mit der Last zur Be­frie­di­gung des Gläu­bi­gers nicht aus und er­hält er oh­ne sie bes­se­re De­ckung, so kann er die Lö­schung der Last im Grund­buch ver­lan­gen. Bleibt nach sei­ner Be­frie­di­gung ein Über­schuss, so ist die­ser in ers­ter Li­nie bis zur Hö­he des Wer­tes der Last zur Ent­schä­di­gung des Be­rech­tig­ten zu ver­wen­den.


1 Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

 

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