Bundesgesetz
über Schuldbetreibung und Konkurs
(SchKG)1

vom 11. April 1889 (Stand am 1. Januar 2023)

1 Eingefügt durch Ziff. I des BG vom 16. Dez. 1994, in Kraft seit 1. Jan. 1997 (AS 1995 1227; BBl 1991 III 1).


Open article in different language:  FR  |  IT
Art. 293a520

B. Pro­vi­so­ri­sche Stun­dung

1. Be­wil­li­gung

 

1 Das Nach­lass­ge­richt be­wil­ligt un­ver­züg­lich ei­ne pro­vi­so­ri­sche Stun­dung und trifft von Am­tes we­gen wei­te­re Mass­nah­men, die zur Er­hal­tung des schuld­ne­ri­schen Ver­mö­gens not­wen­dig sind. Die pro­vi­so­ri­sche Stun­dung kann vom Nach­lass­ge­richt auf An­trag ver­län­gert wer­den.

2 Die Dau­er der pro­vi­so­ri­schen Stun­dung darf vier Mo­na­te nicht über­schrei­ten. Auf An­trag des Sach­wal­ters oder, wenn kein sol­cher ein­ge­setzt wur­de, des Schuld­ners kann die pro­vi­so­ri­sche Stun­dung in be­grün­de­ten Fäl­len um höchs­tens vier Mo­na­te ver­län­gert wer­den.521

3 Be­steht of­fen­sicht­lich kei­ne Aus­sicht auf Sa­nie­rung oder Be­stä­ti­gung ei­nes Nach­lass­ver­tra­ges, so er­öff­net das Nach­lass­ge­richt von Am­tes we­gen den Kon­kurs.

520Ein­ge­fügt durch Ziff. I des BG vom 21. Ju­ni 2013, in Kraft seit 1. Jan. 2014 (AS 2013 4111; BBl 2010 6455).

521 Fas­sung ge­mä­ss An­hang Ziff. 4 des BG vom 19. Ju­ni 2020 (Ak­ti­en­recht), in Kraft seit 20. Okt. 2020 (AS 2020 4005, 4145; BBl 2017 399).

BGE

141 III 188 (5A_22/2015) from 16. März 2015
Regeste: Art. 75 BGG, Art. 293d SchKG; Erschöpfung des kantonalen Instanzenzugs, provisorische Nachlassstundung. Zulässigkeit der Beschwerde in Zivilsachen gegen Entscheide betreffend die provisorische Nachlassstundung (E. 4).

142 III 364 (5A_866/2015) from 2. Mai 2016
Regeste: Art. 95 und 98 BGG; Art. 293a SchKG; Natur der Entscheidung, mit der die Nachlassstundung verweigert und der Konkurs eröffnet wird; Beschwerdegründe. Die Entscheidung, mit welcher der Richter die provisorische Stundung verweigert und den Konkurs eröffnet, ist keine vorsorgliche Massnahme. Gegen die besagte Entscheidung ist die Beschwerde in Zivilsachen wegen Rechtsverletzungen nach Massgabe von Art. 95 BGG zulässig (E. 2.1-2.4).

147 III 226 (5A_827/2019) from 18. März 2021
Regeste: Art. 293a, Art. 294 Abs. 3, Art. 298 Abs. 2 SchKG; Nachlassstundung; Unternehmensverkauf während der provisorischen Stundung. Frage der Nichtigkeit der provisorischen Stundung. Wird die definitive Stundung von der Beschwerdeinstanz verweigert, so eröffnet sie den Konkurs mit dem Datum ihres Entscheides (E. 3). Die Gläubiger können gegen den Entscheid des Nachlassgerichts, mit welchem der Nachlassschuldner zur Veräusserung von Anlagevermögen ermächtigt wird, keine Beschwerde führen. Frage der Nichtigkeit des Ermächtigungsentscheides (E. 4).

 

Diese Seite ist durch reCAPTCHA geschützt und die Google Datenschutzrichtlinie und Nutzungsbedingungen gelten.

Feedback
Laden