Bundesgesetz
über Schuldbetreibung und Konkurs
(SchKG)1

vom 11. April 1889 (Stand am 1. August 2021)

1 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).


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Art. 306a

2. Ein­stel­lung der Ver­wer­tung von Grund­pfän­dern

 

1 Das Nach­lass­ge­richt kann auf Be­geh­ren des Schuld­ners die Ver­wer­tung ei­nes als Pfand haf­ten­den Grund­stückes für ei­ne vor Ein­lei­tung des Nach­lass­ver­fah­rens ent­stan­de­ne For­de­rung auf höchs­tens ein Jahr nach Be­stä­ti­gung des Nach­lass­ver­tra­ges ein­stel­len, so­fern nicht mehr als ein Jah­res­zins der Pfand­schuld aus­steht. Der Schuld­ner muss in­des­sen glaub­haft ma­chen, dass er das Grund­stück zum Be­trieb sei­nes Ge­wer­bes nö­tig hat und dass er durch die Ver­wer­tung in sei­ner wirt­schaft­li­chen Exis­tenz ge­fähr­det wür­de.

2 Den be­trof­fe­nen Pfand­gläu­bi­gern ist vor der Ver­hand­lung über die Be­stä­ti­gung des Nach­lass­ver­tra­ges (Art. 304) Ge­le­gen­heit zur schrift­li­chen Ver­nehm­las­sung zu ge­ben; sie sind zur Gläu­bi­ger­ver­samm­lung (Art. 302) und zur Ver­hand­lung vor dem Nach­lass­ge­richt per­sön­lich vor­zu­la­den.

3 Die Ein­stel­lung der Ver­wer­tung fällt von Ge­set­zes we­gen da­hin, wenn der Schuld­ner das Pfand frei­wil­lig ver­äus­sert, wenn er in Kon­kurs ge­rät oder wenn er stirbt.

4 Das Nach­lass­ge­richt wi­der­ruft die Ein­stel­lung der Ver­wer­tung auf An­trag ei­nes be­trof­fe­nen Gläu­bi­gers und nach An­hö­rung des Schuld­ners, wenn der Gläu­bi­ger glaub­haft macht, dass:

1.
der Schuld­ner sie durch un­wah­re An­ga­ben ge­gen­über dem Nach­lass­ge­richt er­wirkt hat; oder
2.
der Schuld­ner zu neu­em Ver­mö­gen oder Ein­kom­men ge­langt ist, wor­aus er die Schuld, für die er be­trie­ben ist, oh­ne Ge­fähr­dung sei­ner wirt­schaft­li­chen Exis­tenz be­zah­len kann; oder
3.
durch die Ver­wer­tung des Grund­pfan­des die wirt­schaft­li­che Exi­stenz des Schuld­ners nicht mehr ge­fähr­det wird.
 

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