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Bundesgesetz
über Schuldbetreibung und Konkurs
(SchKG)1

vom 11. April 1889 (Stand am 1. Januar 2023)

1 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

Art. 111228

2. Pri­vi­le­gier­ter An­schluss

 

1 An der Pfän­dung kön­nen oh­ne vor­gän­gi­ge Be­trei­bung in­nert 40 Ta­gen nach ih­rem Voll­zug teil­neh­men:

1.229
der Ehe­gat­te, die ein­ge­tra­ge­ne Part­ne­rin oder der ein­ge­tra­ge­ne Part­ner des Schuld­ners;
2.230
die Kin­der des Schuld­ners für For­de­run­gen aus dem el­ter­li­chen Ver­hält­nis und voll­jäh­ri­ge Per­so­nen für For­de­run­gen aus ei­nem Vor­sor­ge­auf­trag (Art. 360–369 ZGB231);
3.232
die voll­jäh­ri­gen Kin­der und die Gross­kin­der des Schuld­ners für die For­de­run­gen aus den Ar­ti­keln 334 und 334bis ZGB;
4.
der Pfrün­der des Schuld­ners für sei­ne Er­satz­for­de­rung nach Ar­ti­kel 529 OR233.

2 Die Per­so­nen nach Ab­satz 1 Zif­fern 1 und 2 kön­nen ihr Recht nur gel­tend ma­chen, wenn die Pfän­dung wäh­rend der Ehe, der ein­ge­tra­ge­nen Part­ner­schaft, des el­ter­li­chen Ver­hält­nis­ses oder der Wirk­sam­keit des Vor­sor­ge­auf­trags oder in­nert ei­nes Jah­res nach de­ren En­de er­folgt ist; die Dau­er ei­nes Pro­zess- oder Be­trei­bungs­ver­fah­rens wird da­bei nicht mit­ge­rech­net. An­stel­le der Kin­der oder ei­ner Per­son un­ter ei­ner Mass­nah­me des Er­wach­se­nen­schut­zes kann auch die Kin­des- und Er­wach­se­nen­schutz­be­hör­de die An­schlus­s­er­klä­rung ab­ge­ben.234

3 So­weit dem Be­trei­bungs­amt an­schluss­be­rech­tig­te Per­so­nen be­kannt sind, teilt es die­sen die Pfän­dung durch un­ein­ge­schrie­be­nen Brief mit.

4 Das Be­trei­bungs­amt gibt dem Schuld­ner und den Gläu­bi­gern von ei­nem sol­chen An­spruch Kennt­nis und setzt ih­nen ei­ne Frist von zehn Ta­gen zur Be­strei­tung.

5 Wird der An­spruch be­strit­ten, so fin­det die Teil­nah­me nur mit dem Recht ei­ner pro­vi­so­ri­schen Pfän­dung statt, und der An­spre­cher muss in­nert 20 Ta­gen beim Ge­richt des Be­trei­bungs­or­tes kla­gen; nutzt er die Frist nicht, so fällt sei­ne Teil­nah­me da­hin. …235

228Fas­sung ge­mä­ss Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).

229 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 16 des Part­ner­schafts­ge­set­zes vom 18. Ju­ni 2004, in Kraft seit 1. Jan. 2007 (AS 2005 5685; BBl 2003 1288).

230 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

231 SR 210

232 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

233SR 220

234 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 12 des BG vom 19. Dez. 2008 (Er­wach­se­nen­schutz, Per­so­nen­recht und Kin­des­recht), in Kraft seit 1. Jan. 2013 (AS 2011 725; BBl 20067001).

235 Zwei­ter Satz auf­ge­ho­ben durch An­hang 1 Ziff. II 17 der Zi­vil­pro­zess­ord­nung vom 19. Dez. 2008, mit Wir­kung seit 1. Jan. 2011 (AS 2010 1739; BBl 2006 7221).